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Morgenlied - Roman

Morgenlied - Roman

Titel: Morgenlied - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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besonders sexy gefunden. Früher. »Wenn es mich zu nervös macht, mit dir und der Blonden zu arbeiten, kann ich woanders hingehen.«
    »Dann nimm ihn mit.« Sie holte Rouge heraus und
strich es über ihre Wangen, und als sie zur Tür gingen, sprühte sie etwas aus einem kleinen, silbernen Flakon auf eine Stelle an ihrem Hals. Sofort stieg ihm der Duft nach Herbstwald wieder in die Nase. Er zog sie in die Arme. »Wir könnten uns heute auch freinehmen.« Befriedigt spürte er, wie ihr Herz schneller schlug.
    »Verführerisch. Wirklich verführerisch, aber lieber nicht. Sonst muss ich Quinn anrufen und ihr erklären, dass ich sie nicht abholen kann, weil ich mich lieber nackt mit dir im Bett wälze, als einen Weg zu finden, um den Dämon zu vernichten, der uns alle umbringen will. Sie würde es zwar verstehen, aber trotzdem.«
    Sie öffnete die Tür und trat auf die Veranda.
    Der Junge hockte auf dem Dach ihres Autos, ein grinsender Wasserspeier. Als er seine Zähne fletschte, schob Gage Cybil hinter sich. »Geh ins Haus zurück.«
    »Ganz bestimmt nicht.«
    Der Junge erhob sich, hob die Hände und ließ sie wieder sinken. Es wurde dunkel, und Wind kam auf.
    »Das ist nur Show«, schrie Cybil. »Wie die Wände oben.«
    »Dieses Mal ist es mehr als das.« Er spürte es am Wind. Sollten sie klein beigeben, indem sie ins Haus gingen, oder sollten sie ihn herausfordern? Wenn er alleine gewesen wäre, dachte Gage, wäre das keine Frage gewesen. »Mein Auto ist schneller.«
    »Gut.«
    Sie rannten gegen den Sturm an, und Gage versuchte, Cybil so gut wie möglich mit seinem Körper vor herumfliegenden
Zweigen und Steinen abzuschirmen. Dann sprang der Junge auf sie zu.
    »Fick die Hure, solange du kannst.« Die Worte klangen umso hässlicher, als er sie mit dieser Kinderstimme aussprach. »Bald schon kannst du zusehen, wie ich sie vor Lust und Schmerz schreien lasse. Willst du einen kleinen Vorgeschmack, du Luder?«
    Cybil schrie erschreckt auf und sank in die Knie. Gage zog sein Messer, aber der Junge lachte kreischend auf und sprang außer Reichweite. Gage packte Cybils Arm und riss sie hoch. Entsetzt und hilflos starrte sie ihn an.
    »Steig ins Auto! Verdammt noch mal, steig ins Auto!«« Er schob sie hinein und kletterte hinterher, obwohl er sich am liebsten auf den Dämon gestürzt hätte, der unmissverständlich obszön mit den Hüften pumpte und ihn höhnisch angrinste.
    Gage schlug die Tür zu und schnallte Cybil an. Ihr Gesicht war weiß wie Marmor.
    »Halt durch.«
    »Er ist in mir«, keuchte sie. Ihr Körper zuckte. »Er ist in mir.«
    Gage ließ den Motor an, legte den Rückwärtsgang ein, dann den ersten Gang und lenkte den Wagen über die Brücke. Der Himmel spuckte Blut, das auf die Windschutzscheibe spritzte und zischend auf das Dach und den Kühler platzte. Der Kopf des Jungen erschien an der Windschutzscheibe, die Pupillen geschlitzt wie bei einer Schlange. Als seine Zunge durch das Blut fuhr, stöhnte Cybil.
    Der Dämon lachte, als Gage die Scheibenwischer
auf die höchste Stufe stellte und Wasser aus den Düsen spritzen ließ. Er lachte, als sei das alles ein großartiger Scherz. Er kreischte, als Gage das Auto herumriss, dann brach Feuer auf der Windschutzscheibe aus.
    Gage behielt sein Tempo bei. Er konzentrierte sich völlig aufs Fahren und zwang sich, an nichts anderes zu denken. Langsam ließ die Dunkelheit nach, und das Feuer erlosch.
    Als die Sonne wieder schien und der Sturm zu einer sanften Brise abgeebbt war, fuhr er an den Straßenrand. Cybil sank auf dem Sitz zusammen, ihre Schultern bebten bei jedem Atemzug.
    »Cybil.«
    Sie zuckte zurück. »Bitte nicht. Fass mich nicht an.«
    »Okay.« Es gab nichts zu sagen, dachte er. Er konnte sie nur noch nach Hause bringen. Sie war vor seinen Augen vergewaltigt worden, und es gab nichts zu sagen, nichts zu tun.
    Er half ihr nicht hinein, als sie am Haus angekommen waren. Fass mich nicht an, hatte sie gesagt, deshalb hielt er nur die Tür auf und schloss sie hinter ihr. »Geh nach oben, leg dich hin oder... Ich rufe Quinn an.«
    »Ja, ruf Quinn an.« Aber sie ging nicht nach oben, sondern in die Küche. Als er ihr kurz darauf folgte, hielt sie ein Glas Brandy in den zitternden Händen.
    »Sie ist unterwegs. Ich weiß nicht, was du brauchst, Cybil.«
    »Ich auch nicht.« Sie trank einen Schluck, dann holte sie tief Luft. »Ich auch nicht, aber für den Anfang ist das schon mal nicht schlecht.«

    »Ich kann dich nicht alleine lassen, aber wenn du nach oben

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