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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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»Gage hatte einen Traum.«
    Er blickte sie einen Augenblick lang stumm an, dann erzählte er seinen Traum voller Leidenschaft und Tod.
    »Das hat mit Voraussage nichts zu tun«, erklärte Quinn. »Das fällt unter Symbolik. Ganz gleich, wie gut der Sex wäre, keiner von euch beiden würde weitermachen, wenn das Zimmer um euch herum brennt.«
    »Guter Ansatz«, murmelte Cybil.
    »Vielleicht war der Sex so heiß, dass sie sich selbst entzündet haben.« Fox zuckte mit den Schultern. »Schon gut«, murmelte er, als Layla ihn stirnrunzelnd ansah. »Ich wollte nur ein wenig Leichtigkeit hineinbringen.«
    »Aha.« Layla stieß ihn mit dem Ellbogen in die Seite. »Wir sind alle gestresst, deshalb sind gewalttätige oder sexuelle Träume nicht überraschend. Wenn du dazu noch in Betracht ziehst, Gage, dass du... äh, dass du dich vielleicht...«
    »Sexuell ein bisschen frustriert und auch zu Cybil hingezogen fühlst«, warf Quinn ein. »Wir sind alle erwachsen, dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um empfindlich zu reagieren. Tut mir leid. Aber Tatsache ist, dass ihr beide gesund, erwachsen und außerdem ausgesprochen attraktiv seid und unter diesem extremen
Stress miteinander arbeitet. Es wäre ein Wunder, wenn zwischen euch keine Funken flögen.«
    »Wenn man seinem Trieb nachgibt, brennt man in der Hölle?« Cal runzelte nachdenklich die Stirn. »So einfach ist das wahrscheinlich nicht, auch nicht in symbolischer Hinsicht. Wenn man sich auf einer intimen Ebene miteinander einlässt, hat das Konsequenzen. Es würde unsere Macht erhöhen, wenn sich ein weiteres Kettenglied bilden würde.«
    »Da stimme ich dir zu.« Cybil nickte und lächelte Cal an. »Zu schade, dass Q uns im Weg war, sonst wären wir beide auch ein gutes Paar geworden.«
    »Ich bleibe auch im Weg, Schwester.«
    »Du bist so egoistisch. Na ja, meiner Erfahrung nach sind prophetische Träume oft durch Symbolismus verschleiert. Und ich glaube, dieser gehört in die Kategorie.«
    »Wir können ja nach oben gehen und die Theorie ausprobieren«, schlug Gage vor.
    »Das ist ja ein großzügiges Angebot! Wie heroisch von dir.« Cybil trank einen Schluck Wein. »Aber ich muss leider ablehnen. Ich bin zwar durchaus bereit, meinen Körper zum Wohle der Sache für Sex zu opfern, aber im Moment ist es wohl noch nicht nötig.«
    »Sag mir einfach Bescheid, wenn der Punkt erreicht ist.«
    »Dir sage ich es als Erstem. Was ist?«, fragte sie Quinn, die mit der Hand in die Luft schlug.
    »Ich erschlage gerade diese lästigen summenden Funken zwischen euch.«

    »Ach, wie lustig. Aber mach ruhig weiter«, fuhr Cybil fort. »Unser kluger Caleb hat ganz richtig bemerkt, dass es um Verbindungen, Bindeglieder geht. Und es gibt durchaus Verbindungen, die genauso intim sind wie Sex. Gage und ich haben das erfahren, als wir unsere gemeinsame Gabe kombiniert haben. Es entstand Macht, und es gab Konsequenzen. Vor dieser gemeinsamen Erfahrung hatte er die Begegnung mit Ann Hawkins.«
    Wieder schwieg Cybil und beobachtete einen Kolibri vor dem Fenster, der in eine leuchtend rote Blüte eintauchte. »Bevor ich hierhergefahren bin, haben Quinn und ich diesen Vorfall eingegeben und dokumentiert. Gage hat mir noch einmal detailliert davon berichtet, für den Fall, dass Einzelheiten durch die Übermittlung verloren gegangen wären. Aber das war nicht so.«
    »Ich habe heute den ganzen Tag darüber nachgedacht«, warf Layla ein. »Sie sagte, sie hätte um Gage geweint, und du würdest das auch tun. So interpretiere ich die Äußerung zumindest. So, als ob die Tränen von Bedeutung wären.«
    »Tränen sind immer von Bedeutung.« Cybil beobachtete einen weiteren Vogel an den Blüten.
    »Ich frage mich, ob die Tränen wörtlich gemeint sind, wie eine magische Zutat, die wir benötigen, oder ob sie nur symbolisch sind. Trauer, Freude - Emotion. Also ob es die emotionale Verbindung ist, die zählt.«
    »Ja, genau, da stimme ich wieder zu.« Cybil nickte.
    »Wir wissen, dass Emotionen dazugehören«, fuhr Quinn fort. »Twisse nährt sich von negativen Gefühlen-Angst, Hass, Wut. Und es ist ziemlich wahrscheinlich,
dass unsere positive Einstellung uns davor bewahrt hat, bei unserem letzten Ausflug zum Heidenstein vernichtet zu werden.«
    »Mit anderen Worten, sie hat uns nichts Neues gesagt.«
    »Positive Verstärkung«, sagte Quinn zu Gage. »Und sie hat klar und deutlich gesagt, wir hätten alles, was wir brauchen, um zu siegen. Das Problem ist nur, wie kriegen wir heraus, was genau das ist

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