Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Morland 02 - Die Blume des Bösen

Titel: Morland 02 - Die Blume des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
Vom Netzwerk:
aus der alten Zeit. Beginnen heute mit dem Bau der Hütte. Noch eine Nacht möchten wir nicht im Freien verbringen.
     
    5. Tag
    Der Bau der Hütte hat länger gedauert, als uns lieb war. Die Nächte waren schrecklich. Oleg klagt seit gestern über heftige Kopfschmerzen. Wahrscheinlich ist er dehydriert. Müssen darauf achten, mehr zu trinken.
     
    7. Tag
    Haben heute die nähere Umgebung erkundet. Keine Hinweise
auf Leben, nirgendwo. Die Pflanzen, die hier wachsen, sind alle verkrüppelt. Nur Pilze scheinen hier prächtig zu gedeihen. Haben heute in einer Senke mit Probegrabungen begonnen, doch nichts Relevantes zutage gefördert. Stephan zweifelt am Sinn unserer Exkursion, und ich schließe mich seiner Meinung langsam an. Olegs Kopfschmerzen werden schlimmer und auch Jewgenij klagt über Unwohlsein.
     
    8. Tag
    Sind heute Nacht aus dem Schlaf hochgeschreckt, weil irgendetwas um die Hütte geschlichen ist. Bei Sonnenaufgang nach Spuren gesucht, aber nichts gefunden. Zu Olegs Kopfschmerzen kommen nun auch noch Erschöpfungszustände. Strashok hätte uns einen Arzt mitgeben sollen. Die Apotheke, die wir dabeihaben, ist nutzlos. Haben es mit Acetylsalicylsäure versucht. Oleg musste sich daraufhin übergeben.
     
    10. Tag
    Die Arbeit kommt nur mühsam voran. Wenigstens lassen sich die Berichte leicht schreiben. Einziger Eintrag: keine Funde. Oleg ist heute im Bett geblieben. Wir befürchten, dass es die Koroba ist. Wenn das stimmt, wird sie uns bald alle erwischen. Und noch zwanzig Tage bis zur Rückkehr des Luftschiffs.
     
    11. Tag
    Heute Nacht hat etwas an unserer Tür gekratzt. Keiner außer mir hat es gehört, aber ich bin sicher, dass ich es mir nicht eingebildet habe. Eines der Gewehre, die wir draußen liegen gelassen haben, ist verschwunden.
     
    14. Tag
    Mittlerweile zeigen alle Anzeichen der Koroba. Oleg hat Blut im Stuhl. Jewgenij isst seit zwei Tagen nur noch dünne Suppe. Stephan liegt apathisch in seinem Bett. Marius und Aras hat es jetzt auch erwischt. Noch zwei Wochen bis zur Rückkehr der Wagemut.
     
    »Die Schrift wird fahriger«, stellte Hakon nachdenklich fest. »Ja, die Männer müssen schon früh am Ende ihrer Kräfte gewesen sein«, erwiderte York düster.
    Sie lasen weiter.
     
    18. Tag
    Unser Lager wurde verwüstet, und wir haben nichts gehört. Erschöpfung und Resignation. Gott sei Dank reichen unsere Vorräte noch. Oleg geht es besser, er hat sogar wieder etwas Appetit bekommen. Hat die Umgebung unseres Camps abgesucht, aber keine Hinweise auf den nächtlichen Besucher gefunden. Will heute Nacht Wache beziehen.
     
    19. Tag
    Oleg ist tot. Etwas hat seine Kehle durchgebissen. Es muss so schnell gegangen sein, dass er noch nicht einmal einen Schuss abfeuern konnte. Haben ihn hinter der Hütte begraben. Verzweiflung.
     
    22. Tag
    Kaum einer schafft es noch, das Bett zu verlassen. Selbst das Tagebuch zu führen, ist eine Qual. Noch vier Tage.
     
    27. Tag
    Gestern hätte die Wagemut kommen sollen. Warteten auch heute vergebens. Große Niedergeschlagenheit.
     
    30. Tag
    Haben die Hoffnung aufgegeben. Stephan hat das Bewusstsein verloren, Aras schreit vor Schmerzen. Jewgenij denkt an Selbstmord. Habe daraufhin die Waffen versteckt.
     
    31. Tag
    Jewgenij heute Nacht gestorben. Keiner hat die Kraft, ihn zu begraben.
     
    33. Tag
    Aras und Stephan gestorben. Man hat uns vergessen.
     
    34.Tag
    An diesem Morgen durch lautes Motorengeräusch geweckt. Ein Luftschiff überfliegt das Lager, sieht uns aber nicht. Kann keinen Signalschuss abgeben. Habe vergessen, wo ich die Waffen versteckt habe.
     
    35. Tag
    Eigentlich sollten die Leichen verwesen, aber der Geruch bleibt aus. Marius ist tot. Ich bin der einzige Überlebende.
     
    38. Tag
    Ich habe keine Angst.
    Johann Lukasson

 
    Sie schwiegen erschüttert, als sie den letzten Eintrag lasen. Hakon klappte langsam das Tagebuch zu und starrte auf die Leichen.
    »Wenn sie wirklich von der Koroba dahingerafft worden sind, müssen wir sofort aufbrechen«, sagte York.
    »Wenn sie von der Koroba dahingerafft worden sind, haben wir sie auch schon längst«, entgegnete Henriksson.
    »Ich habe jedenfalls keine Lust, mich zu diesem Johan Lukasson zu legen und einfach abzuwarten, bis ich sterbe«, sagte Hakon. »Die Aussichten sind nicht rosig, aber ich werde nicht aufgeben. Außerdem glaube ich nicht, dass die Koroba eine Krankheit wie jede andere ist. Tollwut wird durch ein infiziertes Tier übertragen. Eine Erkältung bekomme ich nur, wenn mich jemand

Weitere Kostenlose Bücher