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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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schon zu inoffiziellen Geschäftsessen getroffen. Sie sprachen über das, was passiert war und über ihre Vermutungen. »Was glaubst du, denkt Morgan wirklich?« Peter lehnte sich besorgt vor.
    »Er wird es uns sicher nicht verraten. Er sagt, er verdächtige jeden. Wie es scheint, jeden außer mir. Dich hat er auch schon auf dem Kieker.«
    »Naja. Das braucht er nun wirklich nicht!«
    Warum hatte sie das Gefühl, daß er zu scharf reagierte? Hatte er etwas zu verbergen? Heute abend war er ungeduldig. Erst nach dem Essen, als sie türkischen Kaffee schlürften, erfuhr sie, was ihn beschäftigte. »Ich gebe dir das Wochenende, um zu überlegen, ob du dich von mir auskaufen läßt, D.G. Sicherlich wünschst du dir jetzt, du hättest mich nicht so abgespeist. Der Club ist heute abend weniger wert als heute morgen.«
    Sie mußte wieder an den armen Sam zwischen den abgeknickten Farnen denken. »Von dieser Seite habe ich es noch gar nicht betrachtet.«
    »Das ist die Wahrheit, D.G. Und, um dir die absolute Wahrheit zu sagen, sie quält mich. Oder besser, mein Gewissen. Es schreit lauter denn je, daß ich dich auf die schlimmste Art und Weise ausgenutzt habe.« Bekümmert fuhr er sich durchs Haar. »Nach dem heutigen Tag weiß ich nicht, wieviel SHAPE tatsächlich noch wert ist. Mein Angebot gilt nach wie vor. Ich erhöhe es sogar ein wenig.« Ernannte eine Summe. Zwei Prozent höher als das letzte Angebot. »D.G., ich will, daß du sicher und unbeschadet davonkommst.«
    »Wenn ich dir meinen Anteil verkaufe, was wirst du tun, um den Club aus dem Schlamassel zu bringen? Wie stellst du es an, nicht das ganze Geld deiner Eltern zu verlieren? Mein Verkauf löst die Probleme nicht.«
    »Es wären meine. Schwimm oder ertrinke. Ich würde nicht mehr das Gefühl haben, ich hätte dich übervorteilt. Aber so fühle ich mich jetzt.« Er drückte ihre Hand. »Sei klug. D.G. Verkaufe! Was sagst du?«
    Dawn trank einen Schluck Kaffee, schmeckte den bitteren Kaffeesatz. Sie starrte auf den Boden der kleinen Tasse, hielt ihre Augen gesenkt, bis sie sich im Griff hatte. Sie blickte auf. »Die Antwort lautet noch immer nein.«
    Dann begann die Auseinandersetzung. Er zog alle Register, untermauerte seine Argumente mit Logik, Fakten und Zahlen. Er malte die düsterste Zukunft für SHAPE aus. Sie gab nicht nach. Er kritisierte ihren Geschäftssinn und ihre Vernunft. Er riet ihr, aufzugeben und ihm die Risiken zu überlassen. Sie könne mit einer Stange Geld gehen. Und doch, das wußte sie, so einfach war es nicht Irgend etwas Fremdes, Unfreundliches lag in seinem Angebot. Egal, wie großzügig und besorgt er sich für sie zeigte. Während sie stritten, kam sie zu ihrer eigenen Überraschung zum erstenmal auf den Gedanken, Peter zu verdächtigen. Morgan hatte gefragt, wer noch vom Untergang des Clubs profitiere. Vielleicht war die Frage nicht korrekt formuliert. Es könnte heißen: Wieviel brachte ein Club auf dem absteigenden Ast, beinahe bankrottreif, ein? Irgendwas mußte er einbringen. Warum wollte ihn Peter sonst unbedingt unter seine Kontrolle bringen? Dann war da Morgans Unzufriedenheit mit Peters Aussage, wo er sich zum Zeitpunkt von Sams Sturz aufgehalten hatte. War Peter schuldig? Wie konnte sie das in diesem Moment beantworten? Eines jedoch war sicher: An dem, was er sagte und tat, war irgend etwas faul. Je länger sie sich sträubte, desto stärker fühlte sie sich. Seine Züge verfinsterten sich, ihre wurden fröhlicher. Sie schaffte es. Sie stellte sich ihm entgegen! Es tat nichts zur Sache, daß ihre Beweggründe und ihre Zukunft ein dunkles Puzzle waren. Sie bot ihm die Stirn. Hundertprozentig!
    Als ihm klar wurde, daß sie stur blieb, murmelte er einen bitteren Fluch, halb mürrisch, halb resigniert, bezahlte die Rechnung und lief wortlos neben ihr nach draußen. Sie waren jeder im eigenen Wagen gekommen. Ohne Gruß fuhr er davon. Sie strahlte über das ganze Gesicht, freute sich diebisch. Ich bin verrückt, dachte sie. Absolut verrückt.
    Am nächsten Morgen war ihre Begeisterung verflogen. Auf dem Weg zum Club kaufte sie eine Zeitung. Sie schlug die Lokalseite auf. Miss DiNotello hatte sich fleißig mit Fakten und versteckten Andeutungen beschäftigt, Enthüllungsjournalismus mit Gerüchteküche kombiniert. Sie schrieb, der jüngste Todesfall im »Todesclub« könne entweder der letzte sein oder nur ein neues Glied in der Kette. Sie hatte herausgefunden, daß Sam für Healthways gearbeitet hatte und daß Healthways SHAPE

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