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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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will den Fall morgen vom Tisch haben, Mr.
    Lowell.» Der Richter kniff die Augen zusammen, und Nick Lowell verstand, dass seine Karriere vor Richter Guthrie in Zukunft ziemlich unangenehm werden könnte. Die ganze Bundesstaatsanwaltschaft hätte es in den nächsten Wochen schwer, wenn nicht noch länger. «Ich werde den Fall nicht künstlich in die Länge ziehen. Das wäre der echte Justizirrtum.»
    «Bitte lassen Sie mir einen Moment Zeit, Euer Ehren. Ich muss telefonieren», sagte Lowell schließlich und stand auf. Leckt mich doch. Er wusste jetzt, wie die Sache für ihn ausgehen würde, und er würde seine Karriere und seine Verurtei-lungsquote nicht aufs Spiel setzen, nur weil hier jemand in seiner Eitelkeit gekränkt war und meinte, sich rächen zu müssen.
    «Nehmen Sie sich alle Zeit, die Sie brauchen», rief Richter Guthrie Lowell hinterher. «Ach, und sagen Sie Ihrem Boss, er soll mich nicht mehr mit sol-

    chem Scheiß behelligen», schloss er lächelnd und zwinkerte der Protokollantin noch einmal zu.

VIERUNDSIEBZIG

    Sein Nextel piepte. Dominick hätte nie gedacht, dass er dieses Signal einmal gerne hören würde.
    Doch heute klang es wie Musik in seinen Ohren.
    «Falconetti», sagte er.
    «Herzlichen Glückwunsch», sagte die sanfte Stimme am anderen Ende. Bei dem Geräuschpegel im Zimmer hätte er sie fast nicht gehört. Es war C.
    J. Sein Herz klopfte.
    «Ich gratuliere dir auch», sagte er leise und trat aus dem Aufenthaltsraum hinaus auf den Flur.
    «Wo zum Teufel willst du hin?», rief Marlon Dorsett.
    «Seit zwei Minuten wieder im Dienst, und schon macht er eine verdammte Pause», lachte Manny.
    Die Stimmen hinter ihm wurden gedämpfter, als er eine ruhige Ecke fand.
    «Bei mir gibt es noch nichts zu gratulieren», sagte sie. «Gegen Berufung ist man niemals sicher.»
    «Chaskel wirkte ziemlich entschieden. Ich habe es im Fernsehen gesehen. Das mit Rubio ist nicht zu fassen. Was für ein Timing.»
    «Ja.» Sie räusperte sich, bevor sie weiterredete.
    «Wenn du ferngesehen hast, weißt du wahrscheinlich mehr als ich. Ein Raubüberfall.»
    «Ja, so heißt es. Aber noch kein Tatverdächtiger.»
    «Manny hat mir erzählt, dass du nicht vor Gericht musst.» Sie wollte das Thema wechseln. «Das sind mal gute Neuigkeiten.»
    «Der Meinung sind nicht alle.»

    «Hat de la Flors die Zurücknahme der Klage akzeptiert?» Es war an der Staatsanwaltschaft, die Klage offiziell fallen zu lassen.
    «Machst du Witze? Der hätte am liebsten zugesehen, wie ich mich mit Anwaltskosten ruiniere.
    Mein Anwalt hat mir erzählt, de la Flors hat fast einen Herzinfarkt bekommen, als er von der Entscheidung des Richters hörte. Das Gespräch soll mit wüsten Beschimpfungen geendet haben. Geyer hat seinem Kollegen vom Southern District gesagt, er soll ihn am Arsch lecken.»
    «Mark Gracker wird auch nicht allzu erfreut gewesen sein.»
    «Der kriegt noch, was er verdient. Irgendwann.
    Aber im Moment muss ich mich zurückhalten. Alle haben mich im Visier.» Er schwieg. Er konnte seine Gefühle einfach nicht ignorieren. Leiser fuhr er fort:
    «Wie geht es dir? Ich habe gesehen, was nach der Anhörung los war.»
    «Du siehst zu viel fern. Mir geht es gut. Ich bereite mich gerade auf einen Prozess vor. Bist du wieder im Dienst?»
    Sie hatte schon wieder das Thema gewechselt.
    Wieder rannte sie davon. Es war frustrierend. «Ja.
    Heute ist mein erster Tag», sagte er leise. «Ich leite die Task-Force nicht mehr. Das macht jetzt Fulton.»
    «Und wie geht es voran?»
    «Wir haben ein paar Hinweise, aber es zieht sich.
    Fulton arbeitet immer noch an der Bandenkrieg-Theorie, das scheint noch am plausibelsten, obwohl keiner den Mund aufmacht. Außer um zu sagen, wie sie sich freuen, dass vier Cops tot sind. Valle hat Dreck am Stecken, daran besteht kein Zweifel.

    Er betreibt in seinen Clubs Geldwäsche im großen Stil, wir können es ihm nur nicht nachweisen. Black hofft, dass wir ihn drankriegen, bevor es die Feds tun.» Er schwieg. Er wusste, was sie dachte, an wen sie dachte. «Ich glaube nicht, dass Bantling mit drinhängt. Die Affenskulptur war von ihm – auch wenn er es nicht zugibt. Für ihn ist das alles ein Spiel, er will dir nur Angst machen. Als er sie ab-schickte, wusste er, dass er dich bei der Anhörung sehen würde. Er hatte Rubios Brief erhalten und hat einfach zwei und zwei zusammengezählt. Er wusste, dass ihm eine Reise nach Miami sicher war.»
    Schon wieder versuchte er sie zu beschützen, und er wusste, dass C. J.

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