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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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sich Layla über die Arme. »Egal ob wir recht oder unrecht haben, es muss etwas zu bedeuten haben. Wenn ich nur wüsste, was.«
    »Ich habe da ein paar Ideen...« Besorgt trat Quinn an die Küchentür. »Aber darüber machen wir uns später Gedanken. Danach.«
    Sie warteten noch ein paar Minuten, dann hielt Quinn es nicht mehr aus. Sie lief zur Toilette, klopfte der Form halber an und machte die Tür auf. »Cyb, wie lange... Oh, Cybil.« Sie hockte sich neben die Freundin, die auf dem Boden saß, und nahm sie in die Arme.
    »Was soll ich bloß machen?«, stieß Cybil hervor. »Was soll ich bloß machen?«
    »Steh erst mal auf.« Layla reichte ihr die Hand. »Ich mache uns einen Tee. Dann besprechen wir alles.«
    »Ich bin so blöd. So blöd.« Cybil schlug die Hände vors Gesicht und ließ sich von Quinn in die Küche führen. »Ich hätte es kommen sehen müssen. Alle drei. Es passt hervorragend.«

    »Ich bin ja auch erst mitten in der Nacht darauf gekommen«, sagte Quinn. »Es wird schon alles gut, Cybil. Layla und ich stehen dir zur Seite.«
    »Für mich ist es anders als für euch. Gage und ich... wir haben keine Pläne. Wir sind nicht so...« Sie lächelte schief. »Wir sind kein Paar.«
    »Aber du liebst ihn.«
    »Ja.« Cybil blickte Quinn an. »Das bedeutet aber noch lange nicht, dass wir auch zusammen sind. Er will nicht...«
    »Es spielt keine Rolle, was er will«, sagte Layla scharf. »Wichtig ist nur, was du willst.«
    »Na ja, also ein Kind eigentlich nicht. Ich wollte erst mal abwarten, wie die Sache hier zu Ende geht. Ich bin nicht so optimistisch, dass ich ernsthaft auf eine Zukunft mit Gage gehofft habe.«
    »Du brauchst dir ja auch noch nicht gleich über alles klar zu werden.« Quinn strich Cybil über die Haare. »Wir können es für uns behalten, solange du willst.«
    »Du weißt, dass das nicht geht«, erwiderte Cybil. »Dahinter steckt ein Sinn, der zwischen Leben und Tod entscheiden kann.«
    »Götter, Dämonen, Schicksal...«, regte Layla sich auf. »Keiner hat das Recht, dir deine Entscheidungen aus der Hand zu nehmen.«
    Cybil ergriff ihre Hand und drückte sie. »Danke. Ann Hawkins hatte drei Söhne, sie waren ihre Hoffnung, ihr Glaube, ihr Mut. Jetzt erwarten wir drei jede ein Kind. Diese Symmetrie können wir nicht ignorieren. In vielen
Kulturen hat die schwangere Frau eine besondere Macht. Diese Macht müssen wir nutzen.«
    Sie holte tief Luft und trank einen Schluck Tee. »Wenn alles vorbei ist, könnte ich es wegmachen lassen. Das ist meine Entscheidung. Meine Entscheidung - ich pfeife auf die Götter und Dämonen! Aber ich werde es nicht wegmachen lassen. Ich bin kein Kind mehr, und ich bin nicht mittellos. Außerdem liebe ich den Vater des Kindes. Was auch immer aus Gage und mir wird, ich glaube absolut, dass dies Vorsehung ist.«
    Sie holte noch einmal tief Luft. »Ich weiß, dass es für mich richtig ist. Aber ich habe eine Scheißangst.«
    »Wir stehen das alle zusammen durch.« Quinn ergriff Cybils Hand. »Das wird helfen.«
    »Ja. Und sagt bitte noch nichts. Ich muss mir erst noch überlegen, wie ich es Gage am besten beibringe. In der Zwischenzeit können wir uns ja schon einmal Gedanken darüber machen, wie wir unsere Schwangerschaften nutzen können. Ich kann...«
    »Merk dir, was du sagen wolltest«, unterbrach Quinn sie, als das Telefon klingelte. Sie blickte auf das Display und nahm lächelnd ab. »Hallo, Liebster, du...« Ihr Lächeln erlosch, und sie wurde blass. »Ja, wir kommen sofort.« Sie warf Cybil und Layla alarmierte Blicke zu. »In Ordnung. Ja, klar. Wir sehen uns dort.«
    Sie legte auf. »Auf Bill Turner - Gages Vater - ist geschossen worden.«
     
    Sie hatten auch seine Mutter im Krankenwagen weggebracht, dachte Gage. Mit Blaulicht und Sirenen. Damals
war er natürlich nicht mitgefahren. Frannie Hawkins hatte ihn mit zu sich nach Hause genommen, ihn in die Arme genommen und ihm Milch und Kekse gegeben.
    Und jetzt wurde sein Vater weggebracht. Mit Blaulicht und Sirenen. Sie rasten hinter dem Krankenwagen her, zu dritt im Führerhaus von Fox’ Truck. Er konnte das Blut riechen. Cals Blut, das seines Vaters.
    Cal war immer noch blass, der Heilungsprozess war noch nicht ganz abgeschlossen. Gage spürte, wie der Freund zitterte. Aber Cal war nicht tot, er lag nicht in seinem Blut, wie Gage es in seiner Vision gesehen hatte. Auch diese Möglichkeit hatten sie verändert.
    Ein weiterer Punkt für ihr Team.
    Seinen alten Herrn jedoch hatten sie nicht gesehen. In

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