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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Spielzeug für sein Vergnügen. Oh, und wie er das Spiel der Liebe beherrschte! Er wußte alles über diesen Tanz. Außer, daß auch Herz dazu gehörte. Jetzt hatte er eine andere Frau für sich ausgewählt. Aber Dinah hielt sich zurück. Dawn lächelte spöttisch. Der ehrgeizige Rotschopf spielte ein gerissenes Spiel. Den armen Sam hatte sie zu Ruhm und Reichtum anzutreiben versucht. Kein Glück gehabt! Als toter Mann war Sam ihr jetzt nützlicher als lebendig. Sie benutzte ihn als Vorwand, Hector an der langen Leine zu halten. Wenn der Appetit des grauen Fuchses aufs äußerste angeregt war, würde Dinah seine Aufmerksamkeiten schüchtern akzeptieren. Im Gegensatz zu Dawn, die von dem Mann wenig verlangt hatte, würde Dinah mit einem Goldgräberhelm auf dem Kopf in die Beziehung gehen. Würde nach soviel Gold graben, wie sie tragen konnte.
    Vor der Bürotür blieb sie stehen. Peter war gekommen. Sein gepflegtes Äußeres signalisierte Bedrohung, die Farbe seines maßgeschneiderten Anzugs sah aus wie Henkerschwarz. Sie hätte Karl vor fünf Minuten seinen Dienst antreten lassen sollen. Peter schaute auf. »Wir müssen über Entlassungen reden«, sagte er. Er nickte in Richtung Tür. »Schließ die Tür!«
    Angst schnürte ihr die Brust zu. »Nein, ich will lieber woanders reden.«
    »Über Kündigungen?« Er runzelte die Stirn. »Wo Leute mithören können?«
    Sie schluckte. Konnte man Angst schmecken? »Nicht hier«, hauchte sie. »Ich fühle mich hier wie eingeschlossen.« Sie konnte nicht einfach darauf warten, bis er sie umbrachte, bis er sicher war, daß sie nicht verkaufte. Von jetzt an würde sie in seiner Anwesenheit in Panik ausbrechen. Während sie sprachen, studierte sie sein Gesicht. Flinke Augen, feste Wangen, kantiges Kinn. Nichts von mörderischen Absichten. Das Gesicht eines Baby-Face-Killers aus dem Fernsehen. Seine tödliche Natur schlängelte sich durch die Kurven seines
    Hirns. Er mußte überführt und so bald wie möglich verhaftet werden. Glücklicherweise war er in euphorischer Stimmung, als seine Auffassung von gleichberechtigter Partnerschaft zerbrach und der nüchterne Geschäftsmann an die Oberfläche kam. Er breitete seinen Krisenplan vor ihr aus und bemerkte gar nicht, wie abgelenkt sie war. Sie antwortete einsilbig. Kleine Schweißtröpfchen standen ihr auf der Oberlippe. Im ersten besten Moment lief sie davon.
    Jemand hatte sie über den Piepser angerufen. Detective Morgan. Bevor sie auch nur vier Sätze gesprochen hatte, sagte er: »Sie kommen besser gleich her. Wir haben etwas miteinander zu besprechen.« Sie eilte nach draußen und stieg in den Honda. Gegen einen noch eiskalten Tag protestierend, weigerte er sich anzuspringen. Sie quälte den Anlasser. Gerade, als die Batterie ihren Geist aufgeben wollte, zündete der Motor. Beunruhigt, nervös und verfroren kam sie im Polizeipräsidium an. Morgan warf nur einen Blick auf sie und schickte einen Angestellten, Kaffee zu holen. »Schwarz und viel Zucker«, sagte er. Und zu Dawn: »Sie werden ihn trinken. Hat therapeutischen Wert.«
    Sofort schoß sie mit ihren Neuigkeiten heraus. »Ich habe mir alles ausgerechnet. Peter steckt hinter allem! Ich muß neben ihm sitzen - und kein Wunder, daß ich aufgeregt bin!«
    »Moment! Moment!« Er hielt seine Hände hoch. »Jetzt brauche ich einen Kaffee.« Sie schlürfte das schwarze Gebräu und entspannte sich ein wenig. Er lehnte sich vor. Unter seinen zusammengezogenen Augenbrauen leuchteten seine Augen vor Aufregung. »Ich glaube, Dawn, wir kommen in diesem Fall endlich voran.«
    »Sie glauben also auch, daß Peter schuldig ist? Wie erklären Sie sich’s?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Lassen Sie mal hören, was Sie denken. Von Anfang bis Ende.« Als sie fertig war nickte er zufrieden. »Das stimmt mit dem überein, was ich herausgefunden habe. Ich glaube, wir können ihn ohne Bedenken zu den Verdächtigen zählen.«
    Dawn blinzelte. »Den Verdächtigen? Wer sind denn die anderen? Warum?«
    »Langsam!« Er hob wieder seine Hände. »Lassen Sie mich doch ausreden.«
    »Ich kann nichts dafür. Ich bin mit meinen Nerven am Ende, und Valium nehme ich nicht.« Sie hielt den Kaffeebecher in beiden Händen, wärmte sie. »Also... reden Sie.«
    Er lehnte sich zurück und lächelte. »Haben Sie schon jemals darüber nachgedacht, was für eine großartige technische Erfindung Computer sind, Dawn? Hervorragendes Werkzeug für Schnüffler. Sie arbeiten schnell, machen keine Fehler und vergessen nichts.

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