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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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kenverhangener Himmel überspannte und auf dem Mensch und Ler wie eh und je um Profite feilschten: eine Szene, so alt wie die menschliche Kultur. Endlich ergriff sie das Wort: „Du siehst selbst, daß ich den Kampf verl o ren habe und daß es uns das Schiff gekostet hat.“
    „Glaub mir, ich habe mir mehr Sorgen um dich als um das Schiff gemacht. Fast hatte ich schon alle Hoffnung aufgegeben.“
    „Du bist lieb. Aber es ist nun mal so, es läßt sich nicht ändern. Und er wird zurückkommen. Dann wird er uns gefangennehmen. Wenn nicht, dann sind wir hier für immer gestrandet. Außerdem habe ich auch einiges von mir selber dabei verloren.“
    Sie hob ihre Hände. Die Gelenke waren stark g e schwollen und hatten ihre normale Geradlinigkeit eing e büßt. Han spürte, wie sich Bitterkeit unter seine sonstigen Gefühle mischte. Beide Handgelenke waren gebrochen.
    „Ja, du siehst es selbst.“
    Sie schwieg wieder eine Weile. Dann begann sie ihre Geschichte zu erzählen – langsam, zögernd, Zug um Zug. Es widerstrebte ihr, sie zu wiederholen, doch sie konnte nicht verhindern, daß es aus ihr herausbrach. Nachdem sie Han aus dem Schiff katapultiert hatte, war sie auf die Jagd nach Hath’ingar gegangen. Er hatte dabei ständig Abstand zu ihr gehalten, sich ihr immer wieder geschickt entzogen und versucht, einen Hinterhalt zu legen. Aber sie hatte ihn dann doch erwischt und ihm für kurze Zeit die Pistole entwenden können. Aber da sie keinen G e brauch von ihr machte, hatte er sie gepackt und ihr beide Gelenke gebrochen. Mit übermenschlichem Krafteinsatz hatte sie sich zu befreien vermocht, jedoch mit dem s i cheren Wissen, daß sie so gut wie am Ende war. Mit all ihren Fähigkeiten und ihrem Können war sie Hath’ingar einen Moment lang überlegen gewesen – nun war er es, der im Vorteil war. Sie ergriff die erstbeste Chance, um denselben Fluchtweg wie Han zu nehmen. Er ließ sie gehen und kümmerte sich nicht weiter um sie. Er war sicher, daß sie nicht überleben würde.
    Aber sie überlebte. Sie war irgendwo weit westlich g e landet – in einer völlig unbewohnten Gegend mit wei t räumigen Steppen. Das Nahrungskonzentrat im Re t tungsgleiter machte sie krank – vielleicht weil es einige Spurenelemente zuviel oder zu wenig hatte. So mußte sie auf die Jagd gehen. Zuerst war es schwierig – mit zwei nutzlosen Händen. Aber irgendwie schaffte sie es doch. Sie aß Würmer, Larven, Kleingetier, Beeren und Blätter. Schließlich kam sie zu einer einsamen Siedlung, wo man überraschenderweise gehört hatte, daß ein Raumfahrer notgelandet war und nun in einem winzigen Dorf mit Namen Ghazh’in lebte. Sie zögerte nicht lange und machte sich sofort auf den Weg. Sie ging querfeldein, um die Strecke abzukürzen und um Zeit zu sparen. Sie schleppte sich gerade noch bis Hobbs Basar, als sie mit ihren Kräften am Ende war. Nach ihrer Schätzung hatte sie ungefähr tausendsechshundert Meilen zu Fuß zurüc k gelegt. Die rohe Nahrung hatte sie ebenfalls krank g e macht, doch sie hatte die Auswirkungen niedergekämpft – sie mußte es tun, denn eine Alternative gab es nicht.
    „Mehr weiß ich nicht“, sagte sie schließlich. „Von Hath’ingar, falls dies sein richtiger Name ist, habe ich nichts Neues erfahren können. Er verspottete mich, de s halb glaube ich, daß er uns einen falschen Namen g e nannt hatte. Für diesmal sind wir unterlegen. Wenn es irgendwie möglich ist, so müssen wir versuchen, von diesem Planeten wegzukommen; sie wissen, daß wir be i de noch leben. Er wird zurückkommen – wie er sagte – und uns bis an das Ende des Universums verfolgen.“ Es war das erste Mal, daß sie eine Niederlage und ihre Angst vor ihm zugab.
    Sie hob behutsam die Bettdecke und schaute auf ihren nackten Körper. Er war sauber, und die Blessuren und Wunden, die ihr in der letzten Zeit ein vertrauter Anblick geworden waren, zeigten deutliche Ansätze der Bess e rung. Einige waren schon völlig verschwunden, andere zu feinen Narben verheilt, die sie bis ans Ende ihrer Tage behalten würde.
    „Hast du das gemacht? Du?“
    „Ja. Du hast viel mehr durchgemacht als ich. Du brauchtest Pflege. Besser, ich spielte den Krankenpfleger als irgendein völlig Unbekannter. Ich dachte deshalb, daß du nichts dagegen haben würdest. Es gibt eine Menge Dinge hinsichtlich eurer Denkweise, die ich nicht verst e he, dennoch weiß ich heute mehr als damals, als wir uns zuletzt gesehen haben.“ Er redete in ihrer Sprache und stolperte

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