Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Morgen komm ich später rein

Titel: Morgen komm ich später rein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Albers
Vom Netzwerk:
wenn ich auf diese Mail
     nicht reagiere? Immer an die Pareto-Verteilung denken.
Kurze Antworten. Die wenigen E-Mails, die man wirklich herausschickt, sollten keine epische Länge haben, sonst ist die gewonnene
     Zeit wieder verloren (übrigens auch die des Empfängers). Kurz, präzise – mehr als fünf Sätze sind selten nötig.
Die Regeln jedes Mal strikt befolgen, wenn man sich seinem Posteingangsordner widmet und konsequent durchhalten, bis der Ordner
     leer ist. Keine E-Mails »für später« im Ordner lassen.
    Es hat auch beim Schreiben dieses Buches eine Weile gedauert, bis ich eingesehen habe, dass E-Mails checken und Nachrichten
     im Web lesen dem Fortschritt des Manuskriptes nicht gerade gut tun. Ich schalte inzwischen bei jeder Art konzentrierter Arbeit
     wenn möglich das E-Mail-Programm und den Webbrowser ganz aus und das Telefon auf Anrufbeantworter. Mal ehrlich: Die meisten
     Dinge können ein paar Stunden warten und wer mich wegen etwas wirklich Dringendem erreichen muss, kennt in der Regel meine
     Mobilnummer.
    Es klingt wie ein eingängiger Slogan, aber es ist die nüchterne Wahrheit, ohne die Sie nie Ihr Leben zurückbekommen: Wir müssen
     die Kommunikationsmittel benutzen, statt uns von ihnen benutzen zu lassen. Das ist umso wichtiger, wenn wir als Freiangestellter
     arbeiten wollen. Denn dann müssen wir die Trennung von Arbeit und Freizeit aufgeben und das funktioniert nur, wenn wir über
     unsere Kommunikationskanäle souverän selbst bestimmen. Dann löst die Easy Economy das Problem der Work-Life-Balance ganz nebenbei.
     Wie, das sehen wir im nächsten Kapitel.

104
    125
    104
    125
    false
    |104| Kapitel 7
Mehr Geld, mehr Freizeit, mehr Glück
    »Let my people go surfing.«
    Yvon Chouinard, Gründer von Patagonia

104
    104
    104
    104
    false
In der richtigen Balance
    Auch wenn wir unsere Schreibtischketten abstreifen, droht die Arbeit noch den letzten Winkel unserer Freizeit zu infiltrieren.
     Es bleibt die Frage: Wie schafft es der Freiangestellte, seine fundamentale Freiheit mit der Kultur des Immer-erreichbar-Seins
     ins Gleichgewicht zu bringen? Beide Aspekte sind letztlich kein Widerspruch, sondern zwei Seiten desselben Phänomens. Die
     richtige Balance muss jeder für sich selbst finden. Jeder von uns muss entscheiden, wie viel Arbeit zu viel ist, ob wir diese
     E-Mail jetzt noch beantworten, wann wir unser Handy ausstellen. Das ist nicht immer einfach. Aber wir dürfen nicht vergessen:
     Indem sie uns zumindest teilweise aus den Zwängen des Büroalltags befreit, ermöglicht die Easy Economy uns diese Entscheidung
     überhaupt erst. Und vielleicht merken wir am Ende, dass der Unterschied zwischen Arbeit und Freizeit immer unwichtiger wird.
    Die Easy Economy ist kein Monolith, sie kann ganz unterschiedliche Ausprägungen haben: Zu ihr gehören der reisende Geschäftsmann
     und die von zu Hause aus arbeitende junge Mutter. Der mit einem Laptop im Café sitzende Kreative und der weltreisende Wissenschaftler.
     Der Auto-Entwickler, der seine besten Ideen beim Spaziergang im Park hat. Die Marketingexpertin, die statt in der Großstadt
     von einer kanarischen Insel aus arbeitet. Der Manager, der endlich wieder Zeit für sein Hobby hat und freitags auf dem Segelboot
     arbeitet.

105
    107
    105
    107
    false
|105| Always On
    12.30 Uhr am Frankfurter Flughafen. Warten auf den Anschlussflug nach Shanghai. Auf einem großen, beleuchteten Plakat steht
     der Satz »Verlassen Sie das Land, nicht Ihr Büro« – eine Werbung für mobile Datendienste des Telefonkonzerns Vodaphone. Auf
     dem nächsten: »Nehmen Sie die ganze Firma mit auf diese Reise«. Daneben ist ein Smartphone abgebildet, um auf Windows-Mobile
     aufmerksam zu machen, Microsofts Betriebssystem für Geräte, mit denen Geschäftsleute ihre Arbeit von unterwegs erledigen können.
    14.30 Uhr: Im Flugzeug läuft ein kurzer Werbespot vor jedem Film. Zu Bildern eines Managers, der erst im Büro zu sehen ist,
     danach an einem malerischen Strand mit einem Taschencomputer arbeitet, läuft der Cole-Porter-Song »Don’t fence me in« in der
     Country-Version von Roy Rodgers: »Lass mich durch das weite, offene Land reiten, das ich liebe. Lass mich ich selbst sein,
     im Hauch des Abendwindes. Und dem Murmeln der Bäume lauschen. Zäun’ mich nicht ein.« Der Song beschreibt eine sehr amerikanische
     und sehr konventionelle Definition von Freiheit, die sich angenehm an den Bildern des modernen Hightech-Reisenden reibt.
    Was er jedoch vorbildlich

Weitere Kostenlose Bücher