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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Killer-Freunde waren hinter Lucas her gewesen, weil dessen Team LaChaises Frau und Schwester bei einem Bankraub getötet hatte. LaChaise hatte Weather im Krankenhaus als Geisel genommen, und Lucas war höchstpersönlich zu LaChaise gekommen, um ihn davon abzubringen, dass er sie tötete.
    Jedenfalls hatte Weather das wie LaChaise geglaubt.
    Doch sobald LaChaise die Mündung seiner Pistole ein wenig von Weathers Kopf entfernte, hatte ein Scharfschütze ihn erschossen. Weather war, vollgespritzt mit Blut, Gehirnmasse und Schädelsplittern, zu Boden gegangen.
    Danach hatte sie Lucas’ Gesellschaft nicht mehr ertragen; es hatte Jahre gedauert, zu ihm zurückzufinden. Jetzt war wieder ein verrückter Biker hinter ihr her gewesen; plötzlich wähnte sie sich auf dem Flur von damals, auf dem der Kopf von LaChaise zerbarst …
    »Nein.« Sie schüttelte die Erinnerung ab.
    Sie konnte wiederkommen, das wusste sie, doch fürs Erste verdrängte sie sie. Sie hatte die Geschichte verarbeitet. LaChaise war tot, und das hier hatte nichts mit Dick LaChaise oder Lucas Davenport zu tun.
    Lucas berührte ihre Schulter. »Alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Du siehst aus, als wärst du einem Gespenst begegnet.«
    »Ich hab’s mit der Angst zu tun bekommen«, gestand sie. »Zuvor hatte ich keine Zeit, mich zu fürchten.«
    Cappy versuchte fluchend, die Waffe zu erwischen, hörte das Aufheulen eines Motors, schaute zurück und merkte, dass die Wahnsinnige ihn jagte. Er beschleunigte, spürte, wie das vordere Rad sich in die Luft erhob, fuhr über die Mittellinie und raste davon. Cappy sah ihre Scheinwerfer, wie sie nach links schwenkte und die Ausfahrt nahm. Er wählte die nächste und kroch wegen der Schneereste und Eisflächen vorsichtig durch das Viertel dahinter. Drei Häuserblocks von der Central High School entfernt, vier Minuten nach seinem Angriff auf Weather, stellte er die Maschine zwischen zwei geparkte Autos und ging die Straße zur Central High hinunter, wo Joe Mack in seinem Van auf ihn wartete.
    »Hat nicht geklappt«, sagte Cappy und kletterte auf den Beifahrersitz. »Das Miststück ist mir mit dem Wagen gefolgt. Hätte mich fast aus dem Sattel geholt. Den Scheißrevolver hab ich verloren.«
    Joe Mack reckte den Hals und ließ den Blick in alle Richtungen schweifen. »Ist dir jemand hinterher?«
    »Nein. Hab die Maschine abgestellt. Wegen dem Schal und dem Helm hat niemand mein Gesicht gesehen.«
    »Und die Waffe …«
    »Ist sauber. Scheiße, dass ich sie verloren hab. Ich hätte sie gebraucht. Bin nicht mal zum Schießen gekommen.«
    Zwei Minuten später fuhren sie auf der I-94 in Richtung Osten. Joe Mack sagte: »Ich will rüber zu Eddie’s. Die Typen da werden behaupten, ich wär seit Wochen dort und hätte die kurzen Haare schon die ganze Zeit.«
    »Aha.« Cappy wirkte nicht sonderlich interessiert. Er dachte über die Sache mit der Frau nach. Ihr Mangel an Respekt wurmte ihn. Außerdem war ihm der Alkoholgeruch in Joe Macks Atem nicht entgangen. Seiner Meinung nach sollte sich ein Komplize nicht betrinken.
    »Dieses Miststück hat versucht, mich aus dem Sattel zu holen«, sagte Cappy. »Ich war hinter ihr, und es lief alles gut, bis sie plötzlich rüber auf meine Spur ist. Ich wär fast gegen ihren Auspuff geknallt. Ich hatte bloß eine Hand am Lenker und hab vor Schreck die Waffe fallen lassen. Als ich die Maschine wieder unter Kontrolle hatte, war sie zwei Meter hinter mir. Was für eine Verrückte macht so was?«
    »Die Scheiße mit Eddie’s ist nur … Bist du schon mal in Green Bay gewesen?«
    »Nach allem, was passiert ist, sollte ich diese Schlampe gratis umlegen«, sagte Cappy.
    »Was?«
    Cappy sah ihn an. Joe Mack war sturzbetrunken. »Fahr an den Straßenrand«, forderte Cappy ihn auf. »Und lass mich ans Steuer.«
    Cappy lenkte den Wagen zurück zu dem alten Haus in St. Paul Park, in dem sich sein Zimmer befand. Joe, der behauptete, er könne fahren, nahm die Autoschlüssel und machte sich auf den Weg zum Cherries, wo Lyle Mack im hinteren Teil der Kneipe wartete.
    »Ist schiefgegangen«, sagte Joe Mack und erzählte seinem Bruder kopfschüttelnd die Geschichte. »Ich glaube, es war ein Fehler, Cappy in die Sache reinzuziehen. Wenn die Zicke mit den Bullen redet, werden die anfangen, nach Bikern zu suchen. Das haben sie bis jetzt nicht gemacht. Und wenn sie ihr Fotos zeigen, könnte eins von mir dabei sein.«
    »Das hatte ich nicht bedacht«, sagte Lyle.
    »Vielleicht sind wir einfach nicht clever

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