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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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aufkaufen wollte. Hatte er die Morde verübt, um dessen Wert zu senken? Und wenn, hatte er Selbstmord begangen, als sein Angebot abgelehnt wurde? Oder war er gestoßen worden? Kelso Capozzi und Daphne DeCouture hatten sich der Presse gegenüber in aller Breite ausgelassen. Zwischen dem Ausdruck ihres Bedauerns und ihrer Anteilnahme, was den Tod ihres Angestellten betraf - oh nein, sie stellten keine Spekulationen über Selbstmord gegen Mord an -, las Dawn, daß ihr Interesse am Club stärker war als je zuvor. Jetzt, da SHAPE in noch üblerem Ruf stünde, sei sein Wert im gleichen Maße gesunken. Nur unter einem vollkommen neuen Management könne er wieder zu einem lebensfähigen Unternehmen gemacht werden.
    Dinah stand zu ihrem Wort, jedenfalls soweit es die Medien anging. Sie versicherte: »Sam war zu sehr Kerl, als sich das Leben zu nehmen.«
    Dawn war überrascht, Dinah im Club anzutreffen. Sie trauerte nicht, trieb sich nur herum. Ihr rotes Haar hatte sie straff zurückgebürstet und es mit einem kunstvoll geknoteten blauen Band zusammengebunden. Dawn wiederholte ihr aufrichtiges Beileid. Dinah reagierte huldvoll. Kein verschmiertes Make-up entstellte ihre Schönheit. Sie reagierte so gelassen auf den Tod ihres Liebhabers wie Dawn letzte Nacht auf die Erkenntnis, geradewegs in ihr Verderben zu rennen, und das lachend.
    Sie erinnerte sich an Detective Morgans Feststellung, daß Dinah keine Trauer empfunden habe. Dawn war wahrscheinlich viel zu freundlich. Es waren ihre Gefühle, die wieder durcheinander gerieten. Sie hatte mit Sam zusammengelebt. Achtzehn glückliche Monate. Mehr als einmal hatte er sie in seinen starken Armen gehalten. Ihr gesagt, sie sei das Beste, was ihm in seinem Leben passiert sei. In Mega-Lichtjahren, wie er es ausgedrückt hatte. Sie hatten ihr Leben geteilt, nichts, was sie nicht miteinander getan hätten. Sie hatte durchgehalten. Trotz all seiner psychischen Probleme und seiner Beschimpfungen. Sie war verzweifelt gewesen, als es notwendig geworden war, ihn zu verlassen. Gestern hatte sie sich so sehr mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt, daß der Sam, der einmal Teil ihres Lebens war, in den Hintergrund trat vor dem, der sich zu einem aggressiven Geschäftskonkurrenten entwickelt hatte. Sein Tod aber hatte alle anderen Katastrophen in den Schatten gestellt. Ihr kamen die Tränen, sie konnte nicht anders. Sie schuldete es ihm. Und das im Beisein ihrer Nachfolgerin! Naja, es kam einfach über sie!
    Dawns Tränen fanden bei Dinah, so wie sie im Moment fühlte, keinen Widerhall. Ihre Stimmung war eine ganz andere, erkannte Dawn. Dinah reichte ihr ein Tempotaschentuch und klopfte ihr auf die Schulter. Als Dawn sich wieder beruhigt hatte, kam der Rotschopf ganz nah an sie heran und flüsterte: »Flippen Sie nur nicht aus, meine Liebe. Am Ende hatte er eben nicht das richtige Zeug dazu.«
    Nach dieser Bemerkung verspürte Dawn keine Neigung mehr, viel von Dinah zu halten. Ihre kritische Einstellung verstärkte sich noch, als sie den Rotschopf später am Tag mit Hector Sturm am Pool im angeregten Gespräch sah. Dinahs Badeanzug zeigte mehr von ihr als ihr Trainingskostüm. Sie hätte gleich nackt gehen können. Der wohlwollende Blick, mit dem er Dinah musterte, versetzte Dawn einen Stich. Die gleiche Intensität, die ihr so geschmeichelt und sie schwach gemacht hatte. Sie wandte sich ab, kümmerte sich um ihre Geschäfte. Sie wollte nicht sehen, ob er bei Dinah erfolgreich war. War sie Dawns Nachfolgerin sowohl bei Sam als auch bei ihm? Sie zuckte zusammen. In diesem Moment schien sich einmal mehr die Binsenweisheit zu bewahrheiten, alles kommt und geht. Hatte Hector nicht auch sie für eine andere eingetauscht?
    Habe ich einen schlechten Morgen oder was, fragte sie sich. Sie brauchte Gesellschaft. Sie entdeckte Beth zwischen den Farnen in der Mitte des Atriums. Sie war dabei, den Schaden von gestern so gut sie konnte zu beheben. Die Kreidefigur war weggeschrubbt und die Steine, von den Labormännern zur Seite geschoben, waren wieder hingestellt. »Ich wollte eigentlich die zerknickten Pflanzen ersetzen«, sagte sie. »Aber Peter meinte, für Schnickschnack sei kein Geld in der Kasse.«
    »Ich befürchte, er hat recht.«
    »Willst du etwas essen?« fragte Beth.
    Dawn schloß für einen Moment die Augen. »Mein Appetit ist nicht gerade das, was er mal war. Seit Eloi-ses Tod habe ich schon drei Kilo abgenommen.«
    »Willst du reden?«
    Dawn zögerte. »Bis jetzt habe ich nur auf dich eingeredet,

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