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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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du hier unten?«
    Er musterte mich so eindringlich von oben bis unten, dass ich meinen Morgenmantel enger um mich schlang.
    »Ich konnte nicht schlafen«, sagte ich und strich meine Haare glatt. »Ich bin heruntergekommen, um mir etwas Milch warm zu machen.«
    Er verzog das Gesicht. Ich zuckte mit den Schultern.
    »Warum bist du hier?«, fragte ich. Ich wollte nicht allein diejenige sein, die unfreiwillig ertappt worden war.
    Er verkrampfte sich.
    »Ich schlafe manchmal im Gästezimmer neben der Küche.«
    »Ich habe das Licht unter der Tür gesehen«, sagte ich und hoffte, ich klang überzeugend. »Mr Penwick muss wieder aus London zurück sein.«
    »Das Licht wird von einer Zeitschaltuhr geregelt«, sagte er, als halte er mich für dumm, weil ich es nicht wusste. »Es geht nachts an, um Eindringlinge wie dich in die Irre zu führen.«
    Ich war enttäuscht.
    »Gut, dann gehe ich ins Bett«, sagte ich und begann, die Stufen hinaufzusteigen. »Aber sind da nicht irgendwo die Erstausgaben von Jane Austen?«
    »Stimmt, ich habe dir ja davon erzählt. Sei nicht immer so neugierig«, sagte er scharf, von einer Minute auf die andere war seine Freundlichkeit wie weggeblasen. »Sei ein braves Mädchen und geh ins Bett. Morgen früh kommt der Weihnachtsmann.«
    Ich sah ihn böse an und merkte, dass ich mich nicht länger zurückhalten konnte.
    »Warum magst du mich plötzlich nicht mehr?«
    Er zuckte zusammen und sah mich an. Mutig erwiderte ich seinen Blick.
    »Ich mag dich doch«, antwortete er schließlich. »Ich möchte nicht, dass du das denkst.«
    Ich nickte erleichtert.
    »Seit meine Freunde angekommen sind, bist du so kurz angebunden mir gegenüber. Du sagst, wir sind gute Freunde, dann heute Abend und gerade eben …« Meine Stimme wurde leiser, und ich schwieg und wartete darauf, dass er meinen Satz beendete.
    »Bin ich unfreundlich?« Er lächelte. »Es tut mir leid, wenn du dachtest, ich sei wütend auf dich. Es liegt mir einfach nicht, mich bei Fremden einzuschmeicheln.«
    Ich nickte. Wenn ich darüber nachdachte, dann war er wieder so wie am Anfang, als wir uns kennen gelernt hatten. Es hatte wohl nichts mit seinen Gefühlen mir gegenüber zu tun. Aber ich wollte ihn trotzdem fragen, ob er eifersüchtig war. Er sollte zugeben, dass er sich zu mir hingezogen fühlte, ohne dass ich mir selbst die Blöße geben musste. Aber es war zu spät. Ich hatte genug Spielchen gespielt, und ich hatte gewonnen – ich würde meinen Milliardär heiraten. Während ich die Treppe hinaufging, war mir schmerzhaft bewusst, dass er mich beobachtete.

33
    Babytalk

    Ein verlobtes Mädchen ist immer sympathischer als ein unverlobtes. Sie ist mit sich selber zufrieden. Sie hat keine Sorgen mehr und kann alle ihre Verführungskünste entfalten, ohne dass man sie bestimmter Absichten verdächtigt.
    Mansfield Park
    D ie frühe Morgensonne schien durch die Doppelfenster oben im Flur. Vorsichtig ging ich in meinen hohen Absätzen über den orientalischen Läufer den langen Korridor entlang. Ich wollte niemanden wecken. Es gab keinen Grund für ein Begrüßungskomitee, sie würden ihn noch früh genug sehen. Als ich die große Treppe erreichte, fühlte ich mich wie in Trance. Kein Wunder, bedenkt man, dass ich mich die ganze Nacht in meinem Bett gewälzt und das Abendessen und das Gespräch um drei Uhr früh mit Griff aufs Neue durchlebt hatte. Ich blinzelte ein paarmal, um meinen Blick und meinen Verstand zu schärfen, aber vergeblich. Es gab kein Gegengift dagegen, dass Griff meine Gedanken beherrschte. Die Erschöpfung hatte ein Opfer gefunden, und nur eine Schlaftablette und ein Nickerchen würden helfen.
    Als ich auf dem Treppenabsatz ankam, hörte ich das unverkennbare Geräusch von Autoreifen auf der Kiesauffahrt. Ich öffnete die alten Türen und lief die Steinstufen hinunter in Scotts Arme. Plötzlich war ich hellwach und strahlte von einem Ohr zum anderen. Es war eine Erleichterung, dass ich so froh war, ihn zu sehen, und er hielt mich glücklich in seinen Armen. Ich legte meine Hand wie ein Schulmädchen in seine und führte ihn die Stufen hinauf.
    »Hast du mich vermisst?«, fragte er, als wir das Haus betraten. »Es tut mir leid, dass ich nicht hier gewesen bin. Ich kann gar nicht glauben, dass es über einen Monat war!«
    »Schrecklich, dass du mich so allein gelassen hast!«, antwortete ich und legte meinen Arm um ihn. »Aber ich hatte genug zu tun. Ist dieses Haus nicht traumhaft?«
    Er sah sich im Foyer um und zuckte mit den

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