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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Sam nicht springen sehen. Von der anderen Seite der Etage hatte sie ihn nahe des hüfthohen Geländers entlanglaufen sehen. Dann war er aus ihrem Blickfeld verschwunden. »Er ging um die Ecke, du weißt schon? Gleich darauf sah ich seinen Arm und was von seinem Rücken, als er drüberfiel.« Beth runzelte die Stirn. »Ich habe ihn nicht springen sehen, meine ich.«
    Dawn blickte Peter an. »Kennst du die Stelle? Ist wie ein kleiner Alkoven. Und weißt du, was sich dort noch befindet?«
    Er zögerte einen Moment lang, als strenge er sein Gedächtnis an. »Eine Tür zur Treppe.«
    Beth spitzte ihre Lippen. »Und?«
    »Und? Vielleicht hat jemand Sam dorthin gerufen. Als er dort war, hat ihn der Mörder hochgehoben und drübergeworfen.«
    »Ach komm! Wer könnte das denn? Er wog ungefähr neunzig Kilo. Ich? Mit meinen fünfundvierzig Kilo? Wenn du denkst -«
    »Nein. Wir denken nicht, daß du es warst, Beth. Nur, vielleicht hat er sich nicht selber umgebracht. Das ist alles.«
    Beth lehnte sich zurück, verschränkte die Arme. »Euch beiden sind die letzten zwei Wochen zu Kopf gestiegen.« Sie deutete auf Dawn. »Letzten Samstag, am Telefon, hast du mir gesagt, du hättest Sam total überführt. Du wußtest, daß er den Club für Healthways erwerben wollte. Du wolltest nicht verkaufen. Er hätte seinen Job verloren und seine Chance, Vizepräsident zu werden. Das hat er nicht verkraftet. Er war sowieso nicht der Stabilste. Er hat sich umgebracht.« Sie nickte energisch. »Wie in den Psychobüchern. Er ist genau da angekommen, wo man ihn erwartet hätte, Dawn. So was wie ein >Ich zeig es dir!< - Selbstmord. Und das weißt du auch!«
    Detective Morgan kam, übelgelaunt, mit einem Dutzend Polizeibeamter, die Zeugenaussagen aufnahmen. Officer Daniels assistierte ihm. Beth mußte mit in den dritten Stock gehen und zeigen, was sie gesehen hatte. Der Notausgang stand im Mittelpunkt des Interesses. Die Tür öffnete und schloß sich mit einem kaum hörbaren Metallklicken. Morgan wollte wissen, ob Beth sie vor oder nach Sams Sturz gehört hatte. Sie rümpfte ihre Nase, kräuselte die Stirn, dachte nach. »Vielleicht danach. Aber ich bin mir nicht sicher, okay? Es wäre nicht fair zu sagen, ich sei mir sicher.«
    Detective Morgan bat Daniels, sich ans Geländer zu stellen und hinunterzuschauen. Dann forderte er Beth auf, ihn runterzuschubsen.
    »Was? Warum?« Die zierliche Person sah alarmiert aus. »Wollen Sie etwa andeuten, daß ich -«
    Der Detective schüttelte den Kopf. »Ich will nur was ausprobieren. Machen Sie schon. Und seien Sie nicht zimperlich.«
    »Hey, Monty...« Daniels zögerte.
    »Du kannst dich wehren, Daniels. Du kannst dich wehren.« Er gab Beth einen Wink. »Machen Sie schon. Rennen Sie!«
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht!« protestierte sie.
    »Sie zuerst. Dawn ist die nächste.«
    Beth trug Turnschuhe. Sie hatte keine Schwierigkeiten zu sprinten. Als aber ihr zierlicher Körper gegen den neunzig und mehr Kilo schweren Officer prallte, schubste ihn das bloß gegen das Geländer.
    »Dawn?«
    »Ich war unten, als er fiel. Ich kann unmöglich was damit zu tun haben!«
    »Wir wollen nur wissen, was nötig ist, um ihn rüberzustoßen«, erklärte Morgan geduldig. Dawn wog zwar mehr als Beth, aber Daniels brauchte nicht nervös zu werden. Sein Gewicht und seine Kraft schützten ihn vor jeglicher Gefahr. Morgan schien sein Interesse zu verlieren. »Selbst ein Mann hätte Schwierigkeiten, ihn übers Geländer zu kriegen. Erst müßten sie ihn k.o. schlagen, dann zum Geländer zerren und nach und nach drüberschieben. Sie wissen, was ich meine?« Er zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, er hat’s selber getan. Auf römische Art.«
    »Sicher?« fragte Peter.
    »Sicher? Sicher bin ich mir über gar nichts.« Morgans scharfer Blick traf den jungen Mann wie ein Pfeil. »Darf ich fragen, wo Sie waren, als Sam Springs abgetaucht ist?«
    Peter war sichtlich erschreckt. Dawn erinnerte sich, auf ihn gewartet zu haben, nachdem Sam gestürzt war.
    »Ich war unten beim Pool. Jemand von der Rezeption hatte mich dahin gerufen.«
    »Irgendwelche Zeugen für Ihre Anwesenheit da unten?«
    Plötzlich wurde Peters Gesicht bleich vor Ärger. »Beschuldigen Sie mich? Wenn ja, rücken Sie gleich raus damit! «
    »Jeder ist ein Tatverdächtiger. Warum nicht auch Sie?« Morgan lächelte spitzbübisch. Er machte sich eine Notiz. Peter kochte. Dann schaute Morgan auf und sagte: »Um aufrichtig zu sein, ich habe noch einen anderen Grund

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