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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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überstrapazierte Nerven: Aerobic und die Nautilus-Runde. Sie verlangte sich soviel ab, bis eine wohlige Müdigkeit sich wie eine Decke auf sie legte. Sie nahm eine lange heiße Dusche. Endlich zu Hause, fiel sie in den gesunden Schlaf des Vergessens.
    Morgan hatte sie darum gebeten, ihn am nächsten Morgen anzurufen, ihm Bescheid zu sagen, wie es ihr gehe. Sie sagte ihm, es gehe ihr gut. Er bat sie, dem Club fernzubleiben, bis die Morde aufgeklärt seien. »Wie lange wird das dauern?«
    »Keine Ahnung. Wochen? Tage? Bin überfragt.«
    Sie zögerte. Ihr war etwas klargeworden. Sie fühlte sich weniger bedrückt, fähiger, ihr Schicksal selber zu bestimmen. »Monty. Ich möchte, daß Sie mir ehrlich antworten. Nach all dem, was Ihr Computer Ihnen erzählt hat, glauben Sie immer noch, die Morddrohung ’st eine Finte?«
    »Haben Clausman oder Bently irgendwas gegen Sie?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Ihr Partner ist eine dunkle Figur, aber er ist kein Mörder.«
    »Das ist er wohl! Das weiß ich. Er wird mich töten, um den Club unter seine Kontrolle zu bringen.«
    Morgan schwieg einen Augenblick. Dann sagte er: »Ich glaube nicht, daß ich falsch liege, Dawn. Aber ich werde jetzt nicht mit Ihnen streiten. Warum ein Risiko eingehen? Bleiben Sie dem Club fern.«
    »Es ist mein Club! Er ist noch nicht tot. Ich kann helfen, ihn in Gang zu halten, indem ich da bin, bis Sie herausgefunden haben, wer die Leute umbringt und warum.«
    »Ich würde es Ihnen nicht empfehlen«, riet er. Früher hätte Dawn getan, was ihr gesagt wurde. Madame Beeinflußbar, ohne Zweifel. Diese Dawn gehörte der Vergangenheit an. Gott sei Dank. Die Dawn von heute war mutiger, bereit, ihren Feinden entgegenzutreten. Aus diesem Grund hielt sie sich an Beth, gleich nachdem sie im Club angekommen war, und ging mit ihr zu Jeffs Massagestudio. Er hatte gerade zu tun. Beth wollte wissen, was los war. »Du bist meine Sicherheit und mein Zeuge«, sagte Dawn. »Was du hören wirst, ist rein vertraulich, verstanden?«
    »Ich wußte nicht, daß der Beichtstuhl so früh aufhat.«
    Als Jeff auftauchte, stürzte Dawn auf ihn zu und platzte, ungeordnet und bruchstückhaft, mit ihrer Geschichte heraus. Beths Augen wurden immer ungläubiger, als Dawn von der Sache mit der Irrenanstalt sprach. Jeff wurde mit jedem Moment blasser. Sein schmales Gesicht zuckte vor Unbehagen. »Ich will alles zwischen dir und mir und SHAPE ausgesprochen haben«, sagte Dawn. »Ich will wissen, wo du mit deinem Kopf bist, nach allem, was du hinter dir hast.«
    »Ich habe nichts dazu zu sagen«, sagte er. »Ich könnte euch beiden sagen, verpißt euch.«
    »Die Dinge müssen geklärtwerden«, erwiderte Dawn. »Die Zeit ist reif, denke ich.«
    »Ich könnte lügen.«
    »Ich kenne dich gut genug, um zu sehen, wann du lügst.«
    »Wirklich?« Was hatte das kleine Lächeln zu bedeuten, fragte sich Dawn. Jeff schloß die Tür und fing an zu erzählen. Erst zog er die Worte zögernd in die Länge. Sie taten ihm weh. Dann kamen sie schneller. Er schaute Dawn in die Augen. Er sprach zu ihrem Herzen. Eine längst fällige Befreiung. Er sei all das gewesen, was Morgan ihr erzählt habe. Die letzten Jahre aber habe er damit zugebracht, sich zu ändern; Beratung, Therapie, Nachdenken. Ganz zu schweigen vom Altwerden. Das habe ihn reifer gemacht. Er habe seine Stabilität zurückgewonnen und sei überzeugt, daß es dabei bleibe. Ja, er sei ein Außenseiter. Aber das sei nicht unbedingt schlecht. Seine Anstrengungen, unter dem Dach von SHAPE ein Geschäft zu beginnen, sei ein größerer Schritt für ihn gewesen als sie wußte. Sie hassen und ihr böse sein? Ganz im Gegenteil. Er dachte, er hätte das in gewissen privaten Momenten mit ihr deutlich gemacht. Sie hatte sich hinreißen lassen, als sie sich entschloß, ihn als Verdächtigen zu überführen. Jetzt merkte Dawn, wie sie rot wurde. Sie sah, wie es ihn aufwühlte, als er die Fragen beantwortete. Länger konnte sie seinem Blick nicht standhalten. Sie drehte sich zu Beth um. Beth blickte sie an, die Augen der zierlichen Frau glühten vor Intensität, die schwer zu deuten war.
    War es Wut? Waren ihre Illusionen über Jeff brutal vernichtet worden? Möglicherweise dachte sie, er verdiene es nicht, länger Teil des Clubs oder der Dawn-Patrouille zu sein. Für einen flüchtigen Moment fragte sich Dawn, ob Beth in ihm ihren unbekannten Verehrer vermutet hatte und nun enttäuscht war, als sie seine Gefühle für Dawn erkannte.
    Dawn spürte, sie

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