Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
und hätte ihm fast zum zweiten Mal an diesem Tag einen Herzinfarkt beschert.
    Er nahm es aus der Tasche und sah auf das Display: Ferngespräch. Er sagte: »Hallo?«
    Es folgte eine kurze Pause, dann sagte eine leicht metallische Männerstimme: »Hi! Hier ist Tom Drake! Wir sind nächste Woche in Ihrer Gegend, um einige Einfahrten zu versiegeln. Als Hauseigentümer …«
    »Leck mich«, sagte Lucas und trennte die Verbindung. Fast hätte ihn eine Computerstimme umgebracht.
    Dann stieß er auf eine fünf Zentimeter dicke Akte mit Quittungen für Möbelkäufe und begann sie durchzusehen. Doch sämtliche Möbel waren über Raumgestalter gekauft worden, und die Widdlers waren nicht darunter. Trotzdem war er jetzt in der richtigen Gegend, bei den Möbeln.
    Das Telefon startete einen dritten Angriff auf sein Herz. Es summte wieder, er zuckte wieder zusammen und sah fluchend auf das Display: Ferngespräch. Er klappte das Telefon auf. »Hallo?«
    »Lucas? Äh, Agent Davenport? Hier ist …«
    »Sandy. Was gibt’s?« Lucas glaubte, ein Geräusch im Flur zu hören, und warf einen kurzen Blick hinaus. Nur die Geister. Dann wandte er sich wieder zum Zimmer um.
    »Ich hab Ihre Widdlers«, sagte Sandy. »Der Cousin von
Toms hat einen Ordner mit Quittungen, und Mr. Toms, der Tote, hat drei Gemälde von den Widdlers gekauft. Im Verlauf von etwa fünf Jahren. Dafür hat er insgesamt sechzehntausend Dollar ausgegeben. Es gibt außerdem einen Scheck über fünftausend Dollar, auf dem als Verwendungszweck bloß diverse Gutachten steht, aber es steht nicht da, was begutachtet wurde.«
    Er begann vor Erregung zu zittern. Jetzt hab ich euch. »Okay! Sandy! Das ist fantastisch! Genau das, was wir brauchen. Wir brauchen noch nicht mal rauszukriegen, was das für Gutachten waren, wir müssen nur beweisen, dass ein Kontakt bestanden hat. Hören Sie, können Sie die Originale von diesen Papieren irgendwo kopieren lassen?«
    »Ja. Es gibt hier ein Kopiergerät«, erwiderte sie.
    »Dann kopieren Sie sie«, sagte Lucas. »Lassen Sie die Originale bei dem Mann und sagen Sie ihm, dass die dortigen Cops sie morgen abholen werden, oder vielleicht auch jemand von der DCI.«
    »Von was?«
    »Von der Iowa Division of Criminal Investigation«, erklärte Lucas. »Ich hab dort einen Bekannten, der kann uns sagen, was wir mit den Dokumenten machen sollen. Aber bringen Sie auf jeden Fall die Kopien mit. Wann können Sie wieder hier sein?«
    »Heute Nacht. Ich kann in zwanzig Minuten losfahren«, sagte sie. »Ich würd mir nur noch gern ein Sandwich oder so holen.«
    »Tun Sie, was Sie für nötig halten«, sagte Lucas. »Und rufen Sie mich an, sobald Sie zurück sind.«
    Er klappte das Telefon zu. Das war genau …
     
    »Was ist denn passiert?«, fragte ein Mann etwa zwanzig Zentimeter hinter seinem Ohr.
    Lucas machte einen Satz durch den schmalen Raum, wäre
beinahe über den Stuhl gestolpert, konnte sich gerade noch mit einer Hand an einem Aktenschrank festhalten, während er mit der anderen Hand nach seiner Waffe griff und sein Herz ihm den Brustkorb zu sprengen drohte.
    John Smith stand mit ersterbendem Lächeln in der Tür, sah Lucas an und fragte: »Was soll das?«
    »O Gott, fast hätte ich dich erschossen«, sagte Lucas mit krächzender Stimme.
    »Tut mir leid. Ich hab dich sprechen hören, und da bin ich raufgekommen«, sagte Smith. »Dachte, du könntest vielleicht ein bisschen Hilfe gebrauchen.«
    »Yeah.« Lucas fuhr sich mit den Händen durch die Haare und versuchte sich zu beruhigen. Sein Herz hämmerte immer noch wie verrückt. »Es ist bloß so verdammt still hier.«
    Smith nickte und sah nach rechts und links den Flur hinunter. »Ich war selbst ein paar Abend allein hier. Da kann man die Geister herumschleichen hören.«
    »Dann bin ich ja froh, dass ich nicht der Einzige bin«, sagte Lucas und wandte sich wieder den Aktenschränken zu. »Zwei hab ich durch, beim dritten etwa die Hälfte.«
    »Ich fang mit der unteren Schublade an und arbeite mich nach oben vor«, sagte Smith. Er ging in die Eingangshalle hinunter, holte sich ebenfalls einen Stuhl und zog die untere Schublade auf. »Warst du die ganze Zeit hier?«
    Lucas sah auf seine Uhr. »Seit drei Stunden. Erst hab ich das Büro gemacht, dann hier oben angefangen. Bevor ich herkam, war ich noch bei Miz Coombs. Sie ist völlig fertig. Ach, und übrigens – wir haben die Widdlers mit Toms in Verbindung bringen können.«
    Smith, der sich gerade hingesetzt hatte, blickte blinzelnd ins

Weitere Kostenlose Bücher