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Mount Dragon - Labor des Todes

Titel: Mount Dragon - Labor des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston , Lincoln Child
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Verhalten bei dem Zwischenfall mit BrandonSmith ein paarmal auf dem Video angesehen habe und zu dem Schluß gelangt bin, daß Sie von allen Wissenschaftlern, die direkt mit dieser Tragödie zu tun hatten, der einzige waren, der sich in dieser Situation vernünftig verhalten hat. Es kann sein, daß ich in den kommenden Tagen jemanden brauchen werde, der einen kühlen Kopf bewahren kann. Deshalb habe ich auch mit Ihnen als letztem von Ihren Kollegen gesprochen.«
    »Haben Sie denn wirklich schon alle anderen befragt?« wollte Carson wissen. Teece war erst wenige Tage da. »Das Labor ist nicht groß, und ich habe eine Menge erfahren. Aber mindestens ebensoviel kann ich nur vermuten, ohne daß ich Beweise dafür habe.« Er wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. »Der zweite und sehr viel wichtigere Grund hat etwas mit Ihrem Vorgänger hier zu tun.«
    »Meinen Sie damit Franklin Burt? Was ist mit ihm?«
    »In Ihrem Labor habe ich erwähnt, daß Andrew Vanderwagon durchlässige Blutgefäße und erhöhte Dopamin- und Serotoninspiegel hat, erinnern Sie sich? Nicht erzählt habe ich Ihnen, daß Franklin Burt exakt dieselben Symptome zeigt. Ähnliches wenn auch nicht ganz so ausgeprägt wie bei den anderen - hat man bei der Autopsie von Rosalind BrandonSmith gefunden. Können Sie sich vorstellen, warum das so ist?« Carson dachte eine Weile nach. Das ergab doch überhaupt keinen Sinn. Außer...Trotz der Hitze in der Sauna durchlief ihn auf einmal ein eiskalter Schauer.
    »Meinen Sie vielleicht, daß sie sich mit etwas infiziert haben? Einem Virus vielleicht?« Großer Gott, dachte er angsterfüllt, doch hoffentlich nicht mit einem Stamm von X-FLU, der eine extrem lange Inkubationszeit hat.
    Teece wischte sich die Hände an seinem Handtuch ab und grinste. »Was ist denn auf einmal mit Ihrem blinden Glauben an die Wirksamkeit Ihrer Sicherheitsmaßnahmen? Beruhigen Sie sich, Sie sind nicht der erste, dem dieser Gedanke kommt. Weder Burt noch Vanderwagon haben Antikörper gegen XFLU im Blut, sie können sich also mit dem Virus nicht infiziert haben. Bei BrandonSmith allerdings hat man Antikörper in großer Zahl gefunden. In dieser Hinsicht besteht also kein Zusammenhang zwischen den dreien.«
    »Dann kann ich es mir auch nicht erklären«, sagte Carson und atmete hörbar aus. »Das Ganze kommt mir äußerst seltsam vor.«
    »Mir auch«, murmelte Teece.
    Der Inspektor goß noch eine Kelle Wasser auf die Steine, und Carson wartete darauf, daß er etwas sagte. »Ich nehme an, daß Sie sich gleich nach Ihrer Ankunft mit Dr. Burts Arbeit vertraut gemacht haben«, fuhr Teece schließlich fort.
    Carson nickte.
    »Dann haben Sie wohl auch seine elektronischen Notizen gelesen?«
    »Das habe ich«, bestätigte Carson. »Vermutlich sogar mehrmals.«
    »Ich kann sie fast schon auswendig.«
    »Und wo, meinen Sie, ist der Rest davon?«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Carson nach kurzem Schweigen. »Als ich die Notizen durchging, fiel mir etwas auf. Es war wie eine Melodie, in der ein paar Noten fehlen. Also habe ich mir mal die durchschnittliche Länge der einzelnen Einträge angesehen und herausgefunden, daß sie im letzten Monat von Dr. Burts Aufenthalt in Mount Dragon von über zweitausend Wörtern auf ein paar hundert abgenommen hat. Das wiederum hat mich zu der Annahme gebracht, daß Burt, aus welchen Gründen auch immer, nebenher ein privates Notizbuch geführt haben muß. Eines, das Scopes und seine Leute nicht einsehen konnten.«
    »Schriftliche Aufzeichnungen sind in Mount Dragon streng verboten«, sagte Carson, obwohl Teece das natürlich längst wußte.
    »Ich möchte bezweifeln, daß sich Dr. Burt zu diesem Zeitpunkt noch allzuviel um Verbote scherte. Soweit ich weiß, hat Mr. Scopes die Angewohnheit, nachts den Cyberspace unsicher zu machen und seine Nase in die Daten seiner Mitarbeiter zu stecken. Wer das nicht will, hat gar keine andere Wahl: Er muß sich geheime Aufzeichnungen machen. Ich bin mir sicher, daß Dr. Burt nicht der einzige war. Vermutlich tun das auch andere, geistig vollkommen gesunde Leute bei GeneDyne.« Carson nickte, während er angestrengt nachdachte. »Aber das würde ja bedeuten...«, fing er an. »Ja?« drängte ihn Teece.
    »Nun, Burt hat in seinen letzten Eintragungen häufiger einen gewissen >Schlüsselfaktor< erwähnt. Sollte es wirklich ein geheimes Tagebuch geben, dann würde sich darin vielleicht dieser Schlüsselfaktor finden. Möglicherweise ist er genau die Information, die

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