Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
großen, mit Farben gekennzeichneten Knöpfen auf der Tastatur. Danach war es minutenlang vollkommen still in dem Raum. Die Gestalt im Rollstuhl hielt nichts davon, Firmennetze mit brutalen Hackermethoden zu knacken. Ihr Programm erledigte das sehr viel eleganter, indem es sich am Internet-Zugang der jeweiligen Firma auf die Lauer legte, sich an eine unverdächtige Nachricht hängte und dann huckepack auf dieser alle Sicherheitssperren umging. Der Nachteil dieser Methode war, daß man warten mußte, bis so eine Nachricht hereinkam. Schließlich aber explodierte der Bildschirm förmlich in einer plötzlich über ihn hereinbrechenden Flut von Zeichen, und der schwache Arm fing an zu tippen. Langsam zuerst und dann zunehmend schneller schrieb er Ausdrücke in hexadezimalem Computercode auf den Bildschirm und wartete zwischendurch immer wieder auf das, was sich daraufhin auf dem Monitor tat.
    Dann erschienen auf rotem Grund die Worte »GeneDyne Online System -Unterabteilung Systemwartung«, zusammen mit einem kurzen Menü.
    Wieder einmal war es der Gestalt gelungen, hinter die Sicherheitsbarrieren von GeneDyne zu gelangen. Der unterentwickelte Arm hob sich ein drittes Mal und startete zwei Programme, die Hand in Hand arbeiteten: Das erste veränderte vorübergehend eine der Systemdateien dergestalt, daß diese das zweite Programm für ein harmloses Utility hielt, während es in Wirklichkeit eine abhörsichere Netzwerkverbindung mit dem Labor von Mount Dragon herstellte. Die Gestalt im Rollstuhl wartete geduldig, während sich die beiden Programme immer tiefer ins Computernetz von GeneDyne hineinarbeiteten. Dann erklang ein tiefer Summton, und auf dem Bildschirm war abzulesen, über welche Netzwerkknoten die sichere Verbindung lief.
    Die Hand wanderte wieder zur Tastatur, und bald erfüllte das schrille Pfeifen eines Modems den Raum. Ein zweiter Bildschirm schaltete sich an, auf dem ein von einer unsichtbaren Hand getippter Satz erschien. Sie wollten mich doch schon vor einer Stunde anrufen! Wegen Ihnen habe ich einige wichtige Termine absagen müssen. Der verschrumpelte Finger gab seine Antwort auf der weichen Spezialtastatur ein: Ich mag es, wenn Sie so rechtschaffen wütend werden. Professorchen. Wie schaffen Sie das bloß? Außerdem ist es jetzt zu spät. Er ist bestimmt nicht mehr in seinem Labor.
    Der Finger tippte wieder etwas ein. Kein Grund zu verzagen, kleinmütiger Professor! Ganz bestimmt hat Dr. Carson einen zweiten Computer in seinem Privatzimmer. Dort sind wir auch sicher, daß wir seine ungeteilte Aufmerksamkeit genießen. Aber vergessen Sie nicht, was wir abgemacht haben. Okay. Lassen Sie uns endlich anfangen.
    Der Finger drückte eine Taste, die durch das Netzwerk von GeneDyne eine schon vorher getippte, anonyme Nachricht an Guy Carson schickte. Diesmal verzichtete der Clown auf seine elektronische Visitenkarte - vielleicht schaltete ja Carson seinen Computer ab, sobald er das Logo mit der Weltkugel sah. Es dauerte eine Weile, bis aus der Wüste von New Mexico eine Antwort kam. Hier Guy Carson, Wer ist da?
    Der Finger drückte wieder eine der farbigen Tasten und schickte damit eine weitere vorbereitete Nachricht durchs Netzwerk. Ich bin's, der Clown, der Überbringer von Nachrichten. Ich gebe Ihnen jetzt Professor Levine, Cowboy. Der Clown drückte eine weitere Taste und schaltete Levine auf die sichere Leitung. Lassen Sie mich in Ruhe, kam prompt Carsons Antwort. Machen Sie, daß Sie aus unserem System rauskommen. Bitte, Guy, hier ist Charles Levine. Geben Sie mir eine Minute. Ich muß mit Ihnen reden. Nein. Ich werde jetzt den Computer neu starten.
    Der Clown drückte auf einen Knopf und schickte eine weitere vorbereitete Nachricht an Carson. He, Moment mai, Partner. Sie haben es hier mit dem Clown zu tun, vergessen Sie das nicht. Ich kann am Netzwerk mehr herummanipulieren, als Sie es sich vorstellen können. Ich habe in Ihren Anschluß eine kleine Falle eingebaut, und wenn Sie Ihren Computer jetzt neu starten, dann lösen Sie einen internen Netzalarm aus. Und das wiederum bedeutet, daß Sie Ihrem lieben Mr. Scopes eine ganze Menge zu erklären haben. Seien Sie also so freundlich und leihen Sie Ihrem alten Professor für ein paar Minuten ihr Ohr. Aber vorher noch was Technisches: Auf Ansuchen des Professors habe ich eine Möglichkeit geschaffen, über die Sie ihn ständig erreichen können. Seilten Sie ihm also etwas mitteilen wollen, dann brauchen Sie bloß übers Netz eine Anfrage für ein

Weitere Kostenlose Bücher