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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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tun könnten – und nicht tun. Das ist das Fundament, auf dem das Gesetz bei uns basiert.«
    »Zuerst war ich erstaunt«, sagte Morgaine, »daß die
qhal
und die Menschen an diesem Ort in Frieden leben. Anderswo ist das nicht der Fall.«
    »Aber nur das ist vernünftig, Lady Morgaine. Liegt das nicht auf der Hand? Die Menschen vermehren sich viel schneller als wir. Sie leben zwar kürzer, doch in größerer Zahl. Und sollten wir dieser überschäumenden Lebenskraft nicht unseren Respekt zollen? Ist es nicht eine Stärke, so wie Weisheit eine Stärke ist oder Mut? Sie können uns stets überrennen, denn einen Krieg gegen sie könnten wir nicht gewinnen, jedenfalls nicht, ohne daß viel Zeit ins Land geht.« Er beugte sich vor und legte Vanye eine Hand auf die Schulter, eine sanfte Berührung, und sein Blick war freundlich. »Mensch, du bist immer der mächtigere. Wir überschritten die Grenzen unseres Wissens, indem wir deine Art zu uns holten, und obwohl ihr nicht der Anfang unseres Kummers wart, habt ihr doch die Macht, ihn zu beenden – außer wenn wir euch zu unseren adoptierten Söhnen machen, wie wir es versucht haben. Wie kommt es, daß du mit Lady Morgaine reitest? Geht es dir um die Rache an deinem Verwandten?«
    Die Hitze seiner Verlegenheit stieg Vanye ins Gesicht. »Ich habe ihr einen Eid abgelegt«, sagte er; die halbe Wahrheit.
    »Mensch, vor langer Zeit gab es hier einmal deinesgleichen. Da ihr soviel Leben habt, geht ihr leichtfertig damit um. Aber wir nahmen
khemi
in unsere Dienste, und dieses Leben paßte gut zu solchen Menschen und schenkte anderen die Freiheit, in den Dörfern ein friedliches Leben zu beginnen. Die Hände der
khemi
unterstützen die Gerechtigkeit und verrichten unangenehme Dinge, die erledigt werden müssen, und begehen manchmal auch mutige Taten, sich selbst in Gefahr bringend, um anderen zu helfen. Solche Tollkühnheit ist ein angeborener Zug des Menschen. Wenn dagegen ein
qhal
in jungen Jahren stirbt, hinterläßt er oft niemanden, denn wir bringen nur einmal oder allenfalls zweimal Nachkommen zur Welt, und das nur im Abstand von etlichen Jahren. Die Zeiten sind wenig günstig, und unsere Zahl sinkt beständig. So ist es stets in unserem Interesse, den Frieden zu wahren und jene fair zu behandeln, die einen so großen Vorteil gegenüber uns haben. Du erkennst doch, daß das die Wahrheit ist?«
    Der Gedanke erstaunte ihn; und er machte sich klar, wie selten er
qhalur-
Kinder gesehen hatte, selbst bei Halblingen.
    Merirs Hand löste sich von seiner Schulter, und der alte Lord blickte zu Morgaine hinüber. »Ich werde dir Hilfe gewähren, Lady, ob du sie nun erbittest oder nicht. Das Böse ist gekommen, und es darf Shathan nicht berühren. Nimm Lellin mit, ihn und seinen
khemeis.
Ich schicke mein Herz mit euch auf die Reise. Er ist mein Enkel, der Sohn meiner Tochter, aus einer Familie, die im Schrumpfen begriffen ist. Er wird euch hinführen, wohin ihr wollt.«
    »Hat sich Lellin damit einverstanden erklärt? Ich möchte niemanden mitnehmen, dem die Gefahr nicht klar vor Augen steht.«
    »Er bat mich darum, der Erwählte zu sein, sollte ich zu dem Entschluß kommen, jemanden mitzuschicken.«
    Sie zog ein bekümmertes Gesicht. »Möge er wohlbehalten zu dir zurückkehren, mein Lord. Ich werde auf ihn aufpassen, soweit meine Macht reicht.«
    »Und die reicht weit, nicht wahr?«
    Morgaine antwortete auf diesen Vorstoß nicht, woraufhin ein kurzes Schweigen eintrat. »Mein Lord, ich habe dich schon einmal um Hilfe gebeten, die Hauptkontrollen zu erreichen, jenen Ort, der das Tor von Azeroth steuert. Ich wiederhole die Bitte.«
    »Der Name dieses Ortes ist Nehmin, und er wird gut verteidigt. Ich selbst dürfte mich dort nicht ungehindert bewegen. Was du von mir verlangst – ist mehr als schwierig.«
    »Das tröstet mich. Aber Rohs Verbündete nehmen keine Rücksicht auf Menschenleben – sie werden sie verschleißen, bis die Befestigungen überrannt sind. Ich muß irgendwie dort Zugang finden.«
    Merir verharrte einen Augenblick lang, und die Flammen der Lampe warfen Schatten über seine gesenkten Züge. »Damit verlangst du die Macht über uns.«
    »Nein.«
    »O doch – denn wenn deine Hand dort an den Kontrollen ruht, hast du gewisse Möglichkeiten, die nicht nur deine Feinde betreffen. Vielleicht würdest du wählen, was auch wir wählen würden – aber du bist uns völlig fremd, und ich frage mich, ob das wahrscheinlich ist. Könntest du uns mit jener Macht so gefährlich

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