Mordsgefluester
verzeiht, dann werde ich zugeben müssen, dass ich die Sache zu ernst genommen habe.«
»Bist du irre?« , kreischte ich auf und fuhr herum, was keine besonders gute Idee war, da meine Kopfschmerzen durch die abrupte Kopfbewegung wieder ganz nach vorne geschleudert wurden. Ich fasste mir tatsächlich an den Kopf, aber ich krümmte mich nicht zusammen.
»Sei vorsichtig«, warnte er mich scharf.
»Sag du mir nicht, ich soll vorsichtig sein, nachdem du mir so was an den Kopf geworfen hast!« Immer wenn ich glaubte, dass er unmöglich noch unverschämter oder frecher werden konnte, zog er so eine Nummer ab. Er ist ein diabolischer Gegner.
»Es entspricht in etwa dem, was du mir an den Kopf geworfen hast.« In seinen Augen funkelten kleine, gleißend grüne Lichter, die mit einer Mischung aus Zorn und Zufriedenheit strahlten.
Ach so. Das war ihm aufgefallen, wie?
»Aber du bist nicht mit einer Gehirnerschütterung behindert! Oder durch eine Gehirnerschütterung. Wie auch immer.«
»Du erholst dich schnell«, bemerkte er bemerkenswert mitleidslos. »Es würde mich nicht überraschen, wenn du morgen wieder arbeiten gehen würdest.«
Ich hatte tatsächlich geplant, genau das zu tun. Jetzt sah ich ihn finster an, was er als Eingeständnis interpretierte.
»Ich bin keine Eheberaterin«, erklärte ich frustriert. »Schlimmer noch, ich bin für sie fast so etwas wie ihr eigenes Kind. Wie kommst du auf die Idee, dass sie auf mich hören werden, wo sie nicht einmal auf ihre eigenen Kinder hören?«
»Das ist dein Problem«, bemerkte er noch einmal bemerkenswert mitleidslos.
»Du glaubst also, es wäre nicht dein Problem, wenn ich bei unserer Hochzeit unglücklich bin? Hast du nicht gehört, wie ich gesagt habe, dass ich extrem wenig Zeit habe? Dafür brauchte ich Zeit, die ich nicht habe!«
»Dann nimm dir welche.«
Er hielt sich wirklich für oberschlau. Ich sah ihn mit halb zusammengekniffenen Augen an. »Okay. Dann nehme ich mir die Zeit, die wir mit Sex verbracht hätten, und rede stattdessen mit Sally und Jazz.«
Er wagte tatsächlich, laut zu lachen. Ja, ich weiß, ich bin wirklich nicht besonders erfolgreich darin, seine Wünsche abzuschmettern, aber er lachte!
Es ist nicht empfehlenswert, mit einer Gehirnerschütterung, und sei sie noch so leicht, wütend den Kopf abzuwenden. Ich wollte nicht einmal allein aussteigen, weil sein Pick-up so hoch ist, dass ich hinaus klettern muss, und mein Schädel bestimmt platzen würde, wenn ich auch nur ein wenig zu hart aufkam, was echt kein Spaß ist. Darum musste ich warten, bis er um den Wagen herumgekommen war und mich heraushob, was er mit dem größten Vergnügen tat, weil er mich dann an seinem Körper hinabgleiten lassen konnte und ich dabei um ein Haar an den herausstehenden Körperteilen hängen geblieben wäre, was er mit einem selbstzufriedenen Lächeln quittierte.
Der Mann ist ein Satan.
Ich sagte zornig: »Falls wir je wieder Sex haben sollten, was ich im Augenblick schwer bezweifle, dann nur noch Tantrasex.«
Grinsend folgte er mir die Stufen zur Haustür hinauf. »Ich werde auf keinen Fall heilige Gesänge anstimmen, während ich mit dir schlafe.«
»Das hat nichts mit Gesängen zu tun. Glaube ich jedenfalls. Sondern mit Disziplin.«
»Ich werde auch nicht zulassen, dass du eine Peitsche in die Hand nimmst.«
Ich schnaubte. »Doch nicht diese Art von Disziplin. Selbstdisziplin. Tantrasex dauert ewig!«
»Dagegen ist nichts zu sagen.« Plötzlich wirkte er interessiert.
Ich lächelte zuckersüß. »Sehr gut, dann werden wir das demnächst ausprobieren. Versprichst du mir das?«
»Aber sicher.« Seine Libido hatte eindeutig den Verstand ausgeschaltet. Da dieser Zustand nicht allzu lange anhalten würde, setzte ich sofort zum Todesstoß an.
»Ach, übrigens –«
»Ja?«
»Tantrasex dauert so lange, weil der Mann nicht kommen darf! «
10
Wyatt sah mich perplex an und grölte dann lachend los, die Hände vor den Bauch gepresst, als wäre der Gedanke an Tantrasex das Komischste, was er in seinem ganzen Leben gehört hatte. Er heulte vor Lachen. Tränen rannen ihm über die Wangen. Schließlich hörte er sekundenlang auf zu lachen, aber dann sah er mir ins Gesicht und fing von vorn an. Zuletzt brach er, immer noch lachend, auf dem Sofa zusammen.
Eine gefühlte Ewigkeit lang stand ich da, klopfte – lautlos – mit dem Fuß auf den Boden und hielt die Arme verschränkt. Was war daran so komisch? Allmählich fand ich das verdrießlich. Ich lache
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