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Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier

Titel: Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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als mir eine Teetasse aus der Hand gefallen ist, habe ich festgestellt, dass ich die Telekinese beherrsche. Nur durch die Kraft meiner Gedanken konnte ich verhindern, dass die Tasse auf dem Boden zerschellte.
    Nora bereitet mir Sorgen. Sie leidet weiterhin an chronischer Müdigkeit. Immer wieder schläft sie plötzlich ein.
    Guselka hat sich zu einem hervorragenden Doppelagenten entwickelt. Es gelang ihm tatsächlich, die kompletten Forschungsergebnisse zu kopieren und aus Dubna herauszuschaffen. Noch arbeitet er für den NKWD, aber wir haben vereinbart, ihn zu holen, wenn die Lage zu gefährlich für ihn wird.
    Pertoft hält Wort und hat uns die Nummer seines Mobiltelefons gegeben, die außer seiner Büroleiterin niemand kennt. Zum ersten Mal seit Langem verspüre ich ein wenig Hoffnung.
    16. September 2003
    Guselka befürchtet, dass man ihm langsam auf die Schliche kommt. Er wird nervös. Ich weiß, was in der Sowjetunion mit feindlichen Spionen geschieht. Wenn sie Glück haben, werden sie hingerichtet. Wenn sie Pech haben, werden sie nach Sibirien in ein Straflager geschickt. Das Risiko ist zu groß. Morgen hole ich ihn heraus.
    17. September 2004
    Seit heute ist Guselka offiziell ein Überläufer. Das Informationsbyrån freut sich schon auf die Zusammenarbeit mit ihm, obwohl ich bezweifle, dass Guselka sehr auskunftsfreudig sein wird. Das verstieße wohl gegen seinen Ehrenkodex als Geheimdienstler.
    Sein Verschwinden dürfte zu neuen Spannungen zwischen der Sowjetunion und den USA führen. Ich anstelle des NKWD würde auch vermuten, dass Guselka sich nach Nordamerika abgesetzt hat.
    Ich reise wieder zurück zum Stortoppen, um mit meiner Arbeit fortzufahren.
    12. Oktober 2003
    Ich kann kaum den Stift halten, so erschöpft bin ich. Nach über einem Monat Arbeit ist der Rohbau der Forschungsanlage fertiggestellt. Sie soll in einer großen Halle Platz finden, die nicht von Trägern gestützt werden muss. Das Resultat ist eine selbsttragende Kuppel, die so groß ist, dass sogar das römische Pantheon hineinpassen würde. Morgen werde ich Pertoft anrufen und ihm sagen, dass er seine Leute herschicken kann.
    Ich freue mich schon auf mein Bett. Wenn ich schlafe, werde ich im Grand Hotel endlich Nora wiedersehen.
    13. Oktober
    Im Grand Hotel waren wir beide die einzigen Gäste. Nora saß die meiste Zeit mit geschlossenen Augen in einem Sessel und suchte Ilja und Oksana.
    Einmal fragte ich sie, ob sie schlafe, doch sie sagte mir, dass es nicht möglich sei, im Schlaf zu schlafen.
    »Ich bin fertig«, sagte ich. »Nächste Woche sind wir nicht mehr allein. Dann wird das schwedische Nationalarchiv mit dem Umzug beginnen.«
    Nora öffnete ein Auge und blinzelte mich an. »Es tut mir leid, dass ich so wenig Zeit für dich habe.«
    »Mir tut es leid, dass du die ganze Zeit so müde bist«, sagte ich. »Sobald das Labor eingerichtet ist, suchen wir nach einem Mittel gegen deine Erschöpfung. Glücklicherweise haben wir noch das Grand Hotel, sonst würden wir uns ja gar nicht mehr sehen.«
    »Ich kann machen, was ich will, ich finde nicht heraus, wo sich die beiden verstecken«, sagte Nora.
    »Also werden wir warten müssen, bis sie sich rühren.«
    »Und genau das treibt mich in den Wahnsinn«, sagte Nora und fluchte. »Woronesch spielt mit uns. Ich bin sicher, dass er etwas Großes ausheckt.«
    14. Oktober 2003
    Heute kam das Vorauskommando von Pertofts Bautrupp, um die Lage zu begutachten. »Bautrupp« ist vielleicht die falsche Bezeichnung für diese Männer, die mit Sicherheit im Sold des Informationsbyrån stehen. Die Anlage im Stortoppen dürfte bei jedem, der sie zum ersten Mal sieht, eine Reihe von Fragen aufwerfen: Wo befinden sich die Arbeiter und die Maschinen, die sich in den Berg hineingefressen haben? Was ist mit dem Abraum dieser Höhle geschehen? Und wer sind der Mann und die Frau, die dieses Vorauskommando begrüßen? Der Leiter der Gruppe stellte all diese Fragen nicht. Jeder, der eins und eins zusammenzählen kann, weiß, wer wir sind. Außerdem haben Nora und ich unser Äußeres nicht verändert. Unsere Gesichter sind bekannt.
    Zuerst muss aber am Fuß des Akka-Massivs eine provisorische Landebahn errichtet werden, damit die schweren Transportmaschinen vom Typ LC-130 Hercules starten und landen können. Pertoft hat zwei der acht Maschinen dem Geheimdienst zur Verfügung gestellt, damit das erforderliche schwere Baugerät in den Norden geflogen werden kann. Denn meine Fähigkeiten entwickeln sich zwar

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