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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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weiter. »Verrätst du mir jetzt, warum du im Club herumgeschlichen bist und warum du bei der Polizei warst?«
    »Ich habe dir schon gesagt, Dawn, ich habe meine eigene Theorie.«
    »Ich nehme an, sie hat sich geändert, seit wir wissen, was Sam getrieben hat.«
    »Nein.«
    »Jeff! «
    »Im Moment behalte ich meine Wer-hat’s-getan-Gedanken für mich.«
    »Ich kann alle Hilfe gebrauchen.«
    »Du hältst dich hervorragend, Dawn. Zur Zeit kann ich dir nichts Konkretes sagen.«
    »Du glaubst also nicht, daß Sam dahinter steckt?« Es klang wie ein Vorwurf. Kapierte er denn nicht? Sie Wollte diese zermürbende Geschichte endlich hinter sich haben! Sie hatte keine Zeit, seine weltentfernte Gedankenverlorenheit über sich ergehen zu lassen. Er war nicht mehr im Fernen Osten. Das hier war New-Eng-land. Und beide, Peter und sie, mußten schnell ihren Schwierigkeiten ins Auge sehen. Ooh! Er konnte so irritierend sein!
    »Wenn alldasein Ende hat, können wir vielleicht wieder Freunde sein«, sagte er.
    »Was sind wir denn in der Zwischenzeit? Mißtrauische Gegner?«
    »Ich seh dich im Club. Danke für die Entschuldigung.«
    Sie duschte, machte sich bettfertig. Eine andere Dawn nahm von ihren Gedanken Besitz. Losgelöst von ihren Gefühlen, fragte sie sich, ob Jeff zu äußerster Gerissenheit und teuflischer Hinterhältigkeit fähig war -in einem Moment kühn die Gelegenheit nutzte, mit ihr zu schlafen und im nächsten mit blutiger Zielsicherheit ihr Leben zu zerstören versuchte. Statt erleichtert zu sein, war ihr der Mann unheimlich. Nein, nein. Sie machte es schon wieder! Jeff war kein schlechter Typ. Jeff war auf ihrer Seite. Beim Einschlafen dachte sie an seine Zunge auf ihrer Haut. Sie erschauerte bei der Erinnerung daran, seufzte. Jeff! Jeff!
    Es war Montagmorgen. Sie war in der Lobby, als es passierte. Aus ihren Augenwinkeln bemerkte sie eine undeutliche Bewegung. Dann hörte sie einen Aufprall. Sie wirbelte herum, zur Mitte des Atriums, wo tropische Zierpflanzen zwischen Zierfelsen wuchsen. Bevor es ihr zu Bewußtsein kam, daß jemand von der dritten Etage heruntergestürzt war, hörte sie schon Schreie. »Er ist gesprungen! Mein Gott! Er ist gesprungen!«
    Sie stürzte zum Treppengeländer und schaute hoch. Einen Moment später kam Beths kleines Gesicht zum Vorschein. Sogar aus dieser Entfernung konnte Dawn die Hysterie im Gesicht ihrer Freundin sehen. Ihr dunkles Haar flog herum, während sie ihren Kopf vor Schrecken hin und her warf. Andere näherten sich. Murmeln und Schreie wurden laut. Ihn anfassen oder nicht, wollten die Leute wissen. Dawn wankte auf wackligen Beinen hinüber. Er lag auf dem Bauch. Sein Nacken verrenkt. Ein Stein hatte sich in seine Schläfe gebohrt. Sam Springs war tot. Daran gab es keinen Zweifel. Sie taumelte. Ihr wurde schwarz vor Augen. Sie streckte ihre Arme aus, nach Peter oder Karl. Keiner von beiden war in der Menge. Sie stolperte, wurde ohnmächtig, fiel in die Arme einer Frau. Einen Augenblick später blickte sie in das Gesicht von Phillys Melaney, Anführerin der Viererclique.
    »Hiermit trete ich aus SHAPE aus. Für immer!« kreischte sie hysterisch. Ein Speichelschauer rieselte auf Dawns Wange nieder.
    »Selbstmord!« zischte Dawn. Irgendwie fand sie die Kraft, sich aus Phyllys Umklammerung zu lösen. »Es war Selbstmord!«
    »Es ist mir egal, was es war! « Vorwurfsvoll erhob Phyllis ihren Zeigefinger. »Dieser Ort hat ihn irgendwie herbeigeführt. Meine Freunde und ich verschwinden von hier!«
    Dawn kehrte der Frau den Rücken zu. Sie zweifelte daran, daß sie wirklich gingen, die Viererclique hatte zu viel Spaß am Nervenkitzel. Sie wünschte sich fast, daß eine von ihnen - nein! Nein, nein. Das tat sie nicht. Sie ging um die Menge herum und um die Leiche. Er lag so still. Der Kraftprotz Sam würde sich nie mehr bewegen.
    Schwindel überfiel sie von neuem. Sie lehnte sich an die Wand, holte tief Luft. Ihr Kopf wurde klarer. Wo war Peter? Sie brauchte ihn jetzt für das, was getan werden mußte. Im Moment fühlte sie sich nicht dazu in der Lage, Endlich kam er, bleich aber resolut. Er gab Anweisungen. Wieder wurden die Polizei und ein Krankenwagen gerufen. Auf weichen Knien eilte Dawn an seine Seite, versuchte, im Angesicht dieser neuen Tragödie professionelle Selbstbeherrschung aufzubringen. Als sie Beths vertrautes blasses Gesicht erblickte, rief sie: »Wir müssen mit dir sprechen, sofort.« Sie gingen ins Büro. Beth war total erschüttert. Ihre Stimme zitterte. Sie hatte

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