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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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es.
    Dieser Hund heute war nicht eine von Twisses gemeinen Illusionen. Er war aus Fleisch und Blut. Ein kleiner Zusammenbruch, Cyb, meine Güte. Du bist nicht in Panik geraten, bist nicht weggelaufen, hast nicht wie erstarrt dagestanden. Du hast eine Pistole, und du hast sie benutzt. Du hast ein Leben gerettet. Der Dämon hat einen großen Fehler gemacht mit seiner Vorschau auf zukünftige Attraktionen. Denn jetzt haben schon vier von uns solche Situationen bewältigt, und ich bin der Meinung, dass auch Layla und ich standhalten werden. Unsere positive Liste können wir heute rot anstreichen.«
    »Jetzt hast du es ihm aber gegeben, Blondie.« Cal küsste sie.
    »Du hast recht.« Fox prostete ihr mit der Bierflasche
zu. »Der Dämon wollte auftrumpfen und ist stattdessen umgenietet worden.«
    Cybil starrte Quinn an. Dann sagte sie: »Du konntest die Dinge schon immer besonders gut klarstellen. Okay.« Sie holte tief Luft. »Dann können wir uns heute also beglückwünschen. Wenn wir damit fertig sind, räumt bitte jemand den Tisch ab, und ich hole meine Karten.«
    Als sie aus dem Zimmer ging, folgte Gage ihr.
    »Hör mal, du hast heute schon eine ganze Menge bewiesen.«
    Cybil griff in ihre Tasche und holte die Karten heraus.
    »Du brauchst heute Abend nicht mehr deine magischen Karten zu legen. Du bist müde.«
    »Du hast recht. Ich bin müde.« Aber es ärgerte sie, dass er es gemerkt hatte, wo sie sich doch so sehr bemüht hatte, es zu verbergen. »Aber kurz vor und während der Sieben geraten wir vermutlich in einen Zustand, der weit über Müdigkeit hinausgeht.«
    »Dann haben wir auch keine andere Wahl. Aber so weit ist es noch nicht.«
    »Es kommt schnell genug. Danke für deine Besorgnis, aber...«
    Sie brach ab, als er sie am Arm ergriff. »Ich mache mir nicht gerne Sorgen.«
    Sein Gesichtsausdruck war frustriert. »Nein, das kann ich mir vorstellen, aber ich kann dir leider nicht helfen, Gage.«
    »Lass uns nur mal eins klarstellen«, sagte er. »Und zwar direkt von Anfang an.«

    »Gerne.«
    »So wie die anderen zusammengekommen sind, steht es für uns nicht in den Karten. Nicht in diesen jedenfalls«, sagte er und zeigte auf das Tarotdeck. »Auch nicht in meinen oder irgendwelchen anderen. Bei mir geht es nicht um Liebeslieder und Zusammenziehen.«
    Cybil legte den Kopf schief und lächelte ihn an. »Hast du den Eindruck, ich wollte Liebeslieder hören oder mit dir zusammenziehen?«
    »Hör auf damit, Cybil.«
    »Nein, du hörst damit auf, du arrogantes Arschloch. Wenn du Schiss hast, dass ich dich so einwickeln will, bis du unter meinem Fenster Serenaden singst und anfängst, die Wohnungseinrichrung auszusuchen, dann ist das dein Problem.« Sie stach mit dem Finger in seine Brust, und ihr Lächeln war nicht mehr freundlich. »Wenn du dir tatsächlich in deinem kleinen Hirn einbildest, ich wollte dich, dann bist du einfach nur dumm.«
    »Willst du mir etwa einreden, du hättest nicht schon darüber nachgedacht, mich wegzuziehen, wenn die anderen wie die Lemminge von den Klippen stürzen?«
    »Was für ein reizendes Bild. Das lässt ja tief blicken, wie du über die Gefühle denkst, die unsere Freunde füreinander hegen.«
    »Es passt doch«, murmelte er. »Wenn man dann noch Quinns Bemerkungen über die Funken zwischen uns dazunimmt, habe ich doch recht damit, es so darzustellen.«
    »Lass mich mal Folgendes klarstellen: Falls und wenn ich beschließe, mit einem Mann auf lange Sicht zusammen
zu sein, dann passiert das ganz bestimmt nicht, weil das Schicksal ihn mir an den Hals gehängt hat. Falls und wenn«, wiederholte sie, »und im Gegensatz zu dem, was du in deiner sexistischen Blödheit annimmst - noch lange nicht jede Frau ist auf eine langfristige Beziehung aus -, dann brauche ich weder zu packen noch zu ziehen. Und so einen narzisstischen Idioten wie dich würde ich schon gar nicht wollen. Wenn dich das jetzt immer noch nicht beruhigt, dann kannst du mich am Arsch lecken.«
    Sie schob ihn zur Seite und marschierte ins Esszimmer. Dort knallte sie das Kartendeck auf den Tisch. »Ich muss erst wieder einen klaren Kopf kriegen«, erklärte sie und rauschte durch die Küche und zur Hintertür hinaus.
    Quinn warf Cal einen raschen Blick zu und eilte ihr hinterher. »Sie ist richtig sauer«, erklärte sie Layla, die ebenfalls aufgesprungen war.
    Als sie nach draußen kamen, drehte Cybil sich wutschnaubend um. »Ich will ja gar nicht behaupten, dass alle Männer ignorante, arrogante Schweine sind, die einen

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