Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
Vom Netzwerk:
schuldete ihren zwei Freunden eine Erklärung. Aus ihrer Handtasche zog sie den Drohbrief. »Wundert es euch noch, daß ich am Ende bin, Leute? He?«
    Völlig verblüfft schauten Beth und Jeff von dem Brief auf. Nachdem sie Dawn geschworen hatten, zu schweigen, offenbarte sie ihnen ihre Zweifel an Peter und daß er ein Motiv und vielleicht seine Finger bei den Morden im Spiel hatte. Sie ließ nichts aus. Nicht einmal den Revolver in seinem Schreibtisch. Sie sei der Meinung, der Brief sei von ihm. Was meinten sie?
    Sie war überrascht, als Jeff sagte: »Dawn, ich habe es dir schon mal gesagt. Das ganze ist anders als es aussieht.«
    »Schon wieder deine Theorien. Ich warte immer noch darauf, daß du sie enthüllst.«
    »Ich bin noch nicht soweit. Alles, was du gerade erzählt hast, muß mit bedacht werden.«
    Ein unsicheres Gefühl stieg in ihr hoch. »Hoffentlich kommt dein geistiger Computer zu dem Ergebnis, bevor ich umgebracht werde!«
    Beth sagte: »Warum solltest du die einzige Person sein, Dawn, die sich in Gefahr befindet? Vielleicht legt der Mörder ja noch ein paar andere um, bevor du an der Reihe bist. Dieser Ort wird zweifellos gruselig! Ich glaube, es ist an der Zeit, daß ich mir woanders eine Arbeit suche. Ich bin ein verständnisvoller Mensch, aber das hier geht zu weit! «
    Dawn und Jeff brauchten eine Weile, ihr das auszureden. Schließlich amüsierten sie sich über ihren Galgenhumor und warfen sich gegenseitig freundlich Beleidigungen an den Kopf. Es war einfach unmöglich, immer einer düsteren Stimmung nachzuhängen. Sie leisteten sich eine Pizza, ließen sie liefern und aßen sie hastig im Büro. Dawns Anspannung ließ ein wenig nach. Sie glaubte Jeff, was er über sich erzählt hatte. Wenigstens konnte sie ihm jetzt trauen. Egal, wie mysteriös und irritierend seine Theorien waren. Was sie über Karl wußte, behielt sie für sich. Wie mit seiner Vergangenheit umgehen? Das war ihr nicht klar. In einem war sie sicher: Sie wollte ihn in ihrer Nähe haben, sobald Peter den Club betrat.
    Am nächsten Tag setzte sich Karl neben sie, als sie gerade in einem Pappnapf mit Spaghettis herumstocherte. »Was dagegen, wenn ich meinen Apfel bei dir esse?« Sie schaute auf. Seit sie ihm erlaubt hatte, sie zu küssen, hatte ihre geschäftliche Beziehung gelitten. Sie wußte nicht genau, wieviel er ihr bedeutete. Sie glaubte nicht, zwischen ihnen könnte jemals so etwas wie eine romantische Beziehung sein. Gleichzeitig aber hatte sie ihm mit dem stumpfsinnigen Muskelmann unrecht getan. Sie fing an zu verstehen, daß er sich Gedanken machte, auch wenn er im allgemeinen lieber schwieg. Sie wünschte sich plötzlich, er wäre so intelligent und witzig wie Jeff. Sie wischte ihre Gedanken fort. Was wollte sie denn - den idealen Mann mit ihren Händen formen?
    Karl biß in seinen Golden Delicious. Seine großen weißen Zähne krachten in das Fruchtfleisch. Safttropfen spritzten. »Ich will mit dir über etwas reden, Dawn.«
    »Worum geht’s?«
    »Nicht hier. Nicht jetzt.«
    »Worüber willst du reden?« Sie blickte ihm in sein breites, festes Gesicht, auf einem Nacken so kräftig, als wüchse er aus seinen Schultern. Sie fühlte sich in ihrer Wahl für ihn als Leibwächter bestätigt.
    »Über Dinge, die sich langsam und woanders besser besprechen lassen.« Er erzählte ihr, daß seine Eltern in Maine lebten. Ungefähr fünf Stunden nördlich. Er hatte ihnen gegenüber erwähnt, am Wochenende einen Gast zum Eisfischen mitzubringen. Der Fischerschuppen seines Vaters war draußen auf dem See. Arthritis quälte ihn, und er hatte nicht viel Nutzen davon. Sie solle mitkommen. Sie müsse mal vom Club weg.
    Er wußte gar nicht, wie recht er hatte. Ohne zu zögern, erzählte sie ihm von der Drohung und kramte den Zettel aus ihrer Handtasche. Daß sie dachte, sie käme von Peter, verschwieg sie ihm. Klugerweise. Wie früher schon, verdunkelten sich auch jetzt seine Züge bei dem Gedanken, jemand wolle ihr wehtun. »Komm dieses Wochenende mit mir, und du brauchst dir um nichts Sorgen zu machen. Wenigstens für zwei Tage.«
    Sie mußte ehrlich zu ihm sein. »Wenn ich ja sage, Karl, will ich nicht, daß du es mißverstehst.«
    Er sah verwirrt aus. »Was?«
    »Wenn ich mitkomme, komme ich als Freund mit. Das ist alles.«
    »Was soll das heißen, Dawn?«
    »Das soll heißen, keine Liebe oder so was.«
    »Ach ja?« Sein Grinsen überzeugte sie noch mehr, daß er kein Idiot war. »Mein Täubchen, wir müssen reden«, sagte er.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher