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Mordsgefluester

Mordsgefluester

Titel: Mordsgefluester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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übergeben, oder etwa nicht? Ich war ziemlich sicher, dass ich auch Urin riechen konnte. Und Kot. Er wusste, was für Geschichten sich hinten in einem Streifenwagen abspielten, und trotzdem hatte er mich in einen sperren lassen. Diese Ruchlosigkeit verschlug mir die Sprache. Und ich hatte mit dem Gedanken gespielt, diesen Mann zu heiraten, einen Mann, der bereitwillig die Gesundheit seiner zukünftigen Gemahlin für eine Machtdemonstration aufs Spiel setzte?
    Mein Gott, die Liste an Verfehlungen würde gar nicht mehr aufhören.
    Weil mir die Liste solches Kopfzerbrechen bereitet hatte, heiterte mich der Gedanke daran, sie wieder aufleben zu lassen, beinahe auf. Aber nur beinahe. Das hier war so finster, dass keine Liste der Welt meine Laune aufhellen konnte.
    Ich pochte mit der Faust gegen das Seitenfenster. »De-Marius!«, brüllte – oder krächzte – ich. Meine Stimme war so angeschlagen, dass ich grauenvoll klang. »DeMarius! Ich mach dir einen Donut-Brotpudding, wenn du mich rauslässt!«
    Er hatte mich sehr wohl gehört, das erkannte ich daran, wie sich seine Schultern versteiften.
    »Für dich ganz allein«, versprach ich so laut ich konnte.
    Er wandte kaum den Kopf, trotzdem bemerkte ich den gequälten Blick, den er in meine Richtung schickte.
    »Du darfst dir sogar aussuchen, ob du eine Rum-, eine Buttermilch- oder Käsesahneglasur willst.«
    Ein paar Sekunden blieb er wie erstarrt stehen, dann seufzte er sichtbar und kam zum Auto zurück. Ja! Glücklich bereitete ich mich darauf vor, mein stinkiges Gefängnis zu verlassen.
    DeMarius beugte sich zum Fenster und sah mit traurigen, dunklen Augen zu mir herein. »Blair«, sagte er so laut, dass ich ihn hören konnte, »ich liebe deinen Donut-Brotpudding wirklich, aber ich liebe ihn nicht so sehr, dass ich mich dafür mit dem Lieutenant anlege und degradieren lasse.« Dann drehte er mir den Rücken zu und kehrte auf seinen Posten zurück.
    Ach, Mist. Es war einen Versuch wert gewesen, aber ich konnte verstehen, dass sich DeMarius nicht bestechen lassen wollte.
    Nachdem mich nichts mehr von jenen Gedanken ablenken konnte, denen ich zu entfliehen versucht hatte, zog ich die Decke unter mir zurecht, setzte die Knie auf die Rückbank und drehte mich um, sodass ich aus dem Rückfenster auf meine Wohnung blicken konnte. Die Feuerwehrmänner gaben sich alle Mühe, das Feuer nicht auf das Nachbarhaus überspringen zu lassen, aber mir war klar, dass meine Nachbarn mindestens mit massiven Rauch- und Wasserschäden rechnen mussten. Wyatts Pick-up und der Wagen daneben waren völlig verkohlt, so glühend war die Hitze gewesen. Genau in diesem Augenblick brach die Hausfront mit einem ohrenbetäubenden Donner in sich zusammen und jagte einen Funkenregen in die Luft, der einem Disneyland-Feuerwerk Ehre gemacht hätte.
    Der plötzliche, helle Feuerschein beleuchtete ein Gesicht – ein Frauengesicht mitten in der Menge. Sie trug einen Kapuzenpulli, hatte die Hände in die Taschen gesteckt und die Kapuze locker über den Kopf gezogen. Erst fiel mir das blassblonde Haar auf, dann sah ich ihr ins Gesicht. Ein nervöses Kribbeln kroch mein Rückgrat hinauf. Etwas an ihr kam mir vage vertraut vor, so als wäre sie mir schon einmal begegnet und ich wüsste nicht mehr wo.
    Allerdings starrte sie nicht auf das Brandspektakel. Sondern auf den Streifenwagen, auf mich, und einen Sekundenbruchteil sah ich den nackten Triumph in ihrem Gesicht.
    Sie war es.

19
    Ich begann wieder mit aller Kraft gegen das Fenster zu trommeln und schrie dabei: »DeMarius! DeMarius! Das ist sie! Sag Wyatt Bescheid! Tu etwas, verflucht noch mal, halte sie auf! « Das heißt, das versuchte ich zu schreien.
    Sein Rücken blieb mir stur zugewandt, denn er konnte zwar mein Klopfen hören, aber höchstwahrscheinlich nichts von dem, was ich schrie, weil meine Stimme praktisch nicht mehr vorhanden war. Mein Hals verkrampfte sich, ich begann würgend zu husten, bis ich mich unter Krämpfen und mit Tränen in den Augen zusammenkrümmte.
    Das Kratzen in meiner Kehle tat weh; alle meine Atemgänge fühlten sich an wie wund gescheuert, vom Rachen angefangen bis tief in die Lunge. Selbst das Luftholen tat weh. Offenbar hatte ich trotz des nassen Handtuchs über meinem Gesicht mehr Qualm eingeatmet, als ich geglaubt hatte. Das Schreien hatte die Schmerzen nicht gerade gelindert – und gebracht hatte es gar nichts.
    Als ich mich wieder aufsetzen konnte, hielt ich erneut nach ihr Ausschau, nach der Hexe, die mein Heim

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