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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Beth. Ich bin so kaputt, daß jede Konversation in einen Monolog ausartet.« Sie unterhielten sich, saßen in einem leeren Studio mit dem Rücken zur Spiegelwand. Zuerst gab sich Dawn Mühe, den Plänen ihrer zierlichen Freundin mit Aufmerksamkeit zu folgen. Was würde sie tun, wenn der Club einging und sie ihre Stelle verlor? Und hatte sie herausgefunden, wer ihr heimlicher Verehrer war?
    »Ich habe so eine Ahnung. Ich glaube, bald wird er den Schritt nach vorne wagen.«
    »Das hast du schon das letzte Mal gesagt. Wie kommst du überhaupt darauf?«
    »Er schickt mir jetzt jeden Tag Geschenke.«
    »Mein Gott! «
    »Und nicht gerade billig. Alles gutes Zeug.«
    »Der muß ja schüchtern sein, oder?« fragte Dawn. »Oder er glaubt, er hat bei dir keine Chance.«
    »Oh, da wär’ ich mir nicht so sicher.«
    »Wer, Beth? Karl vielleicht. Oder...« Wie sie auf diese Idee kam, konnte Dawn sich nicht erklären. »Peter!« platzte sie heraus. Beth lächelte verschmitzt. »Schon möglich.«
    Dawn fiel ein, wie häufig Peter nicht im Club war. Er hatte gesagt, er sei geschäftlich unterwegs, aber sie nahm ihm das nicht ab. Peter mochte Frauen, und er hatte sicher eine Beziehung. Vielleicht war die Beziehung auseinandergegangen. Und jetzt machte er sich an Beth heran, neckte sie mit Geschenken und Spannung. Könnte sein. Ohne weiteres.
    »Ich glaube, du weißt, wer es ist, Beth.«
    Sie kicherte. »Wenn es so ist, ich werde es nicht verraten. Nicht, bis ich absolut sicher bin.«
    Obwohl sie sich vorgenommen hatte, es nicht zu tun, erzählte Dawn ihr von den Presseberichten über Sams Tod. Als sie darüber sprach, sah alles noch viel schlimmer aus. Alles schien in diesem Moment verloren. So wie letzte Nacht, als sie wieder und wieder Peters Angebot abgelehnt hatte. Jetzt hatte sie keine Freude mehr über ihre neu gefundene, befreiende Charakterstärke. Sie verlor ihre Selbstkontrolle und fing an zu schluchzen. »Ich - ich glaube, SHAPE ist erledigt!« weinte sie. Sie rutschte am Spiegel herunter, lag auf dem Boden, die Knie angezogen wie ein Baby, tränenüberströmt.
    Später schaute sie auf. Die blauen Augen ihrer Freundin leuchteten in stiller Sympathie. Dawn schämte sich nicht, zu zeigen, wie wund ihre Gefühle waren. Irgendwann merkte sie, daß Beth die Hoffnung, sie zu trösten, aufgegeben und sich leise entfernt hatte.
    An der Rezeption wartete die Viererclique auf Dawn. Phyllis, die Anführerin, Claudia, zweites Kommando, Bohnenstange Dawson und die kleine Cynthia. Alle hielten ihre Mitgliedskarte in der Hand. »Wir haben SHAPE abgeschrieben«, verkündete Phyllis. Entweder bemerkte sie nicht, in welcher Verfassung Dawn war, oder es war ihr egal. »Wie ich Ihnen schon gestern gesagt habe, wir treten bei Racket und Fitneß am anderen Ende der Stadt ein.«
    »Warum nicht noch ein paar Tage warten? Dann verpassen Sie wenigstens nicht den Mord der Woche.« Dawns Gesicht war zu Stein geworden.
    Phyllis drehte sich zu den anderen. »Ich habe euch gleich gesagt, Sam Springs hat nichts mit den Morden zu tun gehabt. Sie hat es fast selber zugegeben.«
    Dawn ging zum Angriff über. Diese Leute hier waren nicht wie Beth bereit, sich ihre schlimmsten Befürchtungen anzuhören. Sie waren Mitglieder, hatten ein Recht auf die Wahrheit. »Ich habe allen Grund zu glauben, daß Sam Springs für die Morde verantwortlich war. Er war der einzige, der von SHAPEs Problemen profitiert hätte. Als seine Machenschaften ans Licht kamen, brachte er sich um. Gestern war ich bei der Polizei, meine Damen, und es ist ziemlich offensichtlich. Sam ist gesprungen. Der Ärger hier hat also ein Ende. Auch wenn viel Schaden angerichtet wurde.« Sie machte eine Pause, etwas außer Atem nach ihrer kleinen Ansprache.
    »Wir sind anderer Meinung«, sagte Phyllis. »Wir glauben, daß die Morderei nicht aufhört, bis...«
    »Bis was?« fragte Dawn.
    »Bis dieses Gebäude geschlossen und zugenagelt ist! «
    Nachdem Dawn die vier Karten zu dem immer größer werdenden Stapel zurückgegebener Mitgliedskarten gelegt hatte, dachte sie über diese Worte nach. Sie ergaben eine Menge Sinn. Es gab keinen Grund mehr für den Auftrag, den Detective Morgan ihr mit einem Stups auf die Nase gegeben hatte: Finden Sie heraus, wer noch davon profitiert, wenn der Club eingeht. Sam war der einzige, der als Nutznießer in Frage kam. Während sie am Nachmittag ihren Geschäften nachging, grübelte sie nach. Drehte und wendete es. Halb fünf rief sie Detective Morgan an, sagte ihm,

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