Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
abgeblasen werden.«
    »Schwer zu glauben, dass der vierte Mann ein Arzt sein soll«, sagte Weather.
    »Warum? Ich könnte dir durchaus ein paar verrückte Ärzte nennen«, erwiderte Lucas.
    Marcy nickte. »Ganz zu schweigen von Krankenschwestern.« Sie stand auf und wandte sich Weather zu. »Kümmern wir uns mal um das Phantombild. Das würde ich gern noch in den Mittagsnachrichten unterbringen.«
    Auf dem Flur sagte Marcy: »Ich finde, ihr solltet es ein bisschen langsamer angehen lassen, bis wir sie hinter Schloss und Riegel haben.«
    »Warum das?«, fragte Lucas.
    »Weil Weather sie gesehen hat – und sie haben sie umgekehrt wahrscheinlich auch gesehen.«
    Lucas blieb stehen. »Das ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen.« Er blickte Weather an. »Mein Gott, bin ich blöd.«
    Weil Honey Bee früher Friseuse gewesen war, konnte sie Joe Mack eine Auswahl an Schnitten bieten: Greaser, Punk, Industrial, Skater, Irokese oder Stiftenkopf.
    »Wir wollen keinen neuen Schnitt, sondern etwas so anderes, dass niemand glaubt, er könnte früher mal langhaarig gewesen sein«, erklärte Lyle Mack. »Schneid ihm eine richtige Glatze.«
    »O Mann …«
    Honey Bee tat ihm den Gefallen und schor Joe Mack, der mit einem Handtuch um den Hals auf der Toilette saß, die Haare auf einen halben Millimeter. Anschließend verpasste sie ihm eine ausgesprochen sinnliche Rasur. Nicht nur seine Angst vor dem Rasiermesser verlieh der Prozedur etwas Aufregendes, sondern auch die Tatsache, dass dabei ihre Titten immer eines seiner Ohren streiften.
    »Meinst du, Mikey wollte den Mann umbringen?«, fragte Honey Bee.
    »Auf keinen Fall«, antwortete Joe Mack. »Er ist einfach nur … dumm.«
    Honey Bee nickte. Mikey war tatsächlich dumm. Und gewalttätig. Anders als Joe Mack, der war nur dumm. Vielleicht hatte Mikey nicht beabsichtigt, den alten Mann zu töten, aber Spaß hatte es ihm sicher gemacht. In ein oder zwei Monaten würde er damit zu prahlen beginnen wie Shooter mit dem Schwarzen in Kalifornien.
    Als Joe Mack fertig war, wusch er sich das Gesicht und betrachtete sich im Spiegel. Himmel, er sah aus wie ein Metzger, groß, mit puterroter Nase im leichenblassen Gesicht.
    »Na, wie findest du’s?«, erkundigte sich Honey Bee.
    »O Mann … Tja, ist nicht deine Schuld.« Er strich sich über den Schädel.
    Honey Bee ging zur hinteren Tür und schaute hinüber zu Lyle Mack. Dann wandte sie sich wieder Joe Mack zu und sagte leise: »Wenn dich das tröstet, kannst du später raufkommen.«
    Joe Macks Blick wanderte zur Tür. Lyle wäre nicht allzu begeistert, wenn er herausfände, dass Joe seine Freundin bumste.
    »Er ist ganz hinten«, sagte sie.
    »Ja, aber …«
    »Muss ja nicht gleich sein.«
    »Hm …« Er trat zu ihr und schob seine Hand unter ihren Rock. Sie trug einen weißen Baumwollslip, was ihn total anmachte. »Das würde mich tatsächlich trösten, Honey Bee. Ich meine, danke. Im Moment geht’s mir nicht so gut.«
    Sie lösten sich voneinander, als sie Lyle Mack zurückkommen hörten. Lyle drückte die Schwingtür auf, sah Joe und rief: »Wow!«
    Wieder strich Joe Mack über seinen Schädel. »Ich schau aus, als wär ich im Knast gewesen und hätte Läuse gehabt.«
    »Immer noch besser, als wenn sie dich wegen dem alten Mann drankriegen«, erwiderte Lyle Mack. »Weißt du was? Du siehst zehn Jahre jünger aus.«
    »Wirklich?«
    Lyle Mack wandte sich Honey Bee zu. »Geh rüber zum Home Depot, ein paar Sachen besorgen. Ich hab ’ ne Liste für dich.«
    »Ich muss die Wiener ins Wasser tun«, wandte sie ein.
    »Darum kümmere ich mich schon. Verschwinde«, sagte Lyle Mack. »Und zwar sofort. Bleib eine Stunde weg.«
    Sie sah ihn an. »Neue Probleme?«
    »Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß«, antwortete Lyle Mack. Er begleitete sie zur Tür, kniff ihr in den Po und schob sie hinaus.
    Als sie weg war, fragte Joe Mack: »Was sollte das?«
    »Cappy kommt her.«
    Caprice Marlon Garner träumte davon, auf seiner BMW aus Bakersfield hinauszubrausen, hinauf in die Berge, den Wind auf dem geschorenen Schädel und an der Lederkluft, Sand auf der Schutzbrille; auf der anderen Seite hinunter, nachts, auf die Lichter von Tehachapi zu und weiter in die Wüste, wie ein geölter Blitz an Mojave vorbei, durch Barstow zur 15, auf der 15 zu den Lichtern von Vegas, wo er in der Morgendämmerung ankäme, während die Verlierer auf der Gegenspur zurück nach L.A. fuhren …
    Bis zur Stadtgrenze, tanken, dann mit 200 Sachen zurück in

Weitere Kostenlose Bücher