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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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des Tages anruft. Was meinen Sie?« Rüdiger zauberte ein weißes Tuch aus seiner Hosentasche hervor und entfernte damit die kreisförmigen Wasserreste, die der feuchte Boden der Flasche auf dem Tisch hinterlassen hatte.
    »Das wäre perfekt. Was für eine Marmelade haben Sie vorgestern eigentlich eingekocht?«
    »Erdbeermarmelade. Wieso interessiert Sie das? Mögen Sie Marmelade?«
    »Und wie. Ich bin ein großer Marmeladenfan. Leider kann ich aber überhaupt nicht kochen.« Max grinste unschuldig.
    »Sie lieben Marmelade und können nicht kochen? Ja, wieso sagen Sie das denn nicht gleich, Herr Raintaler? Ich hole Ihnen sofort ein Glas. Möchten Sie?« Rüdiger stand mit einem Ruck von seiner Sofalehne auf.
    »Das wäre ganz wunderbar.« Max lächelte ihn dankbar an.
    »Aber gern. Bin gleich wieder da. Ich geh nur schnell in den Keller. Bitte entschuldigen Sie meine Nervosität, aber ich erwarte jede Minute einen Anruf wegen meiner Mutter. Sie liegt im Krankenhaus. Es geht ihr sehr schlecht. Würden Sie rangehen, wenn es klingelt?« Er zeigte auf das schwarz-silberne Telefon auf dem kleinen Sideboard hinter Max.
    »Natürlich. Tut mir leid mit Ihrer Mutter.«
    Also deswegen war er heute so komisch. Max hatte sich doch gleich gedacht, dass etwas mit ihm nicht stimmte.
    »Danke, Herr Raintaler. Mit uns allen geht es irgendwann einmal zu Ende, nicht wahr?« Rüdiger verschwand zum zweiten Mal.
    Während er weg war, sah sich Max noch einmal gründlich in der riesigen Empfangshalle um. Doch außer den teuren Designer- und Antikmöbeln, die er schon bei seinem ersten Besuch bemerkt hatte, fiel ihm nichts Besonderes auf.
    Der Schlüssel drehte sich im Schloss. Die Haustür schwang nach innen.
    »Herr Raintaler! Das ist aber eine Überraschung. Was machen Sie denn hier?« Gerd Huber stand erfreut grinsend vor ihm. Diesmal nicht in Jeans und Hemd, sondern in einem dunklen Anzug, der garantiert nicht von der Stange kam. Er stellte seine Einkaufstüten neben dem Eingang ab.
    »Grüß Gott, Herr Huber. Das passt hervorragend, dass Sie doch noch kommen. Schickes Outfit.«
    »Danke. Für die Beerdigung. Da kann ich doch unmöglich in einem meiner alten Anzüge auftauchen.«
    »Logisch.«
    Max wiederholte in groben Zügen, was er vorher bereits Rüdiger gesagt hatte.
    »Dass die Sache mit der Immobilie nicht klappt, macht nichts, Herr Raintaler«, meinte Gerd, als er geendet hatte. »Angebote dieser Art bekommt man zwar nicht jeden Tag, aber was soll’s? Es gibt Wichtigeres.«
    »Da bin ich aber froh. Gott sei Dank.«
    »Ich fände es ganz wunderbar, wenn Sie herausfinden würden, wer meinen Schorsch umgebracht hat. Ich hatte gestern schon darüber nachgedacht, Sie deswegen anzurufen. Aber leider haben Sie bei Ihrem letzten Besuch keine Telefonnummer von sich dagelassen.« Der trauernde Witwer bedachte ihn mit einem Blick, der ein wenig vorwurfsvoll, aber gleichzeitig auch weiterhin freundlich interessiert zu sein schien.
    »Oh, stimmt. Tut mir leid, hier.« Max zog eine seiner Visitenkarten aus seiner Brieftasche und legte sie auf den Tisch.
    »Danke, mein Lieber. Wo ist Rüdiger eigentlich?«
    »Der holt gerade ein Glas selbstgemachte Marmelade für mich.«
    »Ach, wie reizend. Dann sind Sie also nicht nur ein fescher durchtrainierter Athlet, sondern auch noch ein kleines Schleckermäulchen? Was, Herr Raintaler?« Gerd schmetterte ein glockenhelles Lachen in den Raum.
    »Kann man so sehen.« Max grinste.
    »Hallo, hier bin ich wieder!« Rüdiger betrat den Raum mit einer großen Tasche in der Hand. Er strahlte Max freundlich an. Dann bemerkte er Gerd Hubers Anwesenheit. »Ach, du liebe Güte, Herr Huber!«, stieß er hervor. »Sie sind schon vom Einkaufen zurück? Na, so was. Ich habe Herrn Raintaler gerade ein Glas Erdbeermarmelade aus dem Keller geholt. Stellen Sie sich vor, der Ärmste kann nicht mal kochen.«
    »So, so, mein Lieber. Du warst also Marmelade holen für unseren Gast? Hatte ich dir das denn erlaubt?« Gerd schüttelte seinen erhobenen rechten Zeigefinger, lächelte aber gutmütig dabei. »Nur ein kleiner Scherz, Herr Raintaler«, fuhr er an Max gewandt fort. »Rüdigers Erdbeermarmelade ist wirklich die beste. Mit Liebe zubereitet.«
    »Und von Herzen geschenkt«, fügte Rüdiger hinzu. Er errötete dabei ein wenig.
    »Vielen Dank, Rüdiger. Aber ist das nicht viel zu viel?« Max nahm das fast maßkruggroße Einmachglas in der stabilen Einkaufstasche aus Stoff mit beiden Händen entgegen.
    »Es ist genug da,

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