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Mordwoche (German Edition)

Mordwoche (German Edition)

Titel: Mordwoche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Wierlemann
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vielleichte sollten wir probieren etwas Neues.“ Gerda König wusste, dass sie mit Valentina Felice zwar eine treue, aber auch nicht ganz einfach zufriedenzustellende Kundin hatte. Sie war gespannt, mit welchen Ideen diese heute hergekommen war.
     
    Frau Göppel und Frau Marpes blieben allein auf ihren Stühlen zurück, aber das investigative Gespräch hatte mit Valentina Felice sein belebendes Moment verloren und versandete beziehungsweise nahm eine neue Richtung. „Jetzt wo wir allein sind, muss ich Sie noch was fragen. Kann ich mich auf Ihre Verschwiegenheit verlassen?“ Frau Göppel senkte verschwörerisch die Stimme und wartete die Zustimmung ihrer Gesprächspartnerin ab. „Ich weiß nicht, was ich machen soll. Gestern Abend sind mein Mann und ich noch ausgegangen und auf dem Heimweg haben wir uns gestritten.“ „Also, da kann ich Ihnen wirklich keinen Rat geben. Erstens kenne ich Ihren Mann gar nicht und zweitens lebe ich allein.“ Frau Marpes wollte sich jetzt auf gar keinen Fall eine Kummerkasten-Geschichte anhören. „Nein, darum geht es gar nicht. Vielleicht sind mein Mann und ich auch verdächtig im Mordfall Elfi Merz. Wir haben uns nämlich direkt vor dem Friseurgeschäft gestritten. Das heißt, mein Mann hat gar nichts gesagt und nur geraucht. Das macht er immer so, wenn ich wütend bin. Er sagt einfach nichts, egal, was ich ihm an den Kopf werfe. Bestimmt hat die Polizei unsere Spuren gefunden. Was sollen wir denn jetzt machen? In den Augen der Polizei sind wir doch mordverdächtig.“
     

- 10 -
     
    „Wo bleibt denn der Sekt?“ Elfi Merz kam in die Küche gerauscht und ihre Töchter unterbrachen das Gespräch, als ob sie bei etwas Verbotenem ertappt worden wären. „Ist irgendetwas?“ Katrin und Susanne sahen sich an und schüttelten die Köpfe. Elfi war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie sich ernsthaft dafür interessiert hätte, was ihre Töchter in der Küche zu besprechen hatten. Die Spannung, die in der Luft lag, bemerkte sie nicht. Die Vertrautheit des Gesprächs der beiden Schwestern war verflogen. Elfi schaffte es, allein durch ihre Anwesenheit, der Situation etwas Belangloses und Oberflächliches zu geben. Katrin konnte diese Seite ihrer Mutter immer weniger ertragen. Sie musste flüchten. „Ich geh schon mal vor und hole die Kinder.“ Doch so einfach ließ Elfi sie nicht davonkommen. „Ja, dann können sie gleich ihre musikalische Darbietung zum Besten geben.“ „Ach Mama, lass uns das Vorspiel lieber nach der Bescherung machen, jetzt sind die beiden zu aufgeregt und können sich nicht richtig konzentrieren.“ „Man muss seinen Kindern auch mal was abverlangen. Du bist viel zu nachsichtig mit Marie und Lukas.“ „Nicht schon wieder Mama, lass uns wenigstens an Weihnachten nicht über Kindererziehung streiten.“ Katrin wollte diesen Tag einfach nur hinter sich bringen, ohne Auseinandersetzung mit ihrer Mutter. Die aber schien direkt nach Gelegenheiten zu suchen, um ihre Tochter zu belehren und ihr ein schlechtes Gewissen zu machen. „Sei doch nicht so empfindlich, wenn ich mir als Oma mal eine Meinung erlaube! Euch beiden hat es auch nicht geschadet, dass wir euch nicht ständig in Watte gepackt haben.“ Katrin sah ihre Schwester an und verdrehte die Augen. „Ist gut! Früher war alles besser.“ Widerworte konnte Elfi Merz nicht ertragen und so fuhr sie Katrin harsch an: „Jetzt werde mal nicht frech, junge Dame!“
    Gleich gehen die beiden richtig au feinander los, fürchtete Susanne. Deshalb bat sie ihre Schwester, nach Alex zu schauen. „Ich fürchte, die Arme muss sich gerade lauter Storys aus dem Autohaus anhören. Wenn Papa und Frank zusammen sind, dann gibt es doch nur ein Thema. Ich bleibe noch einen Augenblick, weil ich kurz allein mit Mama reden möchte.“ Katrin schaute ihre Schwester dankbar an und verschwand in Richtung Wohnzimmer.
     
    „Sag mal Mama, habt ihr euch gut unterhalten, du und Alex?“ Elfi wirbelte geschäftig in der Küche umher, um noch ein paar Schnittchen für den kleinen Sektempfang auf einer Platte zu drapieren. „Ja, ich habe ihr von unserem letzten Sommerurlaub und der Mittelmeerkreuzfahrt berichtet. Ach, das war eine schöne Reise und das Essen an Bord war wirklich vorzüglich. Leider waren viel zu viele Rentner auf dem Schiff, da kam ich mir schon vor wie in einem schwimmenden Altersheim. Besonders gut gefallen hat mir...“ – „Und wie findest du Alex?“ Susanne biss sich nervös auf die

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