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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Foster
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„Ich kann die Messung nicht exakt durchführen. Meine Instrumente reichen dafür nicht aus.“
    „Ich werde es gleich feststellen“, sagte sie erfreut darüber, daß sie begriffen hatte, worin das Problem bestand. „Ich bin ein Zlat. Ich kann so etwas. Der deine ist recht merkwürdig – aber ein Geschichtensammler ist ein Geschichtensammler. Ich werde ein paar Bewegungen probieren – du bei deinem und ich bei meinem –, obgleich ich mir wünschen würde, daß es einen Weg gäbe, deinen so zu machen, daß man ihn auch tragen kann. Aber warum ist die Geschichte so wichtig? Ich habe zugeschaut. Ich weiß, es ging um … um diese Dinger; wo sie sich versteckt haben. Die Felsenbrocken und die Dinger sind an verschiedenen Plätzen.“
    „Kannst du diese Geschichte in deinem Sammler lesen?“
    „O ja, das ist nicht schwer. Warte!“ Sie nahm ihn und schüttelte ihn. Han erbebte innerlich. Er wußte, was sie da tat: sie reinigte ihr Gedächtnis. „Noch eines“, fügte sie hinzu, „zeig mir noch einmal deine Anfänge.“
    „Die was?“
    „Die Anfänge. Die Dinge, mit denen du begonnen hast. Die hübschen Lichter und Bilder.“
    Han fügte sich wortlos und durchlief für sie noch einmal die gesamte Meßserie. Das Ergebnis war nicht besser oder schlechter als beim ersten Mal. Usteyin beobachtete die Instrumente voller kindlicher Spannung, während alles andere um sie herum versank. Er trat zurück. Schließlich schaute sie ihn an.
    „Ist das alles? Was für eine komische Geschichte. Es ginge auch ohne diesen hier. Nun …“ Sie unterbrach sich, schaute versunken in das glitzernde Flechtwerk und machte ein paar schnelle Korrekturen. Es bewegte sich, ein paar Drähte änderten die Position. Sie probierte noch einmal, und wieder reagierte es. Dann blickte sie in den Bildschirm und dachte nach. Erneut wandte sie sich ihrem Geschichtensammler zu. Schließlich hob sie den Kopf und lachte unbeschwert. „Wie komisch! Du bist schon ein seltsamer Vogel, Han. Du mußt mir all diese Geschichten, die du kennst, beibringen. Sie sind gar nicht so wie die, die ich von den Zlats her kenne. Sie sind kurz und einfach, aber sie haben eine Fülle komischer Sprünge und Brüche. Ich verstehe auch nicht alles, was ich da gesehen habe …“
    „Erzähl es mir genauso, wie du es siehst!“
    „Da sind drei Dinge, die ihr eigenes Licht haben. Eines davon ist dies hier.“ Sie deutete auf den Stern, der, von den Kompensatoren des Bildschirms ausgefiltert, gut sichtbar war. Offensichtlich erkannte sie in ihm nicht die Sonne von Morgenröte. „Dieses da. Es ist sehr hell. Dann ist da ein anderes. Wir können es jetzt nicht sehen. Es war, wo wir vorher waren, aber es hat sich entfernt – weit weg. Es bewegt sich und hält an. Und dann ist da noch eins. Es ist.“ ah „. was? Warte! Es ist groß und auch wieder nicht so groß. Ich sehe es in zweifacher Weise. Verschwommen. Ich kann hindurchsehen. Es ist gleichzeitig groß und klein.“
    „Das ist es, was ich suche. Wo ist es?“
    „Zeig mir die Welt. Ich werde dir zeigen, wo es ist.“
    Han betätigte einige Knöpfe, um die Daten des Planeten Morgenröte abzurufen. Zuerst erschien ein Globus auf dem Bildschirm, dann das Bild einer kartographischen Projektion. Es war Morgenröte. Nachdem sie einen kurzen Moment auf die Karte geschaut hatte, deutete sie auf den Südpol und sagte: „Du willst es unter allen Umständen finden. Geh dorthin!“ Sie lachte plötzlich wie ein kleines Mädchen, dann wurde sie wieder ernst. „Entschuldige, aber es ist eine höchst merkwürdige und komische Geschichte.“
    Hatha unterbrach: „Was sagt dieser verrückte Klesh ?“ ’
    Han entgegnete: „Sie erzählte uns gerade, wo Avings Schiff liegt. Am Südpol.“
    Hatha schaute, als ob er sie alle für total verrückt hielt.
    Usteyin war aufgeregt. Sie hatte ihnen in der Tat helfen können! Sie blickte hinüber zu Hatha. „Er will dort hingehen, um es zu zerstören. Aber er muß jetzt gehen! Da ist noch mehr!“
    Liszendir starrte mit offenem Mund wechselseitig auf Usteyin und den Geschichtensammler. „Kannst du das ‚Jetzt’ mit diesem Ding sehen?“
    „O ja. Keine Geschichte hat Anfang oder Ende – genauso wie das Ganze. Wir beginnen und hören auf, wo es uns beliebt; wir wollen auch nicht alles sehen – unser Geist ist zu klein. Ich habe sie abgebrochen, aber warte: Ich werde diesen Abschnitt noch zu Ende bringen.“ Sie richtete ihre Aufmerksamkeit ein weiteres Mal auf den Geschichtensammler

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