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Mordskerle (German Edition)

Mordskerle (German Edition)

Titel: Mordskerle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Schley
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und nur mühsam beherrscht.
    „Tatsächlich?“ gab sie trocken zurück. „Man hat Ihnen beinahe den Kopf gespalten und Sie behaupten, es geht Ihnen gut?“
    „Ich dachte, ich wäre tot“, erwiderte er schwach mit geschlossenen Augen.
    Lena lächelte flüchtig. „Dann hätten Sie das nicht mehr denken können.“
    „Ich wollte…“, begann er matt, schwieg jedoch sofort wieder.
    Max Breidbach war groß und hager, keiner von denen, die vor Kraft aus den Nähten platzten. Lena, die in den letzten Jahren zu viele gestählte und gestylte Männer getroffen hatte, als dass sie sich noch für einen von denen hätte begeistern können, fand, dass Max Breidbach eine angenehme Ausnahme war. Er hatte schmale, aber gleichzeitig kraftvolle Hände, denen man ansah, dass sie zuzupacken verstanden.
    „Was wollen Sie eigentlich von mir?“, fragte er jetzt kaum hörbar.
    Während sie noch zögernd nach den richtigen Worten suchte, stieß er abrupt hervor: „Natürlich… ich hätte es wissen müssen… Sie schickt sie, oder? Sie hat endlich heraus gefunden, wo ich bin und nun…“
    Lena musste erst einmal schlucken, dann hob sie abwehrend eine Hand. „Ich bin Lena Klüver, Herr Breidbach. Die Tochter von Annelie. Annelie hatte die Idee….“ Ach ja, Annelie und ihre rätselhaften Ideen! – „also, sie wollte Sie bitten, die Verteidigung eines Jungen in einem Mordfall zu übernehmen.“
    Er starrte sie verständnislos an. „Wie bitte?“
    „Sagt Ihnen der Name Annelie Klüver nichts?“ Lena spürte eine gewisse Besorgnis in sich erwachen.
    Breidbach hob eine Hand, um sie gleich wieder kraftlos auf die Bettdecke fallen zu lassen. „Wer soll das sein? Wer ist das? Muss ich sie kennen?“
    Lena hatte es die ganze Zeit geahnt und sah sich nun darin restlos bestätigt. Sie hätte Annelie erwürgen können. Max Breidbach hatte nicht die geringste Ahnung, wer sie war. Der Name Klüver sagte ihm nichts, während Annelie sie hatte glauben lassen, der Anwalt wäre ein alter Freund der Familie.
    Breidbach stöhnte leise. „Wenn Sie mich jetzt alleine lassen würden…“, flüsterte er mit einem bleichen Lächeln. Lena erhob sich augenblicklich, um den Raum zu verlassen.
    Die Polizei stand am späten Vormittag an Breidbachs Bett, doch war er den Beamten keine große Hilfe. Er hatte nichts gehört und niemand gesehen, als man ihn in seinem Häuschen niederschlug.
    Auch Lena wurde zur Sache vernommen, gab allerdings nicht mehr preis als nötig, nämlich, dass sie und Breidbach ein familiärer Kontakt verband und sie ihm nur einen kurzen Besuch machen wollte, weil sie sich ohnehin auf dem Weg zur dänischen Grenze befunden hatte.
    Mehr könne sie nicht sagen, log sie, und die ganze Zeit war es ihr, als stünde in flammenden Buchstaben auf ihrer Stirn geschrieben, was sie tatsächlich wusste – vor allem jedoch, was sie verschwieg.

13. Kapitel
    S ylvia Herzig hatte Annelie gewarnt. „Sofie wird dir als Erstes erzählen, dass `die Anderen` - wer immer das sein soll! – sie mit Tabletten füttern, damit sie ruhig ist.“
    Prompt flüsterte Sofie, kaum, dass die Tür hinter ihr und Annelie ins Schloss gefallen war:
    „Ich m u s s t e dich einfach sehen, Annelie! Ich brauche Hilfe. Ich verstehe nicht, was hier vorgeht. `Sie` stopfen mich mit irgendwelchen Pillen voll, weil `sie` nicht wollen, dass ich die Nerven verliere.“
    „Wer - sie?“, wollte Annelie sachlich wissen. Sie lehnte sich gegen ein Fensterbrett, das sich unter der Vielzahl blühender Begonien und Geranien beinahe bog.
    Sofies kleine, weiße Hände bewegten sich flatternd wie die Flügel eines Vogels auf und ab. „Meine Tochter und ihr Mann. Ich soll den Mund halten. Ich soll nichts mehr erzählen von dieser alten Geschichte.“
    Annelie hörte mit einem Mal sämtliche Alarmglocken in sich schrillen. Jetzt hätte sie gerne eine Zigarette geraucht, aber Sofie rauchte nicht, und es sah nicht so aus, als würde sie Besuchern die Erlaubnis dazu geben.
    „Welche alte Geschichte, Sofie?“
    Annelie bemühte sich, ihre Stimme so gelassen wie möglich klingen zu lassen.
    Sofie sah sie sekundenlang irritiert an, dann schien sie bereits vergessen zu haben, wovon sie eben noch gesprochen hatte. „Nun sind wir beide alleine, Annelie“, murmelte sie stattdessen traurig und ließ sich in einen der großgeblümten, schweren Sessel fallen.
    Alles reine Seide, stellte Annelie fest, aber leider auch ziemlich hässlich.
    Sofies Blick irrte ins Leere. „Zwei Witwen“, sagte

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