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Morland 02 - Die Blume des Bösen

Titel: Morland 02 - Die Blume des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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ziemlich zähes Teufelszeug, das sich nicht wie Wasser einfach aus den Tiefen des Erdreichs pumpen lässt. Man muss es entweder dünnflüssiger machen oder den Druck erhöhen. Wir arbeiten nach der zweiten Methode und pressen Stickstoff, Kohlendioxid oder heißes Wasser in die unteren Schichten und drücken so das Öl an die Oberfläche. Das Dumme ist nur, in den meisten Fällen war schon jemand vor uns da und hat sich reichlich an den Ölvorkommen bedient. Und hat dabei eine Technologie angewandt, die unseren weit überlegen ist.«
    »Welche Schlüsse ziehen Sie daraus?«, fragte Mersbeck. Haxby lachte humorlos. »Dass wir die Überlebenden einer untergegangenen Zivilisation sind.«
    »Na ja«, sagte Strashok. »Das ist nicht unbedingt eine neue Erkenntnis.«
    »Aber sie frustriert einen immer wieder.« Haxby nahm einen Schluck aus seiner Tasse. »Auf unserer Welt leben, wenn es hochkommt, zwanzig Millionen Menschen. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, wie groß sie ist. Aber seit Jahrhunderten liegt die Geburtenrate unverändert bei 2,2 Prozent. Die Säuglingssterblichkeit ist hoch, besonders auf dem Land. Die angeborenen Missbildungen sind erschreckend. Viele Männer und Frauen sind unfruchtbar. Sie glauben gar nicht, wie mich das umtreibt. Die Menschheit stirbt mit einer sich beschleunigenden Rate aus.«
    »Sie übertreiben«, sagte Strashok.
    Haxby holte ein anderes Papier aus der Tasche. »Ich vermute, Sie können Statistiken lesen, Herr Minister«, sagteer und schob es ihm über den Tisch zu. »So, und nun müssen Sie mir verraten, was in aller Welt Sie ausgerechnet mit Rhodium wollen.«
    »Wir benötigen das Metall für den Bau von Katalysatoren«, log Mersbeck.
    Haxby dachte nach und runzelte die Stirn. »Arbeiten Sie an einer neuen Methode der Wasserstoffgewinnung?«
    »Auch. Aber in erster Linie versuchen wir unser Treibstoffproblem zu lösen.«
    »Mit Ethanol?«, fragte Haxby.
    Mersbeck nickte. »Wir arbeiten bei der Lösung des Energieproblems zweigleisig. Wie Sie wissen, ist es uns gelungen, einen Generator zu bauen.«
    Die Augen des alten Mannes begannen zu leuchten. »Die Delatour-Kraft. Wunderbar. Endlich beschäftigt sich einmal jemand damit.«
    »Dieser Generator ist mittlerweile so ausgereift, dass meine Station 9 komplett mit Strom versorgt wird. Wir haben auch bereits einige Geräte entwickelt, die mit der neuen Energieform angetrieben werden.«
    Haxbys Augen funkelten. »Darf ich die einmal sehen?« »Natürlich. Deswegen haben wir Sie abgeholt. Station 11 ist unsere Ideenschmiede«, sagte Mersbeck.
    »Dort können Sie erleben, wie die Welt von morgen aussieht«, sagte Strashok.
    »Oder wie sie vor sechstausend Jahren war«, ergänzte Mersbeck. »Wir werden Sie mit einigen Wissenschaftlern zusammenbringen, die sich Ihre Ideen zur Seismik sehr aufgeschlossen anhören werden.«

 
    Der Flug über die Vaftruden dauerte vier Stunden, bis der Kapitän, der Stalling vertrat, seine Passagiere darüber informierte, dass die Unverwundbar nun zum Landeanflug auf Station 11 ansetzte. Mersbeck hatte Haxby in die Pilotenkanzel eingeladen, von wo aus sie einen besseren Blick auf die Forschungsanlage hatten.
    Die Sonne ging bereits unter, als sie die Landelichter des Luftschiffhafens sahen. Sie waren kreuzförmig angeordnet, wobei die Lichtpunkte wie ein unübersehbarer Fingerzeig nach innen zu pulsieren schienen. Die umzäunte Anlage selbst war in das helle Licht von Scheinwerfern getaucht. Haxby schien es die Sprache verschlagen haben.
    Mersbeck erlag der Versuchung, ihn noch mehr zu beeindrucken. »Das Licht stammt übrigens von Gasentladungslampen. Wir benutzen dazu Quecksilberdampf, der durch Strom zum Leuchten angeregt wird. Sehr effizient.«
    »Äußerst interessant«, bemerkte Haxby, geschickt seine Verblüffung überspielend. »Und woher bekommen Sie die nötige Delatour-Kraft?«
    Mersbeck zeigte auf ein Backsteingebäude, das durch den hoch aufragenden Kamin wie eine Fabrik aussah. »In diesem Kraftwerk liefern drei Generatoren die Energie. Aber das reicht schon nicht mehr aus. Wenn Sie genau hinschauen, werden sie dort hinten den Neubau eines weiteren Blocks erkennen.«
    »Womit werden die Kraftwerke betrieben?«, fragte Haxby.
    »Kohle«, antwortete Mersbeck beinahe entschuldigend. »Bis jetzt haben wir noch keine Alternative dazu gefunden.«
    »Wie hoch ist der Wirkungsgrad?«
    »Nicht so, wie wir uns das erhoffen. Die Abwärme ist ziemlich hoch.«
    Haxby nickte. »Sieht so aus, aus würde die

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