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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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der dich vergewaltigt hat.» Da. Jetzt war es draußen. «Ich weiß, dass er es war, Liebling. Aber selbst wenn er der Einzige ist, der in deiner Wohnung war, wenn er es war, der von dieser Figur wusste, warum sollte er sie dir jetzt zuschicken? Wir müssen nicht einmal so weit gehen. Wie könnte er sie dir überhaupt schicken? Er sitzt in der Todeszelle.» Doch schon während er fragte, wusste Dominick die Antwort selbst.
    Wo ein Wille war, war auch ein Weg. Und wer Geld hatte – und davon hatte Bantling einmal reichlich gehabt –, bei dem standen die Leute im Knast und draußen Schlange, die ihm einen Gefallen tun woll-

    ten.
    «Es ist so kompliziert, Dominick. Ich wollte nie, dass es so kompliziert wird, aber jetzt ist es zu spät.
    Ich hatte gedacht…», sie unterbrach sich, bevor sie den Satz beendete. Ich hatte gedacht, das ich das Richtige tat, damals. Ich dachte, ich rette die Gesellschaft vor einem Mörder, doch irgendwann haben sich die Grenzen verwischt. Und jetzt bin ich vielleicht verantwortlich für den Tod von drei Polizisten. Vielleicht habe ich diesen Kindern ihren Daddy genommen.
    «Aber was könnte Bantling mit den Morpheus-Morden zu tun haben, C. J.?» Sie sah, wie er nachdachte, wie er im Kopf gespeicherte Informationen abrief, nach der Verbindung suchte, die seine ge-schulten Augen nicht hätten übersehen dürfen.
    «Läufst du deswegen davon? Die Polizisten haben an Bantlings Fall mitgearbeitet, alle. Wir haben fest-gestellt, dass selbst Angelillo im Cupido-Fall ermittelt hat. Jetzt schickt Bantling dir Botschaften. Warum? Was ist mit den Cops passiert?»
    Er holte tief Luft, als er sich erinnerte, wie er damals auf dem MacArthur Causeway auf den Splitter eines Rücklichts getreten war, in jener Nacht, als Cupido angehalten wurde. Ein Rücklicht, von dem Chavez später behauptete, es sei bereits kaputt gewesen, bevor er die Verfolgung des Jaguar aufgenommen hatte. Es sähe diesem Idioten Chavez ähnlich, ein paar Beweismittel zu fälschen, die Fakten dem Fall anzupassen… Aber C. J.? Sie sagte nichts, und ihre fehlende Antwort bestätigte ihm, dass er in die richtige Richtung dachte. Und dann stellte er die entscheidende Frage. «Hast du die Sache frisiert? Ist die Festnahme frisiert gewesen?»
    Sie würde ihn da nicht mit reinziehen. Sie würde ihn nicht zum Mitwisser ihres Verbrechens machen.
    Sie schüttelte den Kopf. «Nein.»
    «Dann sag mir, was los ist. Es ändert nichts zwischen uns.»
    «Doch. Doch, das würde es.»
    «Verdammt nochmal, C. J.! Ich liebe dich. Das weißt du.»
    «Aber es würde die Art verändern, wie du mich liebst, Dominick. Es würde deine Liebe verändern.
    Und das ertrage ich nicht. Den Ausdruck in deinen Augen, das Bewusstsein, dass etwas anders ist, selbst wenn du das Gegenteil behauptest. Lieber beende ich es jetzt – mit dem Wissen, dass du mich liebst –, als zu bleiben und an deiner Liebe zweifeln zu müssen.»
    «Du machst einen Rückzieher. Du machst einen gottverdammten Rückzieher, und das weißt du.
    Lass meine Gefühle doch bitte mein Problem sein!»
    Sie schwieg und sah zu Boden.
    «Also, ist es das jetzt gewesen? Die Hochzeit, abgeblasen? Ist alles -»
    «Verschoben.» Sie fuhr sich durchs Haar, den Blick noch immer auf den Boden gerichtet. «Ich weiß es nicht, Dominick. Ich muss das Ganze begreifen, und ich kann dich da nicht einbeziehen. Du kannst mir jetzt nicht helfen.»
    Er wich zurück. Er nickte nur. Er war ratlos. Wie hatte das alles nur so schnell gehen können, und warum hatte er es nicht kommen sehen? Vielleicht hatte er es einfach nicht sehen wollen. Dann drehte er sich um und ging zur Tür.

    «Es tut mir Leid», sagte sie weinend.
    Er schloss die Tür hinter sich, ohne sich noch einmal umzudrehen. Als er zum Fahrstuhl ging, war er wütend, ratlos, er fühlte sich hintergangen und betrogen. Ein Dutzend Emotionen, mit denen er nicht gerechnet hatte, als er vorhin vor dem Haus geparkt hatte. Er wäre am liebsten in die nächste Bar gelaufen und hätte seinen Kummer mit einer Flasche J&B ertränkt, doch der Polizist in ihm suchte nach Antworten. Antworten auf Fragen, die er längst hätte stellen sollen.
    Die Antwort war immer irgendwo da draußen.
    Man musste nur wissen, wo man zu suchen hatte.
    Er schloss den Wagen auf, stieg ein und sah noch einmal hinauf zum Schlafzimmerfenster zwölf Stockwerke über ihm, wo sie die Koffer packte. Die Antworten, die er seit Monaten hätte kennen müssen – wenn nicht seit Jahren -Jetzt kamen

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