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Mordsschnellweg: Kriminalstorys

Mordsschnellweg: Kriminalstorys

Titel: Mordsschnellweg: Kriminalstorys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo P. Ard , Reinhard Junge
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Anrufbeantworter zu sprechen. Wir versuchen es später noch einmal. Grüße an Felicia. Deine Mutter. Wer sonst!«

    Piep.

    »Hallo, Keule! Hier ist Paule. Glückwunsch, Alter! Sauft nicht so viel! Wir sehen uns am Mittwoch.«

    Piep.

    »Hier ist Eberhard …«

    Eberhard! Ob er wohl auch schon Bescheid wusste? Robert lehnte sich im Sessel zurück.

    »Tja, gratuliert habe ich dir heute Nacht schon. Wir sehen uns ja nachher. Ich freue mich auch schon aufs Essen. Wir haben auch eine kleine Überraschung für dich …«

    Als ob ihm nach feiern zumute wäre.

    »Na, ich will noch nichts verraten. Also bis gleich!«

    Robert nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas.

    »Nur der Anrufbeantworter. Er ist nicht da.«

    Was war denn jetzt los?

    »Du hast so weiche Hände … Hey, wo wollen die denn hin? Du gehst aber ran!«

    Was zum Teufel war das?

    »Mmmhhh. Komm, lass es uns machen! Hier und jetzt!«

    Robert setzte sein Whiskyglas ab und erhob sich. Sein Schreibtisch, eine Komposition aus Glas und Stahl, stand in der Mitte des Raums. Aus dem Lautsprecher des Anrufbeantworters kam ein leichtes Stöhnen.

    Er drückte die Stopptaste und das Stöhnen erstarb. Sein Finger schwebte über der Playtaste. Ein leichtes Tippen reichte, um die seltsamen Töne wieder erklingen zu lassen.

    »Ich bin so scharf! Komm, lass es uns hier auf dem Schreibtisch machen …«

    Robert wieherte los. Das war immer noch Eberhard. Offenbar hatte er den Hörer nicht richtig aufgelegt.

    »Deine Brüste …«

    Zum Schießen komisch. Eberhard schiebt eine Nummer.

    »Du bist so anders als Anna … Mit Anna kann ich das nie machen …«

    Das war ja noch irrer. Das war gar nicht Anna! Eberhard ging fremd und er hatte es auf Band! Irre!

    »Ja, ja. Gut so …«

    Da haben wir sein Mäuschen. Wer gibt sich bloß für einen Quickie mit dem blassen Eberhard her? Vielleicht die Dicke aus seinem Vorzimmer …

    »Ja, ja. Fester …!«

    Robert merkte irritiert, wie sich seine Hose spannte. Für Telefonsex hatte er eigentlich nichts übrig, aber das hier war mehr als ein Lauschporno. Das war das nackte Leben.

    Robert schloss die Augen und stellte sich vor, wie Eberhard die Frau auf dem Schreibtisch rammelte. Zwischen Heftklammern, CDs und Aktenordnern. Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. Er könnte heute Abend das Band vorspielen …

    »Du machst es gut, sehr gut … Nimm mich richtig ran!«

    Ein heißes Mäuschen. Diese weiche Stimme. Und diese stimulierende Aufforderung. Nicht so zurückhaltend wie Felicia. Nichts gegen Felicia. Aber so richtig aus sich raus kam sie eigentlich nie.

    »Schön, schön … Robert macht es nie so …!«

    Robert schluckte. War da nicht der Name Robert gefallen? Er stoppte das Band und ließ es ein Stück zurücklaufen.

    »… Robert macht es nie so …«

    Robert!

    Sollte er gemeint sein?

    Er kramte in seinem Gedächtnis.

    Elvira, mit der er vor einem Jahr ein Techtelmechtel gehabt hatte? Wie sollte Eberhard die kennengelernt haben?

    Oder Roswitha? Nein, das war drei Jahre her. Wieso sollte die ausgerechnet einen Vergleich mit ihm anstellen. Der würden zwanzig andere Namen einfallen.

    »Oooohh. Aaahhh. Weiter, mach weiter.«

    Roberts gewölbte Hose fiel zusammen. Die Stimme kam ihm bekannt vor, sehr vertraut.

    »Ich komme, Felicia, ich komme …«

    Das konnte nicht wahr sein!

    Mein Gott – es war wahr.

    Roberts Faust donnerte auf den Stopptaste und verfehlte sie.

    Das Stöhnen ging weiter.

    Roberts Hand fegte den Anrufbeantworter vom Schreibtisch. Die akustische Orgie verstummte beim Aufprall auf dem abgeschliffenen Fußboden.

    Stumm und starr saß Robert am Schreibtisch. Nach einer Ewigkeit stand er auf und trat ans Fenster. Die Lichter der Essener City verspotteten ihn.

     
    Die Haustür fiel ins Schloss.

    »Warte, ich nehme dir was ab!«

    Eberhard nahm Felicia zwei Plastiktüten ab, aus denen die Köpfe von Champagnerflaschen ragten.

    »Neunundachtzig Stufen«, sagte Felicia.

    Anna seufzte beim Anblick der Treppen. »Das Einzige, auf das ich mich freue, ist das Gesicht von Robert!«

    Felicia schnaufte und lehnte sich an die Wand zum zweiten Treppenabsatz. Sie warf einen kurzen Blick durch das milchige Fenster auf den Hof. »Ich wäre zu gerne dabei gewesen, als er das Band abgehört hat!«

    Eberhard nickte und kicherte. »Ich musste wirklich zwischendurch höllisch aufpassen, dass ich nicht losbrülle.«

    Anna strich ihrem Freund eine Strähne aus dem

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