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Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier

Titel: Morland 03 - Das Vermächtnis der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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Helga Varnrode und klatschte müde in die Hände. »In der Tat: Wenn wir Begarell töten, stellen auch die Eskatay keine Gefahr mehr für uns dar. Im Moment sind sie nur seine Instrumente. Und ich glaube, sie sind es nicht freiwillig.«
    »Das Dumme ist nur, dass wir nicht wissen, wo er sich gerade aufhält«, sagte Makarow. »Er hat das Parlament aufgelöst, die Opposition verhaften lassen und die Regierungsgeschäfte an Lindenberck übergeben. Der muss aber nicht viel tun, außer auf die Einhaltung der Dekrete zu achten, die Begarell kurz vor seiner Abreise noch unterzeichnet hat. Nach dem, was mir meine Quelle berichtet hat, war es eine denkwürdige Sitzung, bei der Anders Magnusson als Eskatay entlarvt und erschossen wurde«, sagte Makarow.
    »Magnusson ist tot?« Lennart blickte Elverum überrascht an.
    »Begarell soll gesagt haben, er hätte Beweise, dass die komplette Opposition von den Eskatay unterwandert sei und er sie deswegen internieren müsse.«
    Helga Varnrode lachte auf. »Als ob man einen Eskatay einsperren könnte!«
    »Jedenfalls ist Begarell in Begleitung mehrerer Soldaten an Bord seines Luftschiffes mit unbekanntem Ziel abgereist.«
    Elverum verzog unbehaglich das Gesicht.
    »Aber wenn er ein Eskatay ist, wieso setzt er nicht eine seiner Gaben ein?«, fragte Makarow.
    »Weil er immer noch den Schein wahren muss«, sagte Helga. »In Lorick waren alle Augen auf ihn gerichtet. Ich könnte wetten, dass er sich mittlerweile seiner Eskorte entledigt hat, damit er seine Pläne, wie immer die auch aussehen mögen, unbeobachtet verfolgen kann.«
    »Was ist mit Hakon?«, fragte Lennart. »Hat er eine Idee?«
    »Mein lieber Lennart, wie stellen Sie sich das vor?«, fragte Helga. »Dass ich einfach bei ihm anklopfe und frage, wie es ihm geht und was er gerade macht? Es gibt eine Verbindung zwischen uns, doch wird sie von ihm aufrechterhalten, nicht von mir. Er bestimmt die Regeln der Kommunikation, sonst würden ihn die zweiundneunzig anderen Gist in den Wahnsinn treiben. Zurzeit befindet er sich in Horvik, wo Begarell eine zwölfte Wissenschaftsstation betreibt.«
    »Dort, wo auch meine Kinder sind?«, fragte Lennart.
    Helga nickte. »Hakons Familie, die ebenfalls dorthin gebracht wurde, kümmert sich um Maura und Melina.«
    »Also sind wir kein Stück weitergekommen«, sagte Makarow ernst.
    Gornyak stand auf. »Wenn du möchtest, dass etwas richtig gemacht wird, mach es selbst.« Er wandte sich an Helga. »Diese Unterhaltung war sehr aufschlussreich. Sie hat mir gezeigt, dass die Menschen für sich selbst kämpfen müssen. Niemand wird das für uns übernehmen, schon gar nicht die Gist. Tallak?«
    Der Wargebruder stand auf. »Ja?«
    »Hol diesen Egino und seine Armee der Morgenröte. Wir greifen an. Elverum, begleiten Sie uns?«
    »Ja. Ich werde einige Kollegen aufsuchen und ihnen die Situation erklären.«
    »Makarow?«
    »Natürlich. Ich habe das Gerede auch langsam satt.«
    »Dann los.«
    »Moment«, sagte Helga Varnrode und hob die Hand. »Was ist mit Hagen Lennart?«
    »Was soll mit ihm sein? Er ist ein Wargebruder. Er untersteht meinem Befehl.«
    »Dann werde ich ihn begleiten.«
    »Warum?«, fragte Lennart.
    »Weil Hakon möchte, dass zwei Kinder ihren Vater nicht verlieren.«
    ***
    15. Juli 2003
    In dieser Nacht hatte ich den verrücktesten Traum meines Lebens – nur dass es kein Traum war. Ich betrat im Schlaf ein imposantes Haus, das mich an das Hotel erinnerte, in dem wir vor einem Jahr die Neujahrsnacht verbracht hatten. Ich bin sicher, dass Nora sich davon inspirieren ließ, jedenfalls hatte ich das Gefühl, heimzukehren, als ich durch die hohe Drehtür die Lobby des Grand Hotel betrat.
    »Und? Wie gefällt es dir?«, fragte mich Nora, die hinter dem Tresen der Rezeption stand. Sie trug ein dunkles Kostüm, darunter eine weiße Bluse mit rotem Paisley-Halstuch.
    »Du siehst beeindruckend aus«, sagte ich.
    »Das war meine Absicht.« Sie drehte das Empfangsbuch um und hielt mir einen Füllfederhalter hin. »Du musst dich anmelden, dann bekommst du auch ein Zimmer.«
    Ich füllte die zweite Spalte aus. In die erste hatte sich Nora bereits eingetragen.
    »Ein dickes Buch«, sagte ich, als ich fertig war. »Erwartest du noch viele Gäste?«
    »Nur die, die zu unserem erlauchten Kreis gehören.«
    Ich sah mich mit gebührender Bewunderung um. »Alle Achtung. Du hast dir richtig Mühe gegeben.«
    »Danke.«
    »Wo bin ich hier? In deinem Kopf?«
    Nora schaute mich an, als hätte ich den Verstand

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