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Mortal Kiss Wem gehört dein Herz?

Mortal Kiss Wem gehört dein Herz?

Titel: Mortal Kiss Wem gehört dein Herz? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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Lucas? Gibt es inzwischen eine Spur von ihm?«
    »Nichts«, erwiderte Liz. »Meinst du, ich soll es meinem Vater sagen?«
    »Noch nicht.« Faye hatte bisher nichts erzählt, sich aber eine Theorie ausgedacht, die sie erst mit Finn bereden wollte. »Ich ruf dich später an, ja?«
    Sie legte auf und warf Finn, der die verkrampften Muskeln streckte, einen raschen Blick zu. Ihr kleiner Wagen bot wirklich wenig Platz. Unwillkürlich dachte sie, dass Finn am frühen Morgen unglaublich süß war. Sein Haar war zerzaust, und er sah noch ziemlich verschlafen aus. Nun blickte er sich um und blinzelte finster ins Sonnenlicht.
    »Morgen«, sagte sie.
    »Hey«, gab er schläfrig zurück.
    »Noch immer keine Spur von Lucas.«
    Finn nickte geistesabwesend, erwiderte aber nichts.
    Faye trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad und fragte dann: »Weißt du noch, was der Kerl, der dir das Messer ins Bein gestoßen hat, rief, als der Laster wegfuhr?«
    Finn sah sie an. »Nicht so genau … «
    »Er meinte: ›Euren Freund seht ihr nie wieder!‹«
    Finn zuckte mit den Achseln. »Er hatte schließlich gerade Arbequina, Johnson und Harris eingesackt.«
    »Ja, aber er hat Freund gesagt… Nicht Freunde .«
    »Ich versteh nicht ganz … «
    »Ich denke, er hat von Lucas gesprochen. Nicht von den Bikern. Ich glaube, Lucas haben sie auch.«
    Finn seufzte und rieb sich die Augen. »Ach komm … «
    »Doch, Finn, denk doch mal nach. Lucas verschwindet, und dann das? Das kann kein Zufall sein.«
    Finn rutschte nervös auf seinem Sitz herum. »Hör mal, Faye … Bis ich weiß, dass er sich nicht irgendwo am Strand sonnt, was er wahrscheinlich tut, muss ich über Dringenderes nachdenken. Die Gang geht vor. Es gibt keinen Grund für die Annahme, dass Lucas verschwunden ist. Der hat sich bloß abgesetzt. Was ich sicher weiß, ist, dass meine halbe Gang entführt wurde! Machst du dir um die gar keine Sorgen?«
    Faye spürte, wie ihre Müdigkeit sich in Zorn verwandelte. »Doch, natürlich! Aber darf ich mich nicht auch um Lucas sorgen?«
    »Ich weiß nur nicht, warum du so darauf beharrst, dass ihm etwas zugestoßen ist«, erwiderte Finn gereizt. »Du hast die Rechnung gesehen! Er hat ein Bike gekauft! Denkst du, er wartet erst ab, ehe er es ausprobiert? Ich könnte das nicht!«
    »Selbst wenn er es ausprobiert hat, er wäre zurückgekommen«, entgegnete Faye wütend. »Ich versteh einfach nicht, warum dir das so gleichgültig ist. Dein Bruder verschwindet und wurde vermutlich von denselben Männern entführt, die die Biker angegriffen haben, und dir scheint das völlig egal zu sein!«
    »Beides hat nichts miteinander zu tun«, gab Finn ebenso wütend zurück. »Warum sollen Männer, die Werwölfe entführen, sich für Lucas interessieren? Er ist nichts. Nur ein blöder Junge, dem die Welt zu Füßen liegt! Er wurde nicht gekidnappt. Er treibt sich rum und lässt die Puppen tanzen!«
    Faye wollte schon zurückschreien, als etwas mit dumpfem Geräusch vor ihr auf der Windschutzscheibe landete. Es war schwarz und so groß wie ein kleiner Vogel … war aber eindeutig keiner. Sondern ein riesiger schwarzer Käfer.
    Sein Panzer sah ölig und glitschig aus, und als er sich öffnete, kamen schwarze, flatternde Flügel zum Vorschein. Der Käfer schien einen Schnabel zu haben, doch dann begriff Faye, dass sich da eine große, bösartig wirkende Schere öffnete und schloss, als suchte sie nach etwas, das sich zerschneiden ließ. Seine dicken Vorderbeine schlotterten im Wind, während er langsam über die Windschutzscheibe krabbelte.
    Für Faye fühlte es sich fast an, als ob er ihr über die Haut kroch. Das Geräusch seiner schlagenden Flügel klang furchtbar, wie hundert surrende Stechmücken.
    »Igitt!«
    Finn beugte sich stirnrunzelnd vor. »Ist doch nur ein Käfer.«
    »Nur ein Käfer? Schau dir an, wie groß der ist!«
    Faye schaltete die Scheibenwischer ein, um das Tier beiseitezufegen, doch es war so schwer, dass es einfach auf dem Glas sitzen blieb und sich so nicht vertreiben ließ.
    Wieder gab es einen dumpfen Schlag.
    Und wieder.
    Und wieder.
    »Oh mein Gott.« Faye schaltete die Scheibenwischer vergeblich schneller. »Das sind ja Hunderte!«
    Draußen wurde es dunkel, als die Käfer über die Straße schwärmten. Immer mehr sammelten sich auf der Scheibe, bis Faye kaum noch sah, wohin sie fuhr. Draußen ertönte ein Schrei, und als sie sich umschaute, riss ein Biker, Mackey, die Hand hoch, um sein Gesicht zu schützen. Das Motorrad scherte seitlich

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