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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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Sie doch sicher ihr Blut regelmäßig auf Antikörper getestet.«
    »Das haben wir auch, aber in diesem Fall war die Zeit zwischen dem Auftreten der Antikörper und dem Eintritt des Todes sehr kurz.«
    Teece runzelte die Stirn. »Beunruhigend kurz, finde ich.«
    »Sie dürfen nicht vergessen, daß es das erste Mal war, daß ein Mensch mit dem X-FLU-Virus infiziert wurde - und hoffentlich auch das letzte Mal. Wir wußten nicht, was wir zu erwarten hatten. Außerdem ist dieser Stamm des Virus besonders virulent. Als wir die ersten positiven Testergebnisse hatten, war Dr. BrandonSmith bereits tot.«
    »Aus dem Obduktionsbericht entnehme ich, daß Dr. BrandonSmith schon vor ihrem Tod massive innere Blutungen gehabt haben muß.« Teece konsultierte seine Akten und fuhr einen Absatz mit dem Finger nach. »Hier steht, daß die Organe der Toten praktisch im Blut geschwommen haben müssen. Der Bericht fuhrt das auf durchlässig gewordene Blutgefäße zurück.«
    »Das ist offenbar ein Symptom der Erkrankung am X-FLU-Virus«, sagte Singer. »So etwas ist nicht gänzlich neu. Auch beim Ebola-Virus beobachtet man dieses Phänomen.«
    »Aber aus den Autopsieberichten der verendeten Schimpansen ersehe ich nichts dergleichen.«
    »Anscheinend ruft die Krankheit beim Menschen andere Symptome hervor als beim Schimpansen. Das ist nichts Ungewöhnliches.«
    »Möglicherweise nicht«, sagte Teece und blätterte in seiner Akte. »Aber es gibt noch andere Merkwürdigkeiten in diesem Bericht. Zum Beispiel wurden im Gehirn der Toten ungewöhnlich hohe Konzentrationen der beiden Neurotransmitter Dopamin und Serotonin festgestellt.«
    Singer breitete die Arme aus. »Na und? Das muß wohl ein weiteres Symptom von X-FLU sein.«
    Teece klappte die Akte zu. »Und wiederum zeigten die infizierten Schimpansen keine solchen Auffälligkeiten.«
    »Worauf wollen Sie hinaus, Mr. Teece?« fragte Singer seufzend. »Glauben Sie mir, wir sind uns der Gefährlichkeit dieses Virus vollauf bewußt. Deshalb strengen wir uns auch so an, es zu neutralisieren. Guy Carson, einer unserer fähigsten Wissenschaftler, befaßt sich ausschließlich mit diesem Problem.«
    »Carson. Ach ja. Das ist der Ersatzmann für Franklin Burt, nicht wahr? Der arme Dr. Burt. Er ist jetzt im Featherwood-Park-Sanatorium untergebracht. Und wissen Sie was, Dr. Singer?«, fragte Teece mit gedämpfter Stimme. »Ich habe mit David Fossey gesprochen, dem behandelnden Arzt. Auch Burt hat durchlässige Blutgefäße. Und sein Dopamin- wie auch sein Serotoninspiegel sind beide stark erhöht.« Nye und Singer waren sichtlich erstaunt.
    »Großer Gott«, sagte Singer nach kurzem Schweigen. Seine Augen blickten ins Leere, als würde er angestrengt über etwas nachdenken.
    Teece hob einen Finger. »Aber jetzt kommt das wirklich Merkwürdige: Burt weist bis jetzt, nachdem er mehrere Wochen von Mount Dragon weg ist, keine Antikörper gegen X-FLU auf. Er kann die Krankheit also gar nicht haben.« Singer und Nye entspannten sich zusehends. »Dann muß das ein Zufall sein«, sagte Nye und lehnte sich wieder zurück. »Wohl kaum. Arbeiten Sie hier noch mit anderen Krankheitserregern?«
    Singer schüttelte den Kopf. »Wir haben zwar das Übliche in der Tiefkühltruhe -Marburg, Ebola, Zaire, Lassa -, aber keiner dieser Erreger kann beim Menschen Wahnsinn auslösen.«
    »Das stimmt«, bestätigte Teece. »Und sonst haben Sie nichts hier?«
    »Überhaupt nichts.«
    Teece wandte sich an den Sicherheitschef. »Was ist denn nun mit Dr. Burt genau passiert?«
    »Dr. Singer hat empfohlen, ihn auszuwechseln«, sagte Nye einfach.
    »Weshalb haben Sie das getan, Dr. Singer?«
    »Dr. Burt wurde in zunehmendem Maße verwirrt und erregbar«, antwortete Singer zögernd. »Wir waren Freunde, Franklin und ich. Er war ein außergewöhnlich sensibler Mensch, immer freundlich und voller Anteilnahme. Auch wenn er mit mir nur selten darüber sprach, so hat er seine Frau hier draußen doch sehr vermißt. Der Streß im Fiebertank ist außergewöhnlich hoch...Da muß man eine dicke Haut haben, und Dr. Burt hatte sie nicht. Die ständige Anspannung hat ihn schließlich fertiggemacht. Als ich an ihm die ersten Anzeichen einer fortschreitenden Paranoia bemerkte, empfahl ich, ihn zur Beobachtung ins Krankenhaus nach Albuquerque zu bringen.«
    »So, so, der Streß hat ihn fertiggemacht«, murmelte Teece.
    »Entschuldigen Sie bitte, Dr. Singer, aber ich glaube nicht so recht daran, daß Franklin Burt einen gewöhnlichen

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