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Mozart - Sein Leben und Schaffen

Mozart - Sein Leben und Schaffen

Titel: Mozart - Sein Leben und Schaffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Storck
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Akademien angekündigt, für die er schon 174 Subskribenten (zu sechs Florin) gewann, unter denen in der Tat die erlesenste Gesellschaft des damaligen Wien vollständig vertreten ist. Außerdem gab er zwei Akademien im Theater, für die er sich zwei große Konzerte und das Quintett für Klavier und Blasinstrumente schrieb, das außerordentlichen Beifall fand. Im folgenden Jahre, 1785, nahm Vater Mozart die Gelegenheit wahr, die Konzerttätigkeit seines Sohnes kennen zu lernen. Die Triumphe desselben, zumal die ausgesprochene Huldigung des Kaisers erfüllte ihn mit berechtigtem Erzieherstolze. Auch 1786 hat Mozart drei Subskriptionsakademien gegeben, für die er 120 Teilnehmer von vornherein hatte. Dazu kamen dann vier Akademien in der Adventszeit desselben Jahres, und im Januar 1787 hatte er bei einem Konzert in Prag die stattliche Einnahme von tausend Gulden.
    Zu diesen öffentlichen Konzerten kam ferner die Mitwirkung in den Gesellschaftsakademien der vornehmen Welt. Vom Jahre 1783 haben wir einen Brief an den Vater, worin er ihm vorrechnet, daß er vom 26. Februar bis 3. April fünfmal beim Fürsten Gallizin, neunmal bei Esterhazy zu spielen habe. Da dazu noch drei Konzerte von Kapellmeister Richter und fünf eigene Akademien kamen, brauchte er freilich nicht zu fürchten, »außer Übung zu kommen«. Und der Vater berichtet vom Jahre 1785, daß in einem Monat seines SohnesFlügel »wohl zwölfmal ins Theater oder zum Fürsten Kaunitz, Grafen Zichy usw. getragen worden sei«. Auch in seiner eigenen Wohnung veranstaltete Mozart in dieser Zeit an den Sonntagvormittagen Musikaufführungen, hauptsächlich natürlich für die Freunde, doch konnten gegen Entgelt auch fremde Musikliebhaber daran teilnehmen.
    Ob Mozart in diesen Jahren zu viel öffentlich aufgetreten ist, ob das Wiener Publikum tatsächlich von solchem Wankelmut war, ist schwer zu entscheiden, jedenfalls ist es kaum begreiflich, daß nach so großartigen Erfolgen in den ersten Jahren wir nach 1787 nichts mehr von öffentlichen Konzerten hören. Und doch kann diese Zurückhaltung kaum auf freier Entschließung beruht haben, denn es wäre für Mozart doch das einfachste Mittel gewesen, sich durch Konzerte aus der drückenden Not der letzten Jahre zu befreien. In einem Briefe an Puchberg vom 12. Juli 1789 findet sich die Stelle, daß er »ungeachtet seiner elenden Lage sich entschlossen habe, bei sich Subskriptionsakademien zu geben, um doch wenigstens die dermalen so großen und häufigen Ausgaben bestreiten zu können ... Aber auch dies gelinget mir nicht; mein Schicksal ist leider – aber nur in Wien – mir so widrig, daß ich auch nichts verdienen kann, wenn ich auch will; ich habe vierzehn Tage eine Liste herumgeschickt, doch da steht der einzige Name Swieten!« Jedenfalls hat in diesen letzten Jahren Mozart durch Konzertreisen nach außerhalb versucht, sich Hilfe zu schaffen; allerdings auch vergeblich.
    Nach unseren heutigen Begriffen hätten für Mozart vor allen Dingen seine Kompositionen ertragreich sein müssen. Aber sein Leben fällt auch hier gerade in eine Übergangszeit. Der Musikalienhandel hat sich noch etwas später als der Buchhandel entwickelt. Wohl war ja auch das Buch nicht sorgsam genug gegen Nachdruck geschützt; immerhin wußten, wie uns aus den Verlagserfahrungen unserer Klassiker bekannt ist, große Verleger neben dem eigenen auch ihrer Anbefohlenen Vorteil zu wahren, und vor allen Dingen waren wenigstens die Verkaufseinrichtungen bereits weit entwickelt. In der Musik war aber das Hauptverbreitungsmittel immer noch die Abschrift. Da bedurfte es dann natürlich einer strengen Aufsicht, wennder Komponist vermeiden wollte, daß andere als von ihm bezogene und somit ihm bezahlte Abschriften in den Handel kamen. Mozarts Sache war eine solche Aufsicht jedenfalls nicht. Vieles hat er ja überhaupt aus Gefälligkeit für Freunde, Schüler und Künstler komponiert. Das ging dann leider durch unberechtigte Abschriften weiter. Nur mit seinen Klavierkonzerten, die er sich für das eigene Auftreten sichern wollte, war er so vorsichtig, daß er auf Reisen nur die Orchesterstimmen mitnahm, vom Klavierpart aber eine bloß andeutende Niederschrift, aus der er allein klug wurde. Was vornehmen Gönnern gewidmet war, wurde natürlich auch entsprechend honoriert. Für das erste der Friedrich Wilhelm II. 1789 gewidmeten Quartette erhielt er eine kostbare goldene Dose mit hundert Friedrichsdor, für das Requiem wurden fünfzig Dukaten im voraus

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