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Mordsfreunde

Titel: Mordsfreunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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ließ.
    »Der Abkühlungseffekt tritt deutlich schneller ein«, erwiderte Sander lächelnd. Bodenstein blickte zwischen seiner Kollegin und dem Zoodirektor hin und her. Dann fiel sein Blick auf die Pritsche des grünen Pick-up, zwischen allerhand Krempel bemerkte er eine alte Holzpalette.
    »Fahren Sie dieses Auto immer?«, fragte er zusammenhanglos.
    »Was?« Sander blickte ihn überrascht an. »Den Pick-up meinen Sie?«
    Bodenstein nickte.
    »Hin und wieder«, Sander schien leicht irritiert. »Wir haben drei von diesen Pick-ups. Wenn sie im Zoo nicht gebraucht werden, nehme ich gelegentlich einen mit nach Hause.«
    Bodenstein entging nicht der fragende Blick, den Sander Pia Kirchhoff zuwarf, und auch nicht das ratlose Schulterzucken, mit dem sie ihm zu verstehen gab, dass sie keine Ahnung hatte, auf was ihr Chef hinauswollte.
    »Ich würde das Auto gerne kriminaltechnisch untersuchen lassen«, sagte er zu dem Zoodirektor.
    »Von mir aus«, erwiderte der. »Ich habe nichts dagegen. Was versprechen Sie sich davon?«
    »Die Leiche von Pauly hat auf einer Holzpalette gelegen, bevor sie auf der Wiese abgelegt wurde«, erklärte Bodenstein und beobachtete, wie Sanders Miene erstarrte.
    »Moment mal«, fuhr der Zoodirektor auf, »wollen Sie miretwa unterstellen, ich hätte etwas mit dem Tod von diesem Kerl zu tun?«
    Bodenstein betrachtete ihn nachdenklich.
    »Ich unterstelle gar nichts«, entgegnete er ruhig. »Was haben Sie am Dienstagabend letzte Woche gemacht?«
    Sanders Miene wurde grimmig. »Ich war in London«, sagte er. »Mein Flugzeug ist gegen halb zehn gelandet, dann bin ich mit einem Taxi nach Hause gefahren, habe meinen Koffer ausgepackt, geduscht und bin ungefähr um zwölf ins Bett gegangen. Ich habe noch die Quittung vom Taxi und das Flugticket. Wenn Ihnen meine Töchter als Zeugen genehm sind, können Sie sie fragen.«
    Der letzte Satz klang sarkastisch.
    »Wer kann sonst noch mit dem Auto gefahren sein?«, fragte Bodenstein.
    »Im Prinzip jeder meiner Mitarbeiter«, erwiderte Sander. »Soweit ich weiß, haben alle einen Führerschein.«
    »Wie viele sind das?«
    »Ohne mich – dreiundvierzig.«
    »Könnten Sie herausfinden, wer das Auto benutzt hat?«
    Sander warf Bodenstein einen finsteren Blick zu.
    »Vielleicht sollten Ihre Leute erst einmal untersuchen, ob die Leiche überhaupt auf der Pritsche gelegen hat, bevor ich meine Zeit unnütz vergeude.«
    »Gute Idee«, sagte Bodenstein kühl. »Wir nehmen das Auto gleich mit.«
    Sander zuckte die Schultern, dann hakte er den Autoschlüssel aus seinem Schlüsselbund und reichte ihn Pia.
    »Ich melde mich bei Ihnen, falls meine Tochter weiß, wo Svenja ist«, sagte er. »Ist das in Ordnung?«
    »Selbstverständlich«, Bodenstein nickte, »und nehmen Sie meinen Verdacht nicht persönlich. Wir müssen jeder Spur nachgehen.«
    »Ist schon klar«, Sander wandte sich ab, »schönen Abend noch.«
     
    Pia hatte am Steuer des grünen Pick-up gerade das Ortsschild stadtauswärts passiert, als Sander anrief und ihr mitteilte, Antonia sei mit ihren beiden Schwestern im Freibad. Sie hatte keine Ahnung, wo Svenja war. Seit drei Tagen hatte sie nichts von ihr gehört.
    »Es tut mir leid, wie mein Chef Sie behandelt hat«, sagte Pia.
    »Er hat ja recht«, Sanders Stimme klang nicht beleidigt. »Wenn sich herausstellt, dass die Leiche von Pauly in dem Pick-up gelegen hat, habe ich echt ein Problem. Ich weiß nämlich nicht, wer mit dem Auto herumgefahren ist, und ich bezweifle, dass mir das jemand freiwillig sagt. Meine Leute wissen, dass ich es nicht mag, wenn sie die Fahrzeuge für Privatfahrten benutzen.«
    »Dann rede ich mit den Leuten. Ganz offiziell«, erwiderte Pia.
    »Dagegen hätte ich nichts einzuwenden. Sie kriegen auch ein Eis, wenn Sie heiser werden.«
    Sie konnte sein Lächeln förmlich sehen und lächelte auch.
    »Das ist doch mal ein Angebot«, sagte sie. »Hauptsache, ich muss nicht in die Gazellen-Tränke springen.«
    Sander lachte.
    »Wie lange müssen Sie heute arbeiten?«, fragte er unvermittelt.
    Pia spürte, wie ihr Herz einen Satz machte.
    »Kommt drauf an, ob wir Svenja noch finden«, sagte sie. »Falls nicht, könnte ich jetzt Schluss machen. Wieso?«
    »Ab Montag präsentieren wir den Besuchern die neuen Anlagen, natürlich noch ohne Tiere«, antwortete er. »Vielleicht hätten Sie ja Lust, mit mir einen Rundgang zu machen.«
    »Das wäre klasse«, entgegnete Pia erfreut. »Ich kläre gleich ab, ob ich Feierabend machen kann.«
     
    Die

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