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Morgen komm ich später rein

Titel: Morgen komm ich später rein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Albers
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die Art zu arbeiten ändert sich. Durch die Einführung von e-place haben
     wir bei IBM Deutschland im Schnitt 45 bis 50 Prozent der klassischen Bürofläche einsparen können. Wir konnten die Produktivität
     der Fläche dramatisch steigern und das muss jedes Unternehmen interessieren. Und dann ist da das Thema CO2, Umweltschutz.
     Wir sparen enorm viel Energie ein, weil wir weniger Fläche bewirtschaften. Außerdem brauchen Notebooks und Netzwerkdrucker
     weniger Strom als klassische Arbeitsplätze mit Bildschirm, PC und Arbeitsplatzdrucker. Wir haben nur durch unser mobiles Arbeitskonzept
     in meinem Verantwortungsbereich den jährlichen Energieverbrauch um 30 000 Megawattstunden gesenkt – das sind eingesparte Millionenbeträge
     nur an Energie.
    Und was sagen die Mitarbeiter?
    Schimanski: Die persönliche Flexibilität will keiner mehr missen. Ich selbst habe zum Beispiel mehr Zeit für mein Hobby, das Segeln,
     und arbeite oft vom Boot aus. Man nimmt das fast schon als selbstverständlich hin und will mehr davon. Darum haben wir 2007
     – wieder zusammen mit dem Fraunhofer-Institut – gesagt: e-place muss weiter entwickelt werden. Wir haben das dann »IBM Knowledge-Space«
     genannt. Was immer das Problem eines Kunden ist – um die beste Lösung zu finden, holen wir aus verschiedenen Abteilungen Spezialisten
     zusammen und dann organisieren die sich selbst. Dazu haben wir das so genannte Workbench-Konzept eingeführt, mit dem Mitarbeiter
     sich kurz für Projekte zusammensetzen können.
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Ist Ihre Arbeitsweise auf andere Branchen übertragbar?
    Schimanski: Wenn ich sehe, wie viele Unternehmen sich unser Modell angeschaut haben – in letzter Zeit mehr und mehr – dann
     würde ich schätzen, dass in den kommenden Jahren etwa 50 Prozent aller Unternehmen ähnlich flexibel arbeiten werden.

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War for talents
    Man hört es nicht gern, aber Deutschland wird als Einwanderungsland für hochqualifizierte Ausländer immer unattraktiver. Nach
     Angaben des Bundesarbeitsministeriums kamen 2007 nur noch 23 400 Menschen aus Nicht-EU-Staaten, um bei uns einer Arbeit nachzugehen
     – ein Drittel weniger als im Jahr zuvor. Auch die Zahl junger Nicht-EU-Bürger, die in Deutschland ein Studium aufnahmen oder
     einen Sprachkurs besuchten, sank um etwa 3 000 auf 31 400. FDP-Politiker Volker Wissing, der eine diesbezügliche Anfrage an
     die Bundesregierung stellte, bringt es auf den Punkt: Es sei »traurige Realität«, dass internationale Eliten einen Bogen um
     Deutschland machen. Es hilft nichts: Arbeitgeber auf der Suche nach Wissensarbeitern können sich nicht auf die noch von der
     rot-grünen Bundesgerierung Ende der neunziger Jahre vollmundig angekündigte Zuwanderung von »IT-Indern« verlassen – sie müssen
     weiter vor allem in der demografisch schrumpfenden deutschen Bevölkerung rekrutieren.
    Das verschärft ein sowieso schon zunehmend dramatisches Problem weiter: den Fachkräftemangel. Der VDI beziffert die Zahl fehlender
     Ingenieure in Deutschland auf 50 000 und rechnet durch den Produktivitätsausfall mit einem Verlust an Wertschöpfung in Höhe
     von 3,5 Milliarden Euro jährlich. Der DIHK warnt vor deutlichen Wachstums- und Beschäftigungsverlusten durch den derzeitigen
     Mangel an hochqualifizierten Mitarbeitern. Der Arbeitgeberverband BDA spricht von einer neuen Dynamik in der Diskussion: Laut
     dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sei jede vierte Stelle länger als drei Monate vakant, 12 Prozent
     der Stellen müssten mindestens sechs Monate unbesetzt bleiben und jede fünfte Stelle gelte als »schwer besetzbar.«
    |160| Die Unternehmensberatung McKinsey warnt in einer aktuellen Studie, bei einem starken Wirtschaftswachstum fehlten Deutschland
     bis 2020 6,1 Millionen Arbeitskräfte. Das Land steuere »auf einen bedrohlichen Engpass am Arbeitsmarkt« zu. Größtes Risiko
     für die wirtschaftliche Entwicklung sei »sicher der Arbeitskräftemangel, die zu geringe Zahl von Hochschulabsolventen, der
     Mangel an Ingenieuren«, so McKinsey-Deutschlandchef Frank Mattern. Und selbst die Bundesagentur für Arbeit, die die Klagen
     der Wirtschaft über den Fachkräftemangel lange für überzogen gehalten hatte, sieht inzwischen deutliche Signale für das Phänomen.
     Die Nürnberger Behörde bestätigte, in einigen Bundesländern und Berufsgruppen ließen sich offene Stellen nur noch schwierig
     besetzen. Die Personalvermittlung Management Angels kommt zu dem

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