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Moskito

Moskito

Titel: Moskito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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Erforschung von P. reading fortfahren und alle Ergebnisse dem USAMRIID zukommen lassen.
    »Und dem FBI«, sagte Cavanaugh mit fester Stimme, sein erster Beitrag des Tages. »Alles, was wir darüber wissen, wie dieser Parasit geschaffen worden sein könnte, kann eine Spur zu seinem Schöpfer bedeuten.« Alle außer Susan Muscato nickten; sie dachte offenbar immer noch, daß dieser Schöpfer der Schöpfer war. Nun, vielleicht hatte sie recht. Vielleicht war es eine Spontanmutation.
    Vielleicht.
    »Agent Cavanaugh«, sagte Farlow, »nach diesem Meeting wird Doktor Krovetz Ihnen für alle Fragen zur Verfügung stehen, die Sie noch haben.«
    Ihre Zahl ist Legion, dachte Cavanaugh. Welches Rüstzeug benötigte man für gentechnische Manipulationen? Wo konnte man es üblicherweise kaufen? Wie sahen die Vorschriften aus? Wie spürte man die entsprechenden Laboreinrichtungen auf? Welches fachliche Hintergrundwissen war erforderlich, um auf dieser Ebene arbeiten zu können? Wenn Cavanaugh irgend jemandem – sich selbst eingeschlossen – davon überzeugen sollte, daß Malaria reading tatsächlich eine biologische Waffe war, dann brauchte er Sachbeweise: schriftliche Fährten, Gegenstände, Fotos.
    Als die Sitzung beendet war, fragte Cavanaugh Joe Krovetz: »Doktor, warum gibt es in diesem Fall keinerlei Pläne für Impfungen?«
    »Kein Impfstoff«, sagte Krovetz. »Das Ding ist zu neu. Außerdem waren schon die Impfstoffe gegen die normale Malaria kein großer Erfolg.«
    »Ah.« Cavanaugh bemühte sich, die eine kleine Silbe so intelligent wie möglich klingen zu lassen. »Und was ist mit diesem neuen Medikament, von dem der Colonel sagte, Fort Detrick würde es an Krankenhäuser und Ärzte verteilen?«
    »Das ist eine Abart von Chloroquin. Wissen Sie, was Chloroquin ist?«
    Cavanaugh schüttelte den Kopf. Er sah zu, wie sich der Raum leerte. Der Armee-Anwalt sprach schon eine ganze Weile mit Colonel Sanchez. Doktor Farlow lächelte rundum. Und selbst der karnickelartige Fred Warfield plauderte mit Anne Delaney, der Mikrobiologin, ohne zu stammeln oder nervös auf seinem Stuhl herumzurutschen. Im Grunde genommen wäre Warfield …
    »Also wollen Sie das nun hören oder nicht?« fragte Krovetz mit einer Direktheit, die Cavanaugh nicht erwartet hätte.
    »O ja, selbstverständlich!«
    »Nun, viele Typen von Malaria weltweit sind im Lauf der Zeit gegen Chloroquin, die Standardmedikation, immun geworden. Und so versucht die Pharmaindustrie unentwegt, sich neue Medikamente einfallen zu lassen. USAMRIID vergibt laufend Aufträge an die Industrie, und eines der Unternehmen, Markham-Jay in Virginia hat, wie es scheint, soeben die Beta-Tests für eine wirksame Sache zu Ende geführt.«
    »Und warum machen Sie deswegen ein finsteres Gesicht?«
    »Weil man’s nicht uns angeboten hat!« sagte Krovetz. »Wir haben immerzu Malaria-Teams in Afrika und Asien, das weiß jeder!«
    Cavanaugh hatte es nicht gewußt. Aber es war im Hinblick auf seine eigene Arbeit auch nicht von Belang. Er wechselte das Thema und sagte: »Sehen Sie mal Doktor Warfield an. Er ist plötzlich ein völlig anderer Mensch. Selbstsicher. Ich glaube, er weiß gar nicht, daß er den hier drohenden Revierkampf abgewendet hat.«
    Krovetz grinste. »O doch, das weiß er.«
    »Das weiß er?«
    »Wir nahmen vor einiger Zeit beide an einer Fachkonferenz teil. Fred wußte immer ganz genau, was er tat und wie es zu tun war!«
    Also hatte Warfield mit höchstem Geschick den Dingen ihren Weg gewiesen, ohne daß es jemandem, auf den es ankam, aufgefallen wäre. Der Mann hätte einen guten FBI-Agenten abgegeben …
    Wie auch immer: nichts, was Warfield – oder irgend jemand anderer – bei der Besprechung von sich gegeben hatte, würde Cavanaugh weiterhelfen. Er wußte zwar jetzt eine Menge über Stechmücken und ihre Aktivitäten, aber absolut nichts über die Identifizierung, das Aufspüren oder die Ergreifung desjenigen, der die Malaria gentechnisch so verändert hatte, daß sie nur Schwarze umbrachte.
    Falls das überhaupt jemand getan hatte. Es gab keinerlei Beweise dafür. Es gab keine Hinweise. Und, bis jetzt zumindest, gab es auch keinen Aufschrei in der Öffentlichkeit. Die Öffentlichkeit merkte nicht einmal, daß die Todesrate für einen Teil der Bevölkerung das übliche Maß überschritten hatte. Aber sobald sie es merken würde …
    Das Zentrum für Seuchenkontrolle und das USAMRIID hatten recht. Alles hing davon ab, wie man die Bevölkerung über P. reading

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