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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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entscheiden, wie er sich verhalten sollte, und fuhr ins gemietete Haus. Quinn kam gerade die Treppe herunter. »Hi! Willst du hier arbeiten?«
    »Eigentlich...«
    Sie eilte an ihm vorbei. »Wir sind nämlich knapp an Leuten. Fox und Cal sind in Sitzungen, und da Fox’ Dad Zeit hatte, ist Layla mit ihm in die Boutique gefahren, um die Umbaupläne zu besprechen. Nur Cyb und ich sind hier, und ich muss schnell zum Markt, um etwas zu besorgen. In der Küche steht frischer Kaffee. Nimmst du Cyb bitte eine Tasse mit nach oben? Ich bin in zwanzig Minuten wieder da.«
    Sie war aus der Tür, bevor er auch nur ein Wort erwidern konnte. Mindestens die Hälfte von dem, was sie gesagt hatte, war erfundener Blödsinn, das erkannte er sofort. Aber da es seinen Zwecken diente, ging er in die Küche, schenkte zwei Tassen Kaffee ein und trug sie nach oben.
    Sie hatte die lockigen Haare hochgesteckt, einzelne Strähnen ringelten sich in ihrem Nacken. Er hatte sie mit dieser Frisur noch nie gesehen und fand, dass sie verdammt sexy aussah. Sie arbeitete mit dem Rücken zu ihm an der großen Tafel. Er erkannte die Bezeichnungen der Karten, die sie gestern Abend in verschiedenen Runden gewählt hatten. Von einem der Laptops im Zimmer kam Musik. Melissa Etheridge.
    »Ginge es nicht schneller, wenn du das in den Computer eingibst?«

    Er sah, wie sie zusammenzuckte, aber als sie sich zu ihm umdrehte, hatte sie sich wieder gefangen. Der Blick, den sie ihm zuwarf, war absolut neutral. »Ich habe sie in den Computer eingegeben, aber so ist es augenfreundlicher und für die ganze Gruppe leichter zugänglich. Ist ein Kaffee für mich, oder willst du beide trinken?«
    Er trat zu ihr und reichte ihr die Tasse. »Quinn hat gesagt, sie müsste schnell etwas besorgen, und sie wäre in zwanzig Minuten zurück.«
    Cybil wandte sich wieder zur Tafel. »In diesem Fall solltest du besser wieder nach unten gehen, damit du vor meinen Annäherungsversuchen geschützt bist.«
    »Ich komme schon mit dir klar.«
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. »Das haben schon andere gedacht und sich geirrt.«
    Ach, was soll’s, dachte er, als sie weiterschrieb. Wenn ein Mann schlecht spielte, musste er auch Verluste hinnehmen. »Ich bin nicht wie andere.«
    »Ja, das haben wir schon festgestellt.«
    »Dann gibt es auch kein Problem.«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    Er trank einen Schluck Kaffee und beobachtete sie. Warum ärgerte ihr kühles Desinteresse ihn so? Er stellte die Tasse ab und packte sie am Arm. »Hör mal...«
    »Pass auf.« Ihre Stimme war seidenweich. »Als du das letzte Mal einen Satz so begonnen hast, ist es nicht gut für dich ausgegangen. Du findest es vermutlich genauso langweilig wie ich, den gleichen Fehler zweimal zu machen.«

    »Ich habe nie gesagt, dass ich einen Fehler gemacht habe.«
    Sie blickte ihn nur stumm an. Am Pokertisch war sie wahrscheinlich eine tödliche Waffe. »Okay. Gut. Der ganze Tag war daneben. Ich finde, es liegt auf der Hand, dass wir letztendlich miteinander im Bett landen.«
    Der Laut, den sie von sich gab, klang beleidigend. »Darauf würde ich keine Wette abschließen.«
    »Ich liebe das Risiko. Ich dachte einfach, dass wir beide die Regeln vorher kennen sollten. Und dann hat es bei dir geklungen, als ob du auf der Suche nach mehr wärsr.«
    »Hältst du dich wirklich für so unwiderstehlich, dass ich mich Hals über Kopf in dich verliebe und anfange, von einer weißen Hochzeit zu träumen?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber mir hat dieses ganze Gerede über Verbindungen und Bindungen Unbehagen bereitet. Dann kam noch hinzu, dass ich dich begehre - was gegenseitig ist, das weiß ich ganz genau -, und deshalb habe ich überreagiert.«
    Mehr an Entschuldigung konnte sie nicht von ihm erwarten, dachte Cybil. »Okay, gut«, sagte sie. »Vergessen wir das Ganze. Wir sind wohl beide alt und intelligent genug, um unserem Begehren zu widerstehen, falls das Risiko zu groß wird, dass sich einer in den anderen hoffnungslos verliebt. Ist das so in Ordnung?«
    »Ja, in Ordnung.«
    »Dann kannst du jetzt entweder deiner Wege gehen oder dich hier einbringen.«
    »Wie definierst du >einbringen
    »Es wäre schön, wenn du dir die Grafiken und Aufstellungen ansehen würdest, weil du vielleicht irgendetwas entdeckst, was ich übersehen habe. Ich muss diese hier nur noch fertig machen, dann kann sie analysiert werden.« Sie begann wieder zu schreiben. »Anschließend können wir vielleicht noch einmal versuchen, unsere

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