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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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und wie wir es benutzen sollen?«
    »Schwächen gegen Stärken.« Fox trank einen Schluck Bier. »Twisse kennt unsere Schwächen und spielt damit. Wir müssen mit unseren Stärken kontern. Das ist die Basisstrategie.«
    »Das ist gut.« Layla nickte. »Wir müssen Listen machen. Unsere Stärken und Schwächen als Gruppe und als Individuen. Schließlich befinden wir uns im Krieg, oder? Unsere Stärken sind unsere Waffen, und Schwächen sind die Lücken in unserer Verteidigung. Wenn wir die Lücken schließen, werden wir stärker.«
    »Es ist heute schon ein bisschen spät für Listen«, meinte Gage.
    Unbeirrt schüttelte Layla den Kopf. »Es ist nie zu spät für Listen.«
    Als Cybil erneut zu ihrem Weinglas griff, schoss der Kolibri wie eine funkelnde Kugel davon. »Auf meiner Liste stehen als Nächstes Karten.«
    »Willst du Karten spielen?«, fragte Cal sie. »Haben wir dazu nicht ein bisschen viel zu tun?«
    »Für ein Spielchen hat man nie zu viel zu tun«, warf
Gage ein. »Aber ich glaube, Cybil meint eher ihre Tarotkarten.«
    »Ich habe sie heute mitgebracht, Gage und ich haben ein Experiment damit durchgeführt.«
    Cybil vertraute zwar ihrem Gedächtnis, holte aber trotzdem ihre Notizen hervor, um den anderen von den Resultaten der Legung zu erzählen. »Alles Karten aus dem Großen Arkana, die nur für uns zwei eine Bedeutung haben«, schloss sie. »Unser Profispieler hier wird bestätigen, dass die Chancen für ein zufälliges Zusammentreffen im astronomischen Bereich liegen. Die Karten können natürlich, je nach Empfänger, unterschiedlich interpretiert werden, aber es fühlt sich so an, als ob sie in diesem Fall von Verbindung gesprochen hätten - von physischer, emotionaler, psychischer Verbindung. Hinzu kommt das Symbol für die jeweiligen Vorfahren und das Potential für dramatische Veränderungen und Konsequenzen. Ich möchte gerne das Experiment in verschiedenen Kombinationen wiederholen. Cal und Quinn, Fox und Layla, alle drei Männer, alle drei Frauen und zum Schluss wir alle sechs zusammen als Gruppe.«
    »Du konntest schon immer gut Karten legen«, sagte Quinn.
    »Das sind meine Zigeuner-Vorfahren. Aber heute war es mehr als das.«
    »Die Karten habt ihr gelegt, bevor der Hund kam, oder?«, fragte Fox.
    »Ja, das war vorher.«
    »Vielleicht war das ja der Auslöser. Das«, fuhr Fox fort, »und die Tatsache, dass ihr eure Fähigkeiten kombiniert
habt. Wir brauchen natürlich noch Einzelheiten, aber wenn die Karten kein Zufall waren und die Verbindung zwischen euch Energie und Macht erzeugt, dann scheint es auch kein Zufall zu sein, dass der Angriff direkt darauf folgte.«
    »Nein«, sagte Cybil langsam. »Du hast recht. Das war kein Zufall.«
    »Du warst draußen?«, fragte Quinn. »Im Garten?«
    »Ja.« Cybil warf Gage einen Blick zu. »Willst du nicht diesen Part übernehmen?«
    Er berichtete eigentlich nicht gerne, aber wahrscheinlich fiel es ihr immer noch schwer, darüber zu sprechen. Also erzählte er die Geschichte von dem Moment an, wo sie auf dem Rasen gesessen und sich beim Meditieren an den Händen gehalten hatten.
    Als er fertig war, griff Layla besorgt nach Cybils Hand. »Ach, Süße.«
    »Hey!« Gage hob einen Finger. »Der wahnsinnige Roscoe hat mir ein Stück aus der Schulter gerissen, so groß wie...«
    »Ach, Süßer!« Layla stand auf und trat um den Tisch herum zu Gage, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Überrascht und amüsiert blickte er sie an. »Das ist schon eher die richtige Reaktion.«
    »Gage hat vergessen zu erwähnen, dass ich zusammengebrochen bin. Wenn wir Listen machen würden, fiele das unter Schwäche. Ich hatte einen ernsthaften Zusammenbruch. Ich kann nicht garantieren, dass das nicht noch einmal passiert, aber ich hoffe nicht.«
    »Der Zusammenbruch war intensiv, aber kurz«, fuhr
Gage fort. »Und er trat erst ein, als alles erledigt war. Wenn der Job getan ist, ist es mir persönlich scheißegal, ob jemand zusammenklappt.«
    »Ich habe einen Fehler gemacht«, sagte Quinn auf einmal leise. »Ich habe einen großen, blöden Fehler gemacht.«
    »Wieso?«, fragte Cal.
    »Für drei von uns war es bisher nur Theorie, wenn wir über die Sieben gesprochen haben. Nur ihr drei Männer habt persönlich erlebt, wozu Menschen fähig sind, wenn der Dämon sie infiziert hat. Nur ihr drei musstet euch vor Angriffen von Lebewesen zur Wehr setzen. Aber woher sollten wir wissen, wie wir uns verhalten müssen, wenn wir ebenfalls in dieser Lage stecken? Jetzt wissen wir

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