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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Vertrauen gezogen hatte und sie sich deshalb wie ein Mensch zweiter Klasse vorkam, hatte sie keine Angst mehr vor ihrer Solonummer. Sie ging in ihr Büro und nahm den Hörer ab. Sie rief den Dispatch an-»Hallo? Ich würde gerne mit jemandem sprechen, der für Pressekonferenzen zuständig ist.« Es war höchste Zeit, daß sie handelte, nach dem, was sie glaubte und was sie fühlte. Ihr wäre wohler gewesen, wenn Peter in der Stadt gewesen wäre. Sie erzählte Beth und Jeff von ihrem Plan. Sie riefen einige kleinere Zeitungen und Fernsehanstalten für sie an. Abends stellten sie die Stühle und ein Mikrophon in den kleinen Sitzungsraum. Sie fragte Beth, ob es ihr etwas ausmache, sie moralisch zu unterstützen, obwohl es Samstag sei. Die zierliche Frau legte einen Arm um Dawns Taille und umarmte sie leicht. »Kein Problem. Ich komme auch Samstagmorgen.«
    Dawn lächelte. »Du bist ein Juwel, Beth.«
    »Das ist wenig genug«, sagte sie.
    Dawn stand früh auf. Sie wollte sich zurechtmachen, von Kopf bis Fuß. Heute war sie froh, eine attraktive Frau zu sein. Obwohl sie vorhatte, während des offiziellen Statements nicht zu lächeln, dachte sie doch, es könnte nichts schaden, während der Frage- und Antwortzeit ihre Grübchen zu zeigen. Sie zog ihr bestes Kostüm an. Peter hätte seine Zustimmung gegeben, wenn er dagewesen wäre. Sie verschluckte die hartnäckige Selbstkritik, die sie daran erinnerte, daß es keine wirklich gleichberechtigte Partnerschaft war. Nicht, bis sie ihm Auge in Auge widerstand.
    Im Büro gab Beth Dawns Frisur den letzten Schliff, schminkte sie vorsichtig nach und zupfte ein paar Fusseln von Dawns Kostüm. »Hals- und Beinbruch«, flüsterte sie auf dem Weg zum Sitzungssaal.
    Dawn hatte die Pressekonferenz nur für die Medien angekündigt. Trotzdem war der Raum, zusätzlich zu den sechs Reportern und zwei Kamerateams, voll von Personal und Clubmitgliedern. Durch die Lichter hindurch erkannte sie Karl Clausman, Jeff und Zack - diesen schrecklichen Mann! Wie war der wieder reingekommen? Und da waren auch ihr Exgeliebter, Sam, und seine Klassefrau, Dinah. Warum grinste er so? Sie war froh, einigermaßen ruhig zu sein. Ich kann das hier schaffen! dachte sie.
    »Guten Morgen. Willkommen in South Harmon Aerobics, Pool und Exercise«, fing sie an. »Mein Name ist Dawn Gray, Miteigentümerin des Clubs und sehr eng mit dem Management verbunden.« Sie beschrieb den Club, die Mitgliedschaftsbedingungen und legte dabei Wert darauf, das Wachstum und den steigenden Erfolg anzudeuten. Sie versuchte, den Eindruck zu vermitteln, er werde sicher und professionell geleitet. Die zwei Ertrunkenen seien Unfallopfer; beide hätten die strengen Sicherheitsvorkehrungen mißachtet. Sie zählte sie auf. Beschrieb, was Eloise und Nicole falsch gemacht hatten. Es gab keinen Beweis für ein Foulspiel. Obwohl sie wußte, sie erschwerte Detective Morgans Arbeit, ihn vom hilfsbereiten Professionellen zu einem kühlen, distanzierten Fremden machte, vertiefte sie sich in das Thema Chantelle Carson. »Ich habe mit der Polizei gesprochen. Es gibt Anzeichen dafür, daß ihr Tod kein Unfall war.« Personal und Mitglieder tuschelten. Sie beobachtete die Medienleute. Sie sah die ehrgeizige Miss DiNotello, wach und auf der Lauer wie ein kreisender Adler. Nur sie machte sich Notizen; die anderen benutzten Kassettenrecorder oder Kameras.
    Dawn fuhr fort. »Die Polizei suchte weiter nach Motiv und Mördern.« Sie dachte an Chantelles Drogenverbindung und daran, was das für Detective Morgan an harter Arbeit bedeutete. Solche Information gab sie nicht weiter. Sie sagte nur, der Tod habe nichts mit dem Club zu tun. Am Schluß ihrer Rede wies sie daraufhin, daß die Mitglieder dem Club nicht den Rücken gekehrt hätten. Sicherlich würde Chantelle Carsons Mörder über kurz oder lang gefunden werden. Daß Chantelle hier in SHAPE gestorben sei, sei reiner Zufall und sie hoffe, daß die Reporter das erwähnten. Es gebe gute Gründe zu der Annahme, alles sei wieder normal und auf dem Weg, der Wachstum und Erfolg verspreche. Sie betonte, wie wichtig es sei, daß die Nachbarschaft die wahre Situation erfahre, so, wie sie sie geschildert habe. Emotionen, versteckte Andeutungen und unvorsichtige Berichterstattung könnten nur Verwirrung stiften. Sie hoffe, alle hier trügen dazu bei, dies zu verhindern. Sie wolle Fragen beantworten, falls es welche gebe. Zwanzig Minuten lang.
    Lieber Himmel! Sie schaffte es, dachte sie. Auch die Fragerei lief gut.

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