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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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ihn aufmachen.«
    »Warum?« Er sah sie scharf an. »Weil er sich nicht einfach in Luft auflösen wird.«
    Sie wußte, wer die Blumen geschickt hatte. Sie knotete die Samtschleife auf und hob den Deckel. Der Duft der Blüten war stärker als verschüttetes Parfüm. Ihr wurde schwindelig von dem süßlichen Geruch. Sie entfernte das Papier von dem Riesenbund Rosen, Gladiolen, Schwertlilien... Selbst wenn sie jeden in ihrer Wohnung zur Verfügung stehenden Behälter füllte, würde ihre Badewanne immer noch vom Rest überquellen. Sie nahm die Karte, steckte sie in ihre Hosentasche. Jeff hatte seine Brille wieder aufgesetzt.
    »Willst du nicht wissen, von wem sie sind?«
    »Ich weiß, von wem sie sind.«
    »Ich verstehe.«
    »Ein Verehrer. Ich habe einen Verehrer, okay? Aber es gibt nichts -«
    Er legte seine Hand auf ihr Haar. »Schsch! Es ist besser, jetzt nichts zu erklären, Dawn.«
    Er war höflich genug, noch zehn Minuten zu bleiben. Er versprach, sie wiederzusehen. Aber er sagte nicht, wann. Mit einem artigen Kuß an der Tür verließ er sie. Sie brachte es noch fertig, so lange zu warten, bis seine Schritte verhallt waren, bevor sie ihre Hände zu Fäusten ballte und ihren Urschrei ausstieß. Sie zog den winzigen Umschlag aus ihrer Tasche und riß ihn auf: »Liebste Dawn, ich vergehe vor Liebe zu Dir. Komm! Mittwoch! Hector.«
    Sie stürzte zum offenen Karton und fuhrwerkte mit ihren Händen zwischen den Stengeln und Blüten herum, wollte sie zerquetschen und zerbrechen. Der starke Duft der Rosen stieg auf wie Opiumrauch. Sie schwankte. Ihre Arme zitterten. Sie drückte die Blumen an ihr Gesicht, zerdrückte die Blüten, bis sich auf ihren Wangen Blütenstaub und Tränen der Verwirrung mischten.
    Eine Stunde später, gebadet und viel ruhiger, stellte sie das Radio an. Sanfte Reggaemusik spielte im Hintergrund. Sie schloß die Vorhänge. Eine neue kalte Nacht. Von ihrem Schlafzimmer blickte sie auf die verschneite Straße. Ein einziges Auto war geparkt, die Scheinwerfer gelöscht. Die Auspuffwolke sagte ihr, daß jemand drinnen nicht frieren wollte. Wer auch immer es war, er schien auf irgend etwas zu warten. Sie stand da, ohne sich zu rühren, beobachtete das Auto eine Weile. Nichts tat sich! Sie konnte weder Fahrer noch Kennzeichen ausmachen. Der Wagen war ein dunkelfarbiger Viertürer mit ein paar Beulen. Nach einiger Zeit zog sie die Vorhänge abrupt zu und versuchte, sich selbst davon zu überzeugen, daß sie nicht beobachtet wurde.
     

  Peter warf Dawn den geöffneten Brief hin. Das Briefpapier sah teuer aus. Der Briefkopf gehörte zu einer bedeutenden Anwaltskanzlei. Im Brief stand, daß im Zusammenhang mit Nicole Thurstons Tod gegen sie Klage erhoben worden sei. Wenn der Club Milton Glassman den Fall übergeben würde, mußten sie ihn, zusätzlich zu dem dicken Vorschuß, üppig bezahlen. Und was, wenn der Kläger erfolgreich war...Am Telefon sagte Glassman, sie bräuchten sich keine Sorgen machen. Thurston habe nichts in der Hand. Und wenn der Fall erst einmal vor Gericht sei und er seine einmalige juristische Magie anwende, »werdet ihr nicht einen Penny zahlen. Glaubt mir, Leute.«
    Gegen Mittag rief Dawn Hector an. Sie mußte sich wenigstens für die Blumen bedanken. Auch wenn durch sie ihr Abend mit Jeff in einem Reinfall geendet hatte. Immer wenn sie mit Hector zu tun hatte, waren ihre Gefühle zwiespältig und unklar. Sie wählte seine Privatnummer. So gab es nie eine Sekretärin zwischen ihrer... war es Liebe? Lust? Leidenschaft? Besessenheit? er Klang seiner leicht fremdländisch gefärbten Stimme jagte ihr wie gewöhnlich eine Gänsehaut über den Rücken. Es gelang ihr, gänzlich dankbar zu klingen.
    »Und, hast du dich entschieden, meine Liebste?« fragte er.
    »Ich dachte, daß ich bis Mittwoch Zeit habe.«
    »Ist es denn eine solch schwere Entscheidung...?« Er war ein kluger Mann und durchschaute sie leicht. »Ob du mit mir kommen willst, um meine Geliebte zu sein, oder nicht?«
    »Mittwoch. Ich sehe dich Mittwoch.«
    »Wenn du darauf bestehst. Ich schicke Rudolpho vorbei. Du wirst zu meinem Liebesnest kommen.«
    Sie fürchtete das Rendezvous, aber sie mußte hingehen. Sie mußte ihm auf jeden Fall sagen, daß sie sein Angebot ablehnte. Immer noch aufgeregt von dieser kurzen Unterhaltung, wurde sie zur Rezeption gerufen. Vier Frauen, langjährige Mitglieder von der besonderen Sorte, die den Club am Tage besuchte, wollten mit ihr sprechen. Phyllis Melaney, die sich oft für die

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