Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
eine Therapie brauchen. Es mag ja modern sein, Täter nicht für ihre schrecklichen Taten verantwortlich zu machen, weil sie unter Alkohol oder Drogen standen. Aber er war sehr wohl verantwortlich, und wenn du ihn deswegen bis an dein Lebensende hassen willst, dann mache ich dir bestimmt keinen Vorwurf. Wie findest du das?«
    »Unerwartet«, sagte Gage.
    »Ich glaube daran, dass die Starken die Verpflichtung haben, die Schwachen zu beschützen. Eltern haben die Pflicht, ihr Kind zu beschützen, deshalb sind sie ja Eltern. Was meinen Vater angeht...«
    »Es tut mir leid.« Tatsächlich ein Tag für Entschuldigungen, dachte er. »Cybil, es tut mir sehr leid, dass ich dir das an den Kopf geworfen habe.«
    »Es spielt keine Rolle, dass er nie die Hand gegen mich erhoben hat. Wenn er an deiner Stelle hier stünde und sich bei mir entschuldigen würde, dass er sich umgebracht hat, ich weiß nicht, ob ich ihm verzeihen würde. Er hat mit dieser egoistischen, selbstmitleidigen
Tat mein Leben zerrissen, und ich glaube, eine einfache Entschuldigung würde nicht ausreichen. Aber das nützt ja sowieso nichts, da er tot ist. Dein Vater lebt, er ist auf dich zugekommen und hat versucht, etwas wiedergutzumachen. Das hat ihm bestimmt gutgetan, aber um ihm zu vergeben, musst du ihm vertrauen, und dein Vertrauen hat er sich nicht verdient. Vielleicht kann er das auch nie, und das liegt dann nicht an dir. Es sind seine Taten, seine Konsequenzen. Nichts anderes.«
    Sie hatte genau das Richtige gesagt, dachte er. Sie hätte genauso hitzig und wütend reagieren können wie er. Aber alles, was sie gesagt hatte, tröstete ihn. »Kann ich noch einmal von vorne anfangen?«
    »Womit?«
    »Ich möchte mich bei dir bedanken, weil du hinausgegangen bist und ich die Sache alleine regeln konnte.«
    »Gern geschehen.«
    »Und ich möchte dir danken, dass du nicht gegangen bist.«
    »Kein Problem.«
    »Für den Tritt in den Arsch bedanke ich mich auch.«
    Sie lächelte ein bisschen. »Es war mir ein Vergnügen.«
    Er trat auf sie zu und streckte die Hand aus. »Komm mit nach oben.«
    Sie blickte ihm in die Augen. »In Ordnung«, sagte sie und ergriff seine Hand.

10
    »Du überraschst mich.«
    Cybil warf ihm aus ihren schönen Augen einen fragenden Blick zu. »Ich hasse es, vorhersagbar zu reagieren. Was überrascht dich jetzt?«
    »Ich habe geglaubt, du lehnst dankend ab.«
    »Damit hätte ich mir keinen Gefallen getan. Ich mag Sex, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich auch Sex mit dir mögen werde.« Sie zuckte sorglos mit den Schultern und lächelte ihn an. »Warum sollte es nicht etwas geben, was ich mag?«
    Oben an der Treppe drängte sie ihn mit dem Rücken an die Wand und küsste ihn leidenschaftlich. Sein Verlangen loderte auf wie eine Stichflamme.
    Sie biss ihn leicht in die Unterlippe und sagte: »Dann wollen wir mal beide etwas haben, was wir mögen.«
    Sie löste sich von ihm und zeigte auf die Schlafzimmertür. »Das ist deins, nicht wahr?« Mit einem letzten Blick über die Schulter, bei dem ihm buchstäblich der Atem stockte, trat sie ein.
    Das, dachte Gage und folgte ihr, würde verdammt interessant werden.
    Sie stand über sein Bett gebeugt und zog die Laken gerade, als er hinter sie trat. Er nahm sie in die Arme und küsste sie.
    Dann glitten seine Hände unter ihr T-Shirt. Seine Daumen streichelten über ihre Brüste, und mit einer
fließenden Bewegung drückte er ihr die Arme über den Kopf und zog ihr gleichzeitig das Shirt aus.
    »Das kann ich auch.« Lächelnd öffnete sie den Knopf an seiner Jeans und zog den Reißverschluss ein Stückchen herunter. Sie ließ ihn nicht aus den Augen, als sie mit den Fingernägeln über seinen Bauch bis zu seinem Brustkorb fuhr. »Für einen Kartenspieler bist du gut gebaut«, stellte sie fest und zog ihm ebenfalls das Shirt über den Kopf.
    Er fand, sie war ein Killer. »Danke.«
    Sie beherrschten beide die Tanzschritte, dachte er, aber bei diesem ersten Tanz wollte er sie führen.
    Wieder küsste er sie, spielerisch und sanft, während er ihre Hose öffnete. Dann hob er sie plötzlich hoch. Ihr stockte der Atem, als ihre Jeans an ihren Beinen herunter zu Boden glitt. Jetzt hab ich dich, dachte er und ließ sie gerade so weit heruntergleiten, dass sich ihre Lippen erneut trafen. Sie stöhnte leise, und er warf sie aufs Bett.
    Sie lag auf dem Rücken, die Haare auf dem Kissen ausgebreitet. Rosig schimmernde Haut und zarte, schwarze Spitze.
    »Vom Kartenmischen bekommt man aber nicht solche

Weitere Kostenlose Bücher