Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mount Maroon

Mount Maroon

Titel: Mount Maroon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Bayce
Vom Netzwerk:
auf seiner Haut und die dazwischen gespannten dünnen Drähte schnitten sich in das wunde Fleisch. Peter drehte sich, so gut es ging, auf den Rücken. Mit den Füßen suchte er Halt an einem vorstehenden Ziegelstein. Dann stemmte er sich mit den Schultern gegen die Absperrung. Sie gab nach, wölbte sich und brach dann an einer Seite krachend aus der Wand. Mit seinem linken Arm bog er den Metallrahmen nach außen und ließ seinen Körper aus der Öffnung gleiten. Er konnte sich dabei an einem Kabel festhalten, das an der Wand entlang geführt war. Wenig später saß er mit angezogenen Beinen auf dem Boden des Ganges. Auch hier war es sehr kalt, zumindest herrschte aber keine Dunkelheit. Peter sah sich um. In größeren Abständen waren Lüftungsschächte in das marode Mauerwerk eingelassen. An der gewölbten Decke waren schwach leuchtende Neonröhren angebracht, vielleicht waren sie auch nur staubig. Seinem Luftschacht gegenüberliegend war eine kleine Luke montiert, an der sich grobe Griffe und Hebel befanden. Peter sah, dass der Gang zu beiden Seiten schier endlos war. Er führte, geziert von dem dünnen Neonstreifen, in ein weites, gerades, unfassbares Nichts. Peter überlegte in welche Richtung er gehen sollte, eine war so gut wie die andere. Er hätte nicht einmal sagen können, von wo er gekommen war. Nur noch einen Moment sitzen bleiben. Dann hörte er ein Geräusch oder hatte er es sich eingebildet? Ein Kratzen, als schöbe jemand einen schweren Stein über einen rauen Fußboden. Dann war es weg. Kurz darauf waren eindeutig Schritte zu hören und am Ende des Ganges bemerkte er hektische Bewegungen. Er musste weiter. Aber wenn er den Gang entlang flüchtete, würden sie ihn sehen, möglicherweise sofort das Feuer eröffnen. Er musste sich verstecken. In den Schacht würde er nicht noch ein zweites Mal klettern. Soviel stand fest. Peter musste sich entscheiden. Mit einem Ruck öffnete er die Luke auf der anderen Seite. Er musste dazu lediglich den Hebel nach unten ziehen. Die Luke war schwerer als gedacht, ein Bullauge aus massivem Stahl, aber sie ließ sich fast geräuschlos schwenken. Er kletterte durch die Öffnung und lehnte die Luke leise an.
    Bartlett und sein Team wussten genau, was sich hinter dem Schott befand und sie wussten auch, dass es verboten war, sich während eines Tests hier aufzuhalten. Aber sie hatten es sich schließlich nicht ausgesucht.
    Nachdem mehr oder weniger feststand, dass der Flüchtige die untere Ebene des Laboratory mit dem Forschungstunnel erreicht hatte, mussten sie dorthin, um ihn endlich zu schnappen. Wie bei jedem Testlauf war jedoch die Schleuse zwischen dem äußeren und dem inneren Teil des Labors verschlossen. Zugang hatten in dieser Zeit nur wenige Personen: Shane, Myers, Mason, die Techniker. Kein anderer Weg führte in das innere Forschungsareal hinein, zumindest kein offizieller. Peter Saunders war im Begriff, durch den Belüftungsschacht in den älteren Teil dieses Bereichs zu kriechen. Bartlett war klar, dass es keine Option war, diesem Verrückten auf dieser Route zu folgen. Sie hätten ihn nicht mehr einholen können und er selbst hätte ja auch gar nicht hindurchgepasst. Bartlett griff zu seinem Handy. Er musste Myers über den neuesten Stand informieren, ihn bitten, den Versuch zu stoppen und die Tür zu entriegeln. Danach würde man mit dem Hoover durch den Tunnel zu der Stelle fahren, wo der alte Luftschacht auf die Tunnelröhre traf. Dort konnte man Saunders einsammeln. Aber was, wenn er nicht da wäre? Das würde Myers Geduld endgültig aufbrauchen. Eine andere Möglichkeit war es, Myers nicht zu informieren und durch das neuere Belüftungssystem in den inneren Bereich zu gelangen, um anschließend den Gang neben dem Tunnel zu nehmen. Diesmal stellte sich Bartlett Robert Shanes Gesicht vor, während er mit seinen Männern aus dem Belüftungsschacht in den Kontrollraum kletterte. Heiliger Strohsack! Nein, das war auch keine gute Idee. Selbst wenn sie einen anderen Ausgang entlang des Ganges nehmen würden, könnten Shane und die anderen sie bemerken und das würde weiteren Ärger geben. John Bartletts Gedanken kreisten, und sie kreisten schließlich um das gesamte Areal des Mount Maroon Laboratory herum, um schließlich an einer Stelle haften zu bleiben, am Ausgang des alten, seit vielen Jahren nicht mehr benutzten Abwasserkanals. Dieser war die einzige Möglichkeit, sich dem alten Teil des Labors von der anderen Seite her zu nähern. Sie hatten ihn erst

Weitere Kostenlose Bücher