Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck
Milliardär wäre.« Sie lächelte. Und ich lächelte natürlich zurück, als hätte sie Recht, obwohl ich tief im Inneren merkte, wie die Risse größer wurden.
Wir waren nur zu dritt, Marianne, Emma und ich, Thomas schlief in seinem Wagen. Fawn hatte beschlossen, mit Marco im Dorf die Antiquitätenläden abzuklappern. Und Clive fuhr mit Brandon herum und zeigte ihm berühmte Orte, an denen Filme gedreht worden waren. Als wir allein waren, gingen wir drei natürlich sofort in mein Zimmer, um meine neue Garderobe, finanziert von Scott, zu inspizieren.
»Oh, ich liebe deine Ausbeute deines romantischen Feldzuges. Das ist Lanvin!«, schwärmte Marianne, zog ein smaragdgrünes Kleid vom Bügel und hielt es vor sich. »Darf ich das anprobieren?«
»Natürlich!«, lachte ich. »Das ist wie früher.« Ich erinnerte mich daran, wie wir in Kaufhäusern Designerkleidung anprobiert hatten, die wir uns unmöglich leisten konnten. Ich erzählte Emma davon, aber sie war nicht so von Mode besessen wie Marianne und ich.
»Das klingt spaßig, aber irgendwie auch deprimierend«, sagte sie. »Ich kann mir nicht mal Schaufenster anschauen. Es macht mich traurig, Dinge anzusehen, die ich nicht haben kann.«
Marianne zuckte mit den Schultern und zog sich aus, während Emma meine neuen Koffer von Louis Vuitton begutachtete. »Du hast alles außer dem Überseekoffer«, rief sie aus.
»Der kommt nächste Woche«, sagte ich verlegen.
Sie nickte. Es muss so schwer für sie sein, dachte ich. Vor nur wenigen Monaten hatte sie viel Geld und führte ein Leben in Luxus, und jetzt hat sie fast nichts mehr.
»Entschuldige, ich sollte mich nicht so in den Vordergrund drängen.« Ich machte eine Handbewegung zum Kleiderschrank hin. »Ich bin mal wieder unsensibel.«
Emma schüttelte abwehrend den Kopf.
»Ich habe mir nie etwas aus Designerkleidern gemacht, wie du weißt.« Mit einem ironischen Lächeln deutete sie auf ihre Markenjeans. »Ich bin völlig zufrieden mit dem, was ich habe – Clive und das Baby.« Sie klopfte auf ihren Bauch, auch wenn noch nichts zu sehen war. »Eigentlich bin ich sehr glücklich.«
Ich lächelte sie dankbar an. Emma mochte einfache Dinge. Ich wünschte, ich wäre auch so.
»Ich bekomme es nicht zu!«, stöhnte Marianne frustriert. »Ich habe immer noch nicht alle Schwangerschaftskilos abgespeckt.«
»Du siehst toll aus«, sagte ich und half ihr aus dem Lanvin.
»Wir konnten unsere Kleider immer tauschen«, schimpfte sie und wandte sich an Emma. »Und jetzt sieh mich an. Das wird dir auch passieren!«
»Ich mache mir da keine Sorgen«, sagte Emma freundlich.
Marianne betrat den begehbaren Kleiderschrank und sah sich jedes Stück und jedes Etikett an, ganz die Moderedakteurin. »Sag mal, hat Scott einen Bruder?«, fragte sie. »Ich glaube, ich könnte auch lernen, eine reiche Ehefrau zu sein.«
»Ich denke, Frank wäre aufgebracht, wenn ich dich verkuppele.« Ich lachte, ich nahm an, sie scherzte, doch Marianne sagte düster: »Frank ist ein liebevoller Ehemann. Aber wir können uns kaum die Eigentumswohnung leisten. Wir verdienen gutes Geld, das stimmt. Aber wir wollen Thomas auf eine Privatschule schicken, und du weißt, wie viel das in Manhattan kostet.«
Emma und ich nickten, auch wenn keine von uns es wusste.
»Versprich mir, dass du mich zum Shopping mitnimmst, wenn du wieder in New York bist! Wenn ich nicht reich sein kann, dann zumindest meine beste Freundin!« Marianne zwinkerte. »Ich kann als Assistentin mitkommen, und wenn Kate mir ab und zu mal was schenken möchte, dann ist das auch in Ordnung.« Sie legte den Arm um mich und lachte, aber ich glaube, sie meinte es ernst. Geld verändert, und es kann auch Menschen verändern, aber ich dachte, dass ich die einzige Person war, die sich durch die Ehe mit Scott veränderte.
»Thomas!«, kreischte Marianne plötzlich. Emma und ich wirbelten herum, wir dachten, er wäre aus dem Wagen gefallen und bewusstlos. Doch er saß da und kaute glücklich auf dem Lederband meiner Louis-Vuitton-Handtasche herum. Sie nahm ihm den Riemen aus dem Mund, und er begann zu heulen, als wäre es das Ende der Welt.
»Es ist okay«, sagte ich, in der Hoffnung, sie zu beruhigen. »Es ist nur eine Tasche.«
»Nur eine Tasche! Sie ist teuer«, rief sie und versuchte, Thomas zu beruhigen. »Ich habe nicht richtig aufgepasst. Ich glaube, er hat sie ruiniert.«
Ich betrachtete den Riemen, er war glitschig und ein bisschen klebrig, aber ansonsten in Ordnung.
»Alles
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