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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Allgemeinheit einsetzte, war zur Sprecherin bestimmt worden. Sie war warmherzig, aber übereifrig. Sie bat Dawn, zur Bar zu kommen, lehnte aber Dawns Einladung zu Saft auf Kosten des Hauses ab. Dawn war nicht überrascht, als Phyllis sagte: »Wir würden gerne Ihre Version der Unfälle hören.«
    Bevor Dawn antworten konnte, sagte Madge, die auch nicht gerade schüchtern war: »Wir Mädels haben uns darüber unterhalten und fragen uns, ob -« sie senkte ihre piepsige Stimme, »ob irgendwas, naja, los ist. Sie wissen schon?«
    Dawn nippte an ihrem Saft und hoffte, völlig ruhig und selbstbeherrscht zu wirken. Sie setzte ihr breitestes Lächeln auf. »Ich bin froh, Ihnen mitteilen zu können, daß die Polizei beide Tode für Unfälle hält.« Sie sprach mit reinem Gewissen. Obwohl sie ihre Zweifel an Zack hatte und Detective Morgan nicht sehr daran interessiert war, die Sache zu untersuchen, die für ihn zweifelsfrei Unfälle zu sein schienen. Mit Sicherheit bewertete Dawn den seltsamen Zufall über, daß beide Unfallopfer Zacks Ankläger gewesen waren.
    »Nicole Thurston war meine Freundin.« Claudie Do-nellis hob zweifelnd ihre Augenbrauen.
    »Sie hätte Flipper Schwimmunterricht geben können. Wie kann sie dann ertrunken sein?«
    »Keine Ahnung«, sagte Dawn.
    »Wir haben also Ihr Versprechen, daß hier nichts Merkwürdiges vor sich geht?« sagte Samantha Dawson. Das Personal hatte sie »Bohnenstange« getauft, denn schon seit Jahren stemmte sie ohne ersichtlichen Muskelzuwachs Gewichte.
    Dawn hob ihre Hände. »Nein, ich weiß nicht, ob irgendwas vor sich geht.«
    Phyllis Melaney warf einen Blick auf die anderen. »Wir haben uns besprochen. Man könnte, glaube ich, sagen, daß wir Ihnen - oder besser dem Club - ein Ultimatum stellen. Wir sind ein bißchen nervös. Wir sind noch nicht in Panik geraten. Aber... falls noch was passieren sollte, werden wir unsere Mitgliedsbeiträge zurückfordern. Mit anderen Worten: Wenn noch mehr Unfälle passieren, sind wir hier draußen!«
    Dawn nickte, plötzlich fröstelnd. »Ich verstehe vollkommen, was Sie denken. Immerhin bin ich einer der Besitzer. Wenn zwei Menschen in meinem Club sterben, naja... ich glaube, Sie können verstehen, daß ich auch ein wenig nervös bin.«
    Es gibt ja Gerüchte, daß der Club fahrlässig war«, sagte Phyllis und zog dabei eine Augenbraue hoch.
    »Absolut nicht!« sagte Dawn. »Beide Frauen haben gegen die Regeln verstoßen. Eloise hat, nachdem der Club offiziell geschlossen war, illegal den Whirlpool benutzt. Und Nicole schwamm in einem Pool voller Warnschilder, deren Anbringung ich persönlich überwacht habe, und ohne daß ein Rettungsschwimmer in der Nähe war. O nein! Wir waren nicht fahrlässig.«
    Die kleine Cynthia Forrest, die fast nie mit jemandem sprach, sagte leise: »Die Leute sagen, daß Nicoles Ehemann den Club verklagt hat.«
    Dawn schluckte. Wie schnell schlechte Nachrichten die Runde machten! Gute Nachrichten kamen im Schneckentempo. »Unser Anwalt ist der Meinung, daß die Klage aus genau den eben genannten Gründen nicht durchkommt.«
    »Ich verstehe«, sagte Cynthia.
    Dawn war sich nicht so sicher, ob sie wirklich verstand. Aber mehr konnte sie nicht tun, um die Meinung der Frauen zu ändern. »Ich hoffe, Sie alle werden den Club nicht einfach so im Stich lassen.«
    »Nein«, sagte Phyllis gelassen, »falls wir gehen, werden wir einen triftigen Grund dafür haben.«
    »Ich versichere Ihnen, daß Sie keinen finden werden«, sagte Dawn.
    »Gut.« Ein Chor positiven Zwitscherns und Lächelns. Die Spannung löste sich. Dann verschwand die Frauenclique. Keine Frage, sie konnten Ärger machen, wenn sie es wollten. Dawn hatte den Eindruck, als hätten sie sie testen wollen, aber sie wußte nicht genau, was sie von ihr erwartet hatten. Daß sie sämtliche Zweifel ausräumen würde, die die beiden Toten umgaben? Das konnte sie nicht. Voller Bedenken ging sie zurück zum Büro. In ihrem Hinterkopf lauerte entschlossen... Zack Keyman. Sie wünschte sich nichts mehr, als daß die Polizei mit ihm reden würde. Dann würde sie beruhigt sein.
     
    Noch beunruhigter war sie am Mittwoch. »Komm Mittwoch.« In der Tat! Sie stellte sich Szenarien vor, in welchen sie dem energischen Hector sagen würde, sie habe genug. Es sei wunderbar gewesen, aber nun sei die Zeit gekommen, die Affäre zu beenden. Sie lehne es ab, sein hauseigenes Liebchen zu sein, sie wolle ihn auch nicht mehr sehen. Ihre hypothetischen Worte änderten sich, nicht aber das

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