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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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und sagte: »Weather hat mich gerade angerufen. Sie ist fertig, möchte aber noch mit den Eltern reden.«
    »Was gibt’s also?«, erkundigte sich Lucas.
    »Ich habe mit der Frau gesprochen, die in der Krankenhausapotheke war, als der alte Mann zu Tode getreten wurde«, antwortete Virgil.
    »Hieß die nicht Baker?«, fragte Lucas.
    »Ja, Dorothy.« Virgil ging ihnen voran zu einem Schwesternzimmer, in dem mehrere Frauen mit Klemmbrettern und Akten beschäftigt waren. Als er Baker am Computer entdeckte, rief er: »Dorothy …«
    Sie sah ihn, lächelte, durchquerte das Zimmer. Virgil hielt ihr die Tür zum Flur auf.
    »Gehen wir runter in den Wartebereich vor der CT«, schlug Virgil vor.
    Der Wartebereich war leer. Sie setzten sich, und Virgil stellte Dorothy Baker Lucas und Del vor. »Dorothy meint, einer der Typen könnte ein Arzt gewesen sein. Ich habe sie gefragt, warum sie das glaubt.«
    Er nickte Dorothy Baker zu, die sich Lucas und Del zuwandte und erklärte: »Das ist mir erst im Gespräch mit Virgil bewusst geworden …« Sie tätschelte Virgils Arm. »Einer der Räuber hat sich bei dem Überfall erkundigt, was das für Medikamente sind, und ein anderer hat ihm die Namen genannt. Dass er die kannte und richtig aussprechen konnte, hat mich auf die Idee mit dem Arzt gebracht.«
    »Außerdem hat Dorothy den Kollegen aus Minneapolis gesagt, dass der Typ, der später reingekommen ist und den sie nicht gesehen haben, mit Akzent sprach. Ich kann Akzente ganz gut nachmachen …«
    Sie lachte und tätschelte seinen Arm noch einmal. »Bei ihm klingen alle Akzente gleich.«
    »Das haben Sie vorher nicht gesagt«, beklagte sich Virgil.
    »Aber sie hat recht«, meinte Del.
    »Virgil hat mich zum Lachen gebracht mit seinen Akzenten«, erzählte Dorothy Baker. »Wir haben es mit mexikanisch, deutsch, französisch probiert. Ich glaube, der Mann klang französisch. Beschwören würde ich das allerdings nicht.«
    »Das war’s«, sagte Virgil zu Lucas und wandte sich Dorothy zu. »Sie waren uns eine große Hilfe. Danke.«
    »Rufen Sie mich an, wenn ich noch was für Sie tun kann.«
    Als sie weg war, sagte Virgil: »Del hat gefragt, warum ein Mediziner sich für so wenig Geld auf eine solche Sache einlassen sollte. Aber ich glaube ihr. Sie redet den ganzen Tag mit Ärzten, Schwestern, Pflegern und Leuten von der Verwaltung und kennt sich aus. Als sie dann noch behauptet hat, es könnte ein französischer Akzent gewesen sein …«
    Lucas brauchte eine Weile, um zu begreifen, wen er meinte: Gabriel Maret.
    »Wow. Wissen wir, wo Gabe war, als Weather hier ankam?«, fragte Lucas.
    »Er ist ein paar Minuten vor ihr eingetroffen«, antwortete Virgil. »Noch in Straßenkleidung. Sie haben sich vor dem OP unterhalten.«
    »Jetzt weiß ich wirklich nicht, was ich tun soll«, sagte Lucas. »Und ich kann das nicht glauben, Virgil. Gabe ist ein guter Mann. Außerdem hat er jede Menge Geld.«
    »Sicher?«
    Lucas verzog das Gesicht. »Soweit ich weiß.«
    »Okay. Ich dachte nur, ich sollte dich drauf aufmerksam machen. Schließlich bist du der Boss.«
    »Überprüfen wir doch mal, wie viele Franzosen sonst noch im Krankenhaus arbeiten«, schlug Lucas vor. »Verdammt, darüber will ich nicht mit Weather reden. Die flippt aus.«
    »Du könntest Marcys Ermittlern einen Tipp geben, dann kriegen die die Kacke ab«, schlug Del vor.
    »Ja, wäre eine Möglichkeit«, sagte Lucas.
    »Oder vielleicht doch lieber nicht«, meinte Del. »Wir haben die Spur gefunden und sollten sie auch weiterverfolgen.«
    »Ich bin ganz Dels Meinung«, erklärte Virgil.
    Lucas nickte grinsend. »Den Fall lassen wir uns nicht von diesen Clowns in Minneapolis abnehmen, was?« Er überlegte kurz, bevor er hinzufügte: »Gut. Aber Weather erzähle ich nichts über die Sache mit Gabe. Er ist mit uns befreundet.«
    »Jemand sollte es erwähnen«, sagte Virgil.
    Lucas sah ihn an. »Ja. Jemand.«
    Virgil würde im Krankenhaus nach Beschäftigten mit französischem Akzent suchen, beschloss Lucas. »Ich bitte Shrake und Jenkins, Weather nach Hause zu bringen, dann kannst du länger bleiben«, sagte Lucas zu Virgil. »Del und ich nehmen uns unterdessen einen gewissen Lighter vor.«
    Lucas und Del hatten Lucas’ Sekretärin Carol den Namen Lighter zur Überprüfung durchgegeben. Sie rief sie unterwegs an, und Lucas schaltete das Gespräch laut.
    »… sechs Anklagen wegen tätlicher Angriffe, zwei wegen Rauschgiftbesitzes, genauer gesagt Speed … In seiner Akte heißt es, er

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