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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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irgend j e mand aus dem Zentrum hier draußen war. Aber …“
    Liszendir unterbrach ihn. „Es hat aufgehört!“
    „Einfach so?“
    „Ja, ganz plötzlich. Das Bild ist jetzt wieder völlig r u hig.“
    Han stand auf und zog einige Instrumente zu Rate. Er ließ auch den Computer eine Reihe von Berechnungen anstellen. Er hob den Kopf. „Was immer auch die Urs a che war – es kommt nicht von der Sonne.“
    Beide wurden sie schweigsam und nachdenklich. Während der gesamten Reise hatten sie dieses Unte r nehmen nicht anders gesehen als einen kurzen Ausflug zu einem entlegenen Winkel des Universums, um ein paar Fakten und Informationen zu sammeln eine Exku r sion, nichts mehr. Nun aber zeigte sich, daß das Ganze vielleicht schwieriger war, als man angenommen hatte. Das Band, das Hetrus ihnen vorgespielt hatte, erwähnte nichts von Störeffekten, die plötzlich auftreten und wi e der verschwinden. Natürlich gab es dafür eine vernünft i ge Erklärung: So besaß Efrems Raumschiff keine mode r nen Meßgeräte, und auf dem Rückweg hatte er bestimmt kein einziges Mal auf Chalcedon und seine Sonne z u rückgeblickt. Die Raumschiffe waren wohl mit Bil d schirmen für die rückwärtige Sicht ausgerüstet, aber u n ter den Kaufleuten herrschte der Aberglaube, daß es U n glück brachte, wenn man nach hinten schaute und so we i ter, und so weiter. Hatten sich Han und Liszendir bisher auf dem sicheren Boden bekannter Fakten bewegt, so spürten sie jetzt mit einem Male, wie etwas Unbekanntes und Ungewisses nach ihnen griff. Han behielt seine B e fürchtungen für sich. In zivilisierten Bereichen war das Universum friedlich und gesittet. Hier aber …
    Liszendir konnte nicht ruhig bleiben. Nach einiger Zeit sagte sie: „Als wir bei der Zusammenkunft in Boo m town waren, hatte ich – bevor du kamst – ein kurzes G e spräch in unserer MultiSprache mit Lenkurian. Sie e r zählte mir damals, sie wisse genau, daß Efrem den Ei n druck gewonnen habe, als handle es sich nicht um eine einfache Sklaven- oder Geiselnahme. Es rieche eher nach einer geplanten und wohlüberlegten Provokation unb e kannter Herkunft. Dieses und mehr. Irgend etwas Böses und Dunkles hat Chalcedon heimgesucht – ein Geist, der die Dinge mit größter Genauigkeit erwogen und durchg e führt hat. Und die Krieger? Wenn unsere schlimmsten Befürchtungen wahr sind, dann …“
    „Was dann?“
    „Wir wissen nichts Genaues. Nur Vermutungen. Aber wenn nur die Hälfte davon wahr ist, so erschaudere ich bei dem Gedanken, den Kriegern ins Antlitz blicken zu müssen. Aber höre dir an, was ich dir zu erzählen habe. Als das erste Ler-Schiff die Erde verließ, suchte man lange, bis man einen passenden Planeten entdeckte. Aber schließlich fand man einen: Kenten. Schon kurz nach der Landung bildeten sich zwei Parteien. Die einen wollten bleiben und eine Zivilisation nach unseren Idealvorste l lungen aufbauen, aber die andere Gruppe, geführt von einer Frau mit Namen Sanjirmil, wollte weitersuchen …“
    „Ich habe von Sanjirmil gehört. In euren Geschichten – oder wenigstens in denen, die man mir erzählt hat – ist sie so etwas wie eine Mischung aus Lucretia Borgia, L i lith und eventuell einer Prise Rosa Luxemburg zur Abru n dung.“
    „Genau. Ich habe Hologramme von ihr gesehen. Sie besaß ein Aussehen von erschreckender Schönheit – äh n lich einem Raubtier. Es gab damals heftige Auseinande r setzungen. Wir wären beinahe daran zugrunde gegangen. Wir waren schon davon überzeugt, daß sich die beiden Parteien gegenseitig umbringen würden und nach einigen Generationen die Erdenmenschen kommen würden, um die Trümmer des Vernichtungskampfes einzusammeln. Aber schließlich, als die Ältesten schon meinten, daß diese Entwicklung unausweichlich sei, stahlen Sanjirmil und ihre Webe – den Klaren oder ‚Fliegern’ – zusammen mit ihrem ganzen Anhang unser einziges Raumschiff und verschwanden. Damals wurden Raumschiffe von der ganzen Webe bedient und gesteuert. Die Klaren-Webe hatte sich schon Jahre vor der Fruchtbarkeitsperiode ihrer Mitglieder zusammengeschlossen, und zwar allein zum Zwecke der Abreise von der Erde; dadurch waren sie in ihrer Zusammenarbeit disziplinierter als irgendein and e rer Ler es je sein konnte. Sanjirmil, die selber nicht ste u erte, sondern die Aufgaben eines Navigators oder Astr o gators übernommen hatte, war zudem f…“ Mitten im Satz brach Liszendir ab, bevor überhaupt ersichtlich wurde, was sie eigentlich sagen

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